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Fachwissen aus der Ausbildung wieder auffrischen

Hey zusammen,
ich kam gerade aus einem Bewerbungsgespräch. Klassisch mal erneut eine Absage. Warum ich eine Absage erhalten habe, hat man mir direkt mitgeteilt.

Auf der einen Seite bin ich nicht für die Stelle geeignet und auf der anderen Seite, fehlt mir zu viel fachliches Wissen, welches ich "bewusst" meiner schlechten Ausbildung zu schieben muss.

Nach meinem Abschluss 2020 war ich bei zwei weiteren Unternehmen. Beim letzteren bin ich aktuell immer noch.

Was ich immer wieder eigenständig gemacht habe:

  • Fachbücher gekauft und gelesen
  • Kurse bei Udemy
  • Im Internet gewisse Seiten wie das Elektronik Kompendium gelesen
  • Eigenständig mit Hyper-V & Packet Tracer gearbeitet
  • uvm.

Dennoch bin ich nicht in der Lage wie aus der Pistole geschossen zu sagen z.B. welcher Port ist 443 oder welcher Port ist XY.
OSI - Model ist auch noch so ein Thema. VLAN, Switche einrichten ebenfalls.
GPO's und vieles weitere.

Die Liste ist sehr lang. Ich bin eben irgendwas zwischen einer Eierlegenden Wollmilchsau und "IT-Allrounder". Alles mal gesehen und angefasst.

Im Prinzip fehlen mir die Basics.

Was ich nun aktuell vorhabe ist, dass ich mir das OSI-Modell anschaue und verinnerliche. Ebenfalls das Thema Firewall und Ports.
Netzwerksegmentierung ist ebenfalls ein Thema.

Habt ihr weitere Tipps und Ratschläge, wie ich ggf. mit kostengünstigen Sachen mir eigenständig das Wissen erarbeiten kann, damit ich auf dem Arbeitsmarkt deutlich bessere Chancen habe?

LG

Content-ID: 667740

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Printed on: September 1, 2024 at 00:09 o'clock

michi1983
michi1983 Aug 29, 2024 at 11:08:26 (UTC)
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Hallo,

was ist denn deine Position bei deinem aktuellen Arbeitgeber?

Gruß
Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer Aug 29, 2024 updated at 11:11:08 (UTC)
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Moin,

Zuhause ein Testlab aufbauen alles mögliche ausprobieren. Vms, vlans, Firewall, Webserver, Mailserver, multimediaserver, nas, etc.

Beim praktischen Anwenden prägt sich alles deutlich besser ein. Dazu reicht üblicherweise eine Kiste mit 16 oder 32 GB RAM, 2tb ssd, quadcoreprozessor (älterer geht auch) und ein vlanfähiger switch. Damit kann man das meiste schon "simulieren"

lks
naughty
naughty Aug 29, 2024 updated at 11:20:28 (UTC)
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Zitat von @michi1983:

Hallo,

was ist denn deine Position bei deinem aktuellen Arbeitgeber?

Gruß

Freitagsfrage: Jobwechseln - Ja oder nein?
Meine aktuellen Aufgaben sind momentan:
  • Rasen mähen (Kein Witz -> ABM)
  • Klinken putzen
  • Bisschen im M365 Admin Center rumhängen
  • Tickets lösen, wenn welche da wären :D
  • Kaffee trinken
  • Warten auf die Arbeit
  • Schulungen vorbereiten alla "How to use Microsoft Office"
  • Implemtierung von Sharepoint Online

Ich nehm deinen jetzigen Job, den ganzen Tag pennend auf dem Trecker rumhängen und dann noch Kohle dafür bekommen 🤪

Gruß
chiefteddy
chiefteddy Aug 29, 2024 at 11:18:32 (UTC)
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Hallo,
OSI ist sicher wichtig aber TCP/IP basiert nicht auf OSI!

Es gibt für die Netzwerk-Basics (Routing, Switching, Firewall) auch Simulationssoftware:

zB. https://www.lernsoftware-filius.de/

Jürgen
Heididliho
Heididliho Aug 29, 2024 at 11:27:48 (UTC)
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cisco packet tracer
radiogugu
radiogugu Aug 29, 2024 at 11:34:18 (UTC)
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Zitat von @michi1983:
was ist denn deine Position bei deinem aktuellen Arbeitgeber?

Hi.

Und auf welche Position hast du dich beworben?

Das was @Lochkartenstanzer sagt. Die "Basics" lernst du am besten in Testumgebungen. Die Theorie und Udemy Kurse sind bestimmt super für den Lebenslauf, aber sind zum Teil nicht mit der Praxis vergleichbar oder anwendbar.

Gruß
Marc
maretz
maretz Aug 29, 2024 at 11:40:25 (UTC)
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Moin,

erste Frage wäre für mich: Wohin soll die Reise denn gehen? Ich mein - schön wenn man die "Basics" kennt, das ist auch kein Nachteil. Nur: Wenn du OSI rauf und runter beten kannst, jeden Netzwerk-Port zumindest aufm Standard benennen kannst und von mir aus auch noch deinen eigenen Netzwerk-Stack mal aus Spass neu programmiert hast ist das schön, nur ziemlich nutzlos wenn du am Ende als reiner Win-Admin arbeiten willst ;).

Wenn du die Frage geklärt hast wohin du gehen willst DANN kannst du anfangen dich zu informieren. Dabei kommt es dann auch wieder darauf an - WOHIN willst du? Siehst du dich eher im grossen Konzern wo du eben X Server oder Netzwerk-Bereiche,... hast? Oder eher im kleineren / mittleren Betrieb wo du eben eher auch als "mädchen für alles" zählst? Kannst du dich damit anfreunden eben prinzipiell nach Prozessen zu arbeiten ("no ticket, no work") oder bist du derjenige der am Telefon eher mal sagt "sch... drauf, is in 2 min erledigt und dann vom Tisch"? Willst du eher im Team arbeiten - oder lieber alleine?

Wie sieht es zB. mit Reisen aus - willst du gerne mehr unterwegs sein (d.h. Systemhaus zum Kunden fahren, Firma mit mehreren Zweigstellen) oder willst du lieber im festen Office sein? Wie sieht es mit Schichten aus - willst du eher Abends zuhause sein oder wäre das eben auch kein Problem sowas im wechsel zu machen...

Dann kommt natürlich noch die Bezahlung -> das ist wieder Ortsabhängig und natürlich auch ne Frage der Erfahrung.

Ich glaube das wären die Dinge die dir erstmal klar sein müssen. Das FACHLICHE spielt dabei noch nicht mal eine so grosse Rolle. Aber erst wenn dir das klar ist macht es sinn zu überlegen. In einem grossen Konzern redest du zB. eher mit nem Personal-Menschen zu Anfang -> der/die hat nen Fragebogen und geht den eben durch. DA ist dann eben die Theorie entscheidend. In nem kleinerem/mittleren Unternehmen ist dagegen ggf. eher die Praxis interessant -> da sollte man dann schon mal erklären können wie man ein Problem XYZ behebt. Aber jetzt loszugehen und blind irgendwas zu lesen nur damit man irgendwas gelesen hat halte ich persönlich für den schlechtesten Weg. Das ist ein wenig als wenn du sagst "ich will mit tieren arbeiten", dann tonnenweise Bio-Bücher wälzt, praktika im Zoo machst ...und ggf. doch als Kassierer im örtlichem Metzgerladen anfängst. Ist nicht schlecht das zu wissen, wird dich aber da nicht weiterbringen.
ukulele-7
ukulele-7 Aug 29, 2024 at 11:43:36 (UTC)
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Ich würde sagen konkrete Kenntnisse in einzelnen IT Themen sind das eine, logisches Denken und Auffassungsgabe von einem technischen Standpunkt her das andere. Wenn der Arbeitgeber jemanden sucht der genau das schon kann was bei ihm gemacht werden muss dann machst du entweder schon 80% dieser Tätigkeiten und hast die Erfahrung oder du bist eben nicht der geeignete Kandidat.

Wenn der Arbeitgeber hingegen sich vorstellen kann, dich einzuarbeiten, ggf. mit einem gewissen Eigenanteil an persönlicher Fortbildung oder entsprechenden Gehaltsabschlägen in der Probezeit, dann ist das sicherlich ein Deal für beide. Irgendwie muss aber der zukünftige Arbeitgeber das auch von sich aus wollen und nicht die eierlegende Wollmilchsau suchen. Wenn der mit so konkreten Ansprüchen neue Leute sucht, dann sucht er eventuell noch nicht lange oder ist überoptimistisch oder, eventuell ist das auch einfach kein guter Arbeitsplatz an dem man nicht lernen kann sondern nur liefern soll. Wer hat den in der IT schon mal eine Stelle angetreten bei der er gleich alles konnte? So einem Arbeitgeber kann man vermutlich auch nicht zufrieden stellen wenn man sagt ja, habe ich schon mal in meinem Homelab simuliert. So jemand wird eher stetig Druck aufbauen nach dem Motto, du bist nicht gut genug, du kannst froh sein das wir dir Gehalt zahlen.
kpunkt
kpunkt Aug 29, 2024 at 12:33:45 (UTC)
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LKS hats gesagt.
Vom Rumprobieren kommt das Wissen.
Anfang reichts, wenn wu weißt, wo du nachschauen musst, wo die Antwort steht. Irgendwann musst du bestimmte Sachen nicht mehr irgendwo nachschlagen.

Es kommt aber alles darauf an, was deine Jobwünsche sind. Gelerntes Wissen ist gut, nur musst du das dann auch umsetzen können.
Wichtiger schätze ich persönlich das ein, was ukulele schon sagte: logisches Denken und schnelle Auffassungsgabe.

Wenn du dich aber auf eine Stelle bewirbst, bei der der Cheffe Bücherwwissen haben will, hilft das auch nicht viel.

Radio Eriwan meint: im Prinzip ja
AbstrackterSystemimperator
AbstrackterSystemimperator Aug 29, 2024 at 13:38:29 (UTC)
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Zitat von @michi1983:

Hallo,

was ist denn deine Position bei deinem aktuellen Arbeitgeber?

Hallo,

meine aktuelle Position ist der interne IT-Administrator in Kombination "Mädchen für alles".


Zitat von @michi1983:

Hallo,

was ist denn deine Position bei deinem aktuellen Arbeitgeber?

Gruß

Zitat von @chiefteddy:

Hallo,
OSI ist sicher wichtig aber TCP/IP basiert nicht auf OSI!

Es gibt für die Netzwerk-Basics (Routing, Switching, Firewall) auch Simulationssoftware:

zB. https://www.lernsoftware-filius.de/

Jürgen

Zitat von @radiogugu:

Zitat von @michi1983:
was ist denn deine Position bei deinem aktuellen Arbeitgeber?

Hi.

Und auf welche Position hast du dich beworben?

Das was @Lochkartenstanzer sagt. Die "Basics" lernst du am besten in Testumgebungen. Die Theorie und Udemy Kurse sind bestimmt super für den Lebenslauf, aber sind zum Teil nicht mit der Praxis vergleichbar oder anwendbar.

Gruß
Marc

Hallo Marc,
lt. der Stellenbeschreibung sucht die Firma eigentlich einen Senior IT-Administrator, der eine Art Vorbildsfunktion dient. Lt. dem Recruiter mit dem ich sehr ausführlich über die Stellenbeschreibung gesprochen habe, hat er die Information bekommen, dass sie einen IT-Allrounder suchen, der in der Breite aufgestellt ist. Bei dem heutigen Gespräch ging es in die sehr fachliche Tiefe. Sehr tiefe und fachliche Fragen wurden im Bereich Netzwerksicherheit, Netzwerksegmentierung, Firewall, Ports, SAN, Cluster, Hochverfügbarkeit gestellt.
Ich habe dem Recruiter dementsprechend das Feedback gegeben, dass ich ins offene Messer gelaufen bin. Fand er selbst nicht so toll.

Kleiner Funfact: Dort wo ich mich heute vorgestellt habe, fand er es nicht in Ordnung, dass ich anstatt Entra ID, Azure AD sagte.....

Das die Testumgebung bzw. die Kurse nicht in der Praxis zwingend anwendbar sind, verstehe ich. Weshalb ich eigentlich auch gar nicht alles aus dem FF "auswendig" lernen wollte. Ich habe nur das Gefühl, dass und das ist mein subjektives Empfinden, viele AG genau solche Leute suchen, die alle Basics aus dem FF können und über und überall anzuwenden.


Zitat von @maretz:

Moin,

erste Frage wäre für mich: Wohin soll die Reise denn gehen? Ich mein - schön wenn man die "Basics" kennt, das ist auch kein Nachteil. Nur: Wenn du OSI rauf und runter beten kannst, jeden Netzwerk-Port zumindest aufm Standard benennen kannst und von mir aus auch noch deinen eigenen Netzwerk-Stack mal aus Spass neu programmiert hast ist das schön, nur ziemlich nutzlos wenn du am Ende als reiner Win-Admin arbeiten willst ;).


Moin,
mein Ziel ist es dass ich weiterhin in der reinen Windows Umgebung bleiben möchte. Mein Wissen in der großen Windows Welt stetig zu erweitern. Apple & Linux, gerade Linux kommt mir nicht ins Haus. Soll nicht heißen, dass ich Linux nicht mag. Im Gegenteil. Auch Linux hat seine Berechtigung! Ich habe mich von klein auf immer mit Windows beschäftigt. Nur auch da, habe ich meine Defizite was z.B. das Admin Center angeht.

Wenn du die Frage geklärt hast wohin du gehen willst DANN kannst du anfangen dich zu informieren. Dabei kommt es dann auch wieder darauf an - WOHIN willst du? Siehst du dich eher im grossen Konzern wo du eben X Server oder Netzwerk-Bereiche,... hast? Oder eher im kleineren / mittleren Betrieb wo du eben eher auch als "mädchen für alles" zählst? Kannst du dich damit anfreunden eben prinzipiell nach Prozessen zu arbeiten ("no ticket, no work") oder bist du derjenige der am Telefon eher mal sagt "sch... drauf, is in 2 min erledigt und dann vom Tisch"? Willst du eher im Team arbeiten - oder lieber alleine?

In einem Konzern sehe ich mich nicht. Nicht langfristig. Wäre nur ein "nice to see". Ich möchte keine Nummer sein und oder einer von vielen. Ein KMU reicht mir vollkommen, um dort die Optionen zu haben, auf der Leiter weiter zu wachsen und zu reifen.
Prozesse haben wir aktuell auch so, wie du es beschrieben hast. No ticket no work, wobei ich wiederum auch nicht für jeden usecase ein Ticket zwingend benötige. Wenn ich weiß, dass ist eben fix erledigt, dann mache ich das auch ohne Ticket.
Bin sowohl ein Teamplayer, als auch der alleine arbeiten kann. Gerade wenn ich mich in neue Themenbereiche einarbeite, fällt es mir deutlich leichter, wenn ich alleine bin. (Für den Moment)


Wie sieht es zB. mit Reisen aus - willst du gerne mehr unterwegs sein (d.h. Systemhaus zum Kunden fahren, Firma mit mehreren Zweigstellen) oder willst du lieber im festen Office sein? Wie sieht es mit Schichten aus - willst du eher Abends zuhause sein oder wäre das eben auch kein Problem sowas im wechsel zu machen...


Reisen kommt für mich nicht in Frage. Das war einer der Gründe, warum ich meinen Ausbildungsbetrieb verlassen habe.

Dann kommt natürlich noch die Bezahlung -> das ist wieder Ortsabhängig und natürlich auch ne Frage der Erfahrung.


Das ist korrekt. Auch wenn ich zwar auf dem Papier nach zwei Jahren "Junior" bin, möchte ich mich nicht mehr aktuell unter dem Wert verkaufen. Immerhin muss ich davon leben. Wenn ich als IT-Ler (und das bitte NICHT falsch verstehen!) jeden Cent umdrehen muss, läuft da irgendwas gewaltig schief....

Ich glaube das wären die Dinge die dir erstmal klar sein müssen. Das FACHLICHE spielt dabei noch nicht mal eine so grosse Rolle. Aber erst wenn dir das klar ist macht es sinn zu überlegen. In einem grossen Konzern redest du zB. eher mit nem Personal-Menschen zu Anfang -> der/die hat nen Fragebogen und geht den eben durch. DA ist dann eben die Theorie entscheidend. In nem kleinerem/mittleren Unternehmen ist dagegen ggf. eher die Praxis interessant -> da sollte man dann schon mal erklären können wie man ein Problem XYZ behebt. Aber jetzt loszugehen und blind irgendwas zu lesen nur damit man irgendwas gelesen hat halte ich persönlich für den schlechtesten Weg. Das ist ein wenig als wenn du sagst "ich will mit tieren arbeiten", dann tonnenweise Bio-Bücher wälzt, praktika im Zoo machst ...und ggf. doch als Kassierer im örtlichem Metzgerladen anfängst. Ist nicht schlecht das zu wissen, wird dich aber da nicht weiterbringen.

Das in einem KMU die Praxis eher interssannter ist, als das fachliche, kann ich aktuell nicht bestätigen... ich bin zu 90% bei den fachlichen Fragen aussortiert worden, obwohl alle informiert waren, dass ich ein IT-Allrounder bin.
Da fand ich das ziemlich "mies" dass sehr sehr tiefe Fragen z.B. im Bereich Netzwerk kamen.
Aber ja, danke noch mal für diesen Input. Das hilft mir enorm. face-smile


Gruss
AS
AbstrackterSystemimperator
AbstrackterSystemimperator Aug 29, 2024 at 13:45:17 (UTC)
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Zitat von @kpunkt:

LKS hats gesagt.
Vom Rumprobieren kommt das Wissen.
Anfang reichts, wenn wu weißt, wo du nachschauen musst, wo die Antwort steht. Irgendwann musst du bestimmte Sachen nicht mehr irgendwo nachschlagen.


Ja, das habe ich mittlerweile verstanden. Ich überlege gerade, wie ich es am besten umsetzen kann.
Meine Lehrerin meinte mal: "Du musst nicht alles wissen, du musst nur wissen wo es steht". Für den Anfang reicht es, dachte ich zumindest. Da habe ich von einigen Gesprächen wiederum absagen erhalten, da sie solche Bewerber haben möchten, die nicht lange nachdenken müssen, sondern sofort wie aus der Pistole geschossen, die Antwort liefern können.
Gerne würde ich mich dementsprechend von meinem "Können" überzeugen. Mir fällt es deutlich leichter, wenn ich ein Versuchsaufbau vor mir habe, anstatt mir das im Kopf alles vorzustellen. Wenn ich die Problematik sehe, fällt es mir deutlich einfacher.

Es kommt aber alles darauf an, was deine Jobwünsche sind. Gelerntes Wissen ist gut, nur musst du das dann auch umsetzen können.
Wichtiger schätze ich persönlich das ein, was ukulele schon sagte: logisches Denken und schnelle Auffassungsgabe.

Bin zwar keine 1+ im logischen Denken. Zahlenreinfolge, Wahrscheinlichkeitsrechnung und Sodoku war nie mein Ding. Bin ich schlicht zu doof für, aber das logische IT-Denken, ist bzw. fällt mir wiederum nicht so schwer. Die Zusammenhänge kann ich schneller erschließen, wenn ich die Sachen vor mir sehe.


Wenn du dich aber auf eine Stelle bewirbst, bei der der Cheffe Bücherwwissen haben will, hilft das auch nicht viel.

Radio Eriwan meint: im Prinzip ja

Genau so war es. Also heute zumindest. Ein "lebendes" IT-Lexikon der sowohl alle fachlichen Begriffe, Zusammenhänge sehr tief kennt und das in vielen Sprachen....
maretz
maretz Aug 29, 2024 at 14:24:13 (UTC)
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Zitat von @AbstrackterSystemimperator:

Zitat von @maretz:

Moin,

erste Frage wäre für mich: Wohin soll die Reise denn gehen? Ich mein - schön wenn man die "Basics" kennt, das ist auch kein Nachteil. Nur: Wenn du OSI rauf und runter beten kannst, jeden Netzwerk-Port zumindest aufm Standard benennen kannst und von mir aus auch noch deinen eigenen Netzwerk-Stack mal aus Spass neu programmiert hast ist das schön, nur ziemlich nutzlos wenn du am Ende als reiner Win-Admin arbeiten willst ;).


Moin,
mein Ziel ist es dass ich weiterhin in der reinen Windows Umgebung bleiben möchte. Mein Wissen in der großen Windows Welt stetig zu erweitern. Apple & Linux, gerade Linux kommt mir nicht ins Haus. Soll nicht heißen, dass ich Linux nicht mag. Im Gegenteil. Auch Linux hat seine Berechtigung! Ich habe mich von klein auf immer mit Windows beschäftigt. Nur auch da, habe ich meine Defizite was z.B. das Admin Center angeht.

Ok - da wäre bereits der erste Punkt wo du ansetzen kannst. Denn auch Linux hat nicht nur seine berechtigung, du wirst heute auch in vielen Ecken damit in Kontakt kommen wo man es ggf. nicht direkt vermutet. Da muss man dann kein linux-crack sein, aber zumindest die grundlagen wären auch da sicher nicht verkehrt (zB. wo finde ich logs, wie lese ich die,...). Mir ist zumindest heute kaum eine Firma bekannt die eben nich irgendwo ne Mischumgebung hat...

Übrigens - grad wenn man etwas über Dienste u. die Funktionsweise lernen will ist Linux durchaus ein Vorteil da man eben (sofern man das auf der Konsole macht) eben wirklich konfigurieren muss und nich nur 3x auf Weiter klickt. Dabei ist es dann auch unerheblich am Ende ob es dann am Win wieder eingesetzt wird -> die DIENSTE funktionieren eben gleich (wäre blöd wenn nicht und du nur mitm Linux-Browser zB. nen Apache Webserver besuchen könntest).


Wenn du die Frage geklärt hast wohin du gehen willst DANN kannst du anfangen dich zu informieren. Dabei kommt es dann auch wieder darauf an - WOHIN willst du? Siehst du dich eher im grossen Konzern wo du eben X Server oder Netzwerk-Bereiche,... hast? Oder eher im kleineren / mittleren Betrieb wo du eben eher auch als "mädchen für alles" zählst? Kannst du dich damit anfreunden eben prinzipiell nach Prozessen zu arbeiten ("no ticket, no work") oder bist du derjenige der am Telefon eher mal sagt "sch... drauf, is in 2 min erledigt und dann vom Tisch"? Willst du eher im Team arbeiten - oder lieber alleine?

In einem Konzern sehe ich mich nicht. Nicht langfristig. Wäre nur ein "nice to see". Ich möchte keine Nummer sein und oder einer von vielen. Ein KMU reicht mir vollkommen, um dort die Optionen zu haben, auf der Leiter weiter zu wachsen und zu reifen.
Prozesse haben wir aktuell auch so, wie du es beschrieben hast. No ticket no work, wobei ich wiederum auch nicht für jeden usecase ein Ticket zwingend benötige. Wenn ich weiß, dass ist eben fix erledigt, dann mache ich das auch ohne Ticket.
Bin sowohl ein Teamplayer, als auch der alleine arbeiten kann. Gerade wenn ich mich in neue Themenbereiche einarbeite, fällt es mir deutlich leichter, wenn ich alleine bin. (Für den Moment)

Auch in nem Konzern muss man nicht zwingend eine Nummer sein - aber auch das ist natürlich schon mal eine klare Aussage mit der man doch was anfangen kann. Wobei du natürlich in jedem Bewerbungsgespräch mit der Aussage "Ich bin Teamfähiger Einzelkämpfer der mit mehreren Arbeiten kann aber eigentlich auch gern allein ist" raus bist. Soll dein Gegenüber dich jetzt als "Teamfähig" einschätzen oder nicht? DAS sind Antworten die glaube ich kein potenzieller Arbeitgeber hören mag.



Wie sieht es zB. mit Reisen aus - willst du gerne mehr unterwegs sein (d.h. Systemhaus zum Kunden fahren, Firma mit mehreren Zweigstellen) oder willst du lieber im festen Office sein? Wie sieht es mit Schichten aus - willst du eher Abends zuhause sein oder wäre das eben auch kein Problem sowas im wechsel zu machen...


Reisen kommt für mich nicht in Frage. Das war einer der Gründe, warum ich meinen Ausbildungsbetrieb verlassen habe.


Auch das ist ja schon mal eine klare Aussage - was dann ja schon eher auf "interne IT" ausgelegt ist. D.h. die Jobsuche wäre eher für "ich möchte ne feste Umgebung haben" als "ich bin bereit mich bei jedem Kunden auf neues einzustellen und loszulegen". Nicht falsch verstehen - das ist absolut nicht negativ gemeint, das kann es auch nicht sein weil ich natürlich weder dich noch die Gründe gegen das Reisen kenne. Es ist aber eben einfach was anderes wenn man täglich in irgendwelchen wechselnden Umgebungen rumtobt oder ob man täglich in "seinem" Office ist.

Dann kommt natürlich noch die Bezahlung -> das ist wieder Ortsabhängig und natürlich auch ne Frage der Erfahrung.


Das ist korrekt. Auch wenn ich zwar auf dem Papier nach zwei Jahren "Junior" bin, möchte ich mich nicht mehr aktuell unter dem Wert verkaufen. Immerhin muss ich davon leben. Wenn ich als IT-Ler (und das bitte NICHT falsch verstehen!) jeden Cent umdrehen muss, läuft da irgendwas gewaltig schief....


Das kommt natürlich auf die Erfahrung, das aktuelle Arbeitsumfeld, ... an. Wenn du zB. irgendwo im "1st Level support" bist und das arbeitsmässig aufgeteilt ist das du nicht mehr als "bitte mal neustarten" oder "beim drucker bitte mal papier prüfen" tun sollst ist das AUCH IT, aber eben in der Bezahlung was anderes als wenn du eben irgendwo mitm Laptop hingeschickt wirst mit "mach mal, du findest schon raus was kaputt ist". Und natürlich - wenn du irgendwo in der Münchner Innenstadt (oder auch andere mittlerweile) lebst sieht das anders aus als wenn du irgendwo "ausserhalb" lebst und arbeitest. Auch DAS kannst nur du beurteilen - da keiner weiss wo du lebst/arbeitest, was du so unter "jeden cent 2x umdrehen" verstehst (der eine sagt das wenn man sich nich jeden Monat nen neues Auto kaufen kann - der nächste is froh wenns morgens fürs Brötchen reicht).

Ich glaube das wären die Dinge die dir erstmal klar sein müssen. Das FACHLICHE spielt dabei noch nicht mal eine so grosse Rolle. Aber erst wenn dir das klar ist macht es sinn zu überlegen. In einem grossen Konzern redest du zB. eher mit nem Personal-Menschen zu Anfang -> der/die hat nen Fragebogen und geht den eben durch. DA ist dann eben die Theorie entscheidend. In nem kleinerem/mittleren Unternehmen ist dagegen ggf. eher die Praxis interessant -> da sollte man dann schon mal erklären können wie man ein Problem XYZ behebt. Aber jetzt loszugehen und blind irgendwas zu lesen nur damit man irgendwas gelesen hat halte ich persönlich für den schlechtesten Weg. Das ist ein wenig als wenn du sagst "ich will mit tieren arbeiten", dann tonnenweise Bio-Bücher wälzt, praktika im Zoo machst ...und ggf. doch als Kassierer im örtlichem Metzgerladen anfängst. Ist nicht schlecht das zu wissen, wird dich aber da nicht weiterbringen.

Das in einem KMU die Praxis eher interssannter ist, als das fachliche, kann ich aktuell nicht bestätigen... ich bin zu 90% bei den fachlichen Fragen aussortiert worden, obwohl alle informiert waren, dass ich ein IT-Allrounder bin.
Da fand ich das ziemlich "mies" dass sehr sehr tiefe Fragen z.B. im Bereich Netzwerk kamen.
Aber ja, danke noch mal für diesen Input. Das hilft mir enorm. face-smile

Das eine schliesst das andere nicht aus. Natürlich ist "nur praxis" auch nicht hilfreich da es eben dann eher ist "ich kann bestehende Probleme lösen". Aber: In der IT hast du eben nicht nur bestehende Probleme, du hast natürlich auch permanent irgendwelche Neuerungen (deshalb lernt man in nem Studium ja auch fast nur grundlagen - um sich da ggf. anzupassen). Von daher sind gewisse fachliche Infos natürlich durchaus relevant. ABER: Du sagst selbst das du aktuell als "Junior" läufst - dann ist es auch von nem Recuiter schon ziemlich fragwürdig dich auf eine Senior-Stelle ggf. mit Leitungsfunktion zu schicken. Auch da muss dir und dem klar sein: Wenn du auf so eine Stelle gehst musst du eben nicht nur selbst ein Problem lösen können sondern es auch anderen erklären können WIE die das lösen. DAS ist eben einer der Unterschiede zwischen "Jr." und "Sen." ;). Da kannst du natürlich schlecht zu jemanden sagen "naja, klick mal nen bisserl in Google und suche"...
Intellidance
Intellidance Aug 31, 2024 at 18:43:53 (UTC)
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Ich würde dir empfehlen nach einer Stelle zu suchen das dem entspricht was zu deinen Fähigkeiten passt und mich dabei erst einmal auf einen Teilbereich der IT beschränken statt "Allrounder" zu spielen.
Es bringt erst einmal mehr einen Bereich gut zu können als vieles ein bisschen.
Letztes ist eher Hotline / Firstlevel. Das kann ebenfalls sehr cool und spannend sein und ist wichtig, wird aber leider in vielen Unternehmen klein geredet und nicht so gut bezahlt.
Schau doch mal nach Client-Management z.b.
Übernehmen die nur Fachbegriffe abfragen und auf auswendig gelernt bestehen haben vermutlich selber wenig Ahnung was sie da fragen.
manuel-r
manuel-r Aug 31, 2024 at 21:22:42 (UTC)
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sucht die Firma eigentlich einen Senior IT-Administrator, der eine Art Vorbildsfunktion dient. Lt. dem Recruiter mit dem ich sehr ausführlich über die Stellenbeschreibung gesprochen habe, hat er die Information bekommen, dass sie einen IT-Allrounder suchen, der in der Breite aufgestellt ist. Bei dem heutigen Gespräch ging es in die sehr fachliche Tiefe. Sehr tiefe und fachliche Fragen wurden im Bereich Netzwerksicherheit, Netzwerksegmentierung, Firewall, Ports, SAN, Cluster, Hochverfügbarkeit gestellt.

Naja, mal ganz ehrlich und ohne Umschweife:

Von einem Senior-Admin, für Senior-Gehalt erwartet ein Arbeitgeber auch Senior-Wissen. Da müssen gewisse Grundlagen vorhanden sein und Antworten kommen ohne, dass vorher Google befragt werden muss. Ganz sicher muss bei konkreten Themen und Fragestellungen auch ein Senior recherchieren und sich einlesen. Die Grundlagen, Grundverständnis und eine Grundidee für einen Lösungsansatz müssen aber einfach ad hoc kommen.

So Sachen wie die gefragten Standardports müssen einfach wie aus der Pistole geschossen kommen. Mit den Ports von LDAP, RDP, HTTP, HTTPS, DNS, NTP usw hat man einfach ständig zu tun. Gerade auch, sobald es an die Firewall (war ja auch Thema) geht.

In Bezug auf die konkreten Fragen bedeutet das, dass man sich mit jemandem vom Fach (der Recruiter) darüber unterhalten können muss. Vielleicht unterschiedliche Standpunkte austauscht. Oder für und wider von Techniken diskutieren kann.
Auch in der IT führen meist viele Wege nach Rom. Deswegen gibt es bei den meisten Sachen um die es in so einem Gespräch geht nicht um die einzig wahre Antwort sondern darum zu erkennen was der Bewerber drauf hat und die Spreu vom Weizen zu trennen.

Manuel