mrheisenberg
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Jobwechsel, oder doch auf Sicherheit setzen?

Moin Leute

ich möchte euch kurz etwas über mich erzählen: Mein familiärer Hintergrund ist stark in der IT verwurzelt – mein Vater war Software- und Hardwareentwickler, und auch meine Brüder sind in diesem Bereich tätig. Ich selbst bin seit 2015 in der IT-Branche aktiv. Angefangen habe ich im 1st-Level-Support und habe mich bis zum Systemadministrator hochgearbeitet. Ich habe an Schulungen im Bereich Sicherheit teilgenommen, Powershell-Kurse besucht und noch einiges mehr, wobei ich, abgesehen von der Security-Schulung, keine formellen Zertifikate erworben habe.

Seit der Covid-Pandemie arbeite ich in der kritischen Infrastruktur. Hier genieße ich einen sicheren Job mit vielen Freiheiten, darunter Zeitausgleich, Gleitzeit und eine soziale Unternehmensstruktur, in der ich sogar auf Augenhöhe mit der Geschäftsführung kommunizieren kann. Hinzu kommen weitere Vorteile: Ich kann Projekte eigenständig initiieren und die Strukturen optimieren. Mein Chef ist mit meiner Arbeit zufrieden, und grundsätzlich läuft alles gut.

Nun zum Kern meines Anliegens: In der IT-Branche wird aktuell verstärkt nach Fachkräften gesucht, auch mit der Möglichkeit des Homeoffice, besserer Bezahlung und weiteren Vorteilen. Kürzlich habe ich ein konkretes Jobangebot erhalten, ohne dass ich mich aktiv beworben hätte. In diesem neuen Job würde ich als Systemadministrator in der Privatwirtschaft arbeiten, in einem größeren, internationalen Team. Die Position ist unbefristet und bietet mir ein monatliches Gehalt, das um ca. 2000€ höher liegt als mein jetziges.

Nun stehe ich, als 35-jähriger Familienvater, vor der Entscheidung: Soll ich den Jobwechsel wagen? Er bietet mehr Stress, aber auch mehr Geld. Ich hätte nur noch die Wochenenden frei, was bedeutet, dass ich weniger Zeit mit meiner Familie verbringen würde, obwohl ich durch das Homeoffice tagsüber zu Hause wäre. Das größere Team würde mich sicherlich fachlich bereichern.

Beim ersten Gespräch mit dem IT-Leiter habe ich schnell eine persönliche Verbindung gespürt. Er war sehr begeistert von mir und machte mir sofort ein Angebot. Nun stehe ich vor einem Dilemma, das sicherlich viele kennen.

Kurz gefasst: In meinem aktuellen Job in der öffentlichen Hand fehlt es mir an nichts. Das Gehalt ist zwar etwas niedriger, aber die Vorteile sind unübersehbar. Der neue Job würde mir deutlich mehr Gehalt, Homeoffice-Möglichkeiten und Dienstreisen bieten, wodurch ich sicherlich viel Erfahrung sammeln könnte. Allerdings würde dies zu Lasten meiner Familienzeit gehen.

Was würdet ihr in meiner Situation tun? Eure Meinungen würde mich interessieren, besonders wenn ihr selbst schon einmal vor einer solchen Entscheidung standet oder aktuell steht. Normalerweise treffe ich Entscheidungen zügig, aber hier fällt es mir schwer. Meine Frau hat dazu keine Meinung geäußert, was mich nicht sonderlich überrascht hat :D

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Ausgedruckt am: 24.11.2024 um 13:11 Uhr

ITwissen
ITwissen 14.12.2023 um 16:15:43 Uhr
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Darf man erfahren, welche konkrete IT Ausbildung auf dem Papier du hast?
Fachinformatiker, Bachelor, Master, ... ?

Aus meiner Sicht, je höherwertig dein Ausbildung auf dem Papier, desto einfacher ist es in möglichen kommenden Krisenzeiten wieder ein neuen Job zu bekommen.

Aber vermutlich werde ich mit dieser Aussage hier gleich gelyncht face-smile
chiefteddy
chiefteddy 14.12.2023 um 16:35:22 Uhr
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Was sollen wir dir da raten???

Brauchst du Zeit für dich, deine Familie? Ist dir das Wichtig? Oder brauchst du Geld?

Ich, kurz vor der formalen Rente, habe mich vor über 10 Jahren für ein ruhiges Leben entschieden. KMU um die Ecke, eigener Herr, abwechslungsreicher Job.
Aber kein Spitzengehalt.

Aber ein täglicher Arbeitsweg von 5min ist mir mehr wert als täglich 2 Std. auf der Autobahn. Das hatte ich viele Jahre.

Jürgen
radiogugu
radiogugu 14.12.2023 um 16:36:36 Uhr
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Mahlzeit.

Ich war im Februar genau in derselben Zwickmühle, nur genau andersherum face-smile

Neun Jahre war ich bei einem Unternehmen in der Kunststoffindustrie in der Privatwirtschaft beschäftigt und bekam dann aus der kritischen Infrastruktur ein Angebot.

Dieses war für mich als 40-jähriger Familienvater aus Sicht der nackten Zahlen ein schwer abzulehnendes Angebot.

Das Angebot habe ich nach Überlegung mit der Regierung daheim angenommen. Bin dort nun seit August 23 beschäftigt und bereue meine Entscheidung nicht.

Am Ende ist es ja so, dass wir in einem der vielen beruflichen Segmente unterwegs sind, bei denen chronischer Fachkräftemangel vorherscht.

Daher habe ich mir damals gesagt, dass es selbst bei einem "Passt doch nicht" es nicht wirklich lange gedauert hätte, bis ich wieder woanders oder sogar beim ausgehenden Unternehmen angestellt worden wäre.

Du bist ja in einem Alter, dass berufliche Veränderung absolut zulässt und du wartest mit Expertise auf (sonst wäre das Angebot nicht vorgelegt worden). Diskutiere das mit deiner Regierung daheim und einem Freund*in, welche(r) am besten fachfremd ist, um einen externen Blick darauf zu bekommen.

Wenn dir die Rahmenbedingungen zusagen, dann wäre der Wechsel ein absolut richtiger Schritt.

Verlässt du den alten Arbeitgeber ohne "die Türe zuzuschlagen", dann wäre auch im Rahmen der Probezeit womöglich ein Zurückkehren noch eine Option.

Gruß
Marc
aqui
aqui 14.12.2023 aktualisiert um 17:04:43 Uhr
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Meine Frau hat dazu keine Meinung geäußert, was mich nicht sonderlich überrascht hat
Ist vermutlich besser du löst zuallerst einmal deine Eheprobleme bevor du solche Threads postest!
Kollege @chiefteddy hat es oben schon alles treffend zusammengefasst. Was nützt dir der tolle Job wenn du mit einmal auch noch ne neue Wohnung suchen musst und die 2k für Unterhalt draufgehen. Ohne Worte...
LauneBaer
LauneBaer 14.12.2023 um 17:26:41 Uhr
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Musst du wirklich selber entscheiden, wie die anderen schon gesagt haben.

Ich bekomme auch öfter mal solche Angebote, aber nach 15 Jahren in der gleichen Firma (KMU, 30 MA), viele Kollegen/Freunde gewonnen, enorme Freiheiten und 5 Minuten Arbeitsweg muss schon viel passieren mich hier rauszubekommen.
Da müsste schon ein extrem gutes Angebot (Gehalt) kommen, damit ich mir darüber mal Gedanken machen.
Und in meinen Augen ist Zeit mit der Familie unbezahlbar. (habe selber 2 Kinder)
transocean
transocean 14.12.2023 um 17:30:22 Uhr
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Zitat von @aqui:

Meine Frau hat dazu keine Meinung geäußert, was mich nicht sonderlich überrascht hat
Ist vermutlich besser du löst zuallerst einmal deine Eheprobleme bevor du solche Threads postest!
Kollege @chiefteddy hat es oben schon alles treffend zusammengefasst. Was nützt dir der tolle Job wenn du mit einmal auch noch ne neue Wohnung suchen musst und die 2k für Unterhalt draufgehen. Ohne Worte...

Ohaua haua ha! face-smile
MrHeisenberg
MrHeisenberg 14.12.2023 um 17:46:20 Uhr
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Zitat von @aqui:

Meine Frau hat dazu keine Meinung geäußert, was mich nicht sonderlich überrascht hat
Ist vermutlich besser du löst zuallerst einmal deine Eheprobleme bevor du solche Threads postest!
Kollege @chiefteddy hat es oben schon alles treffend zusammengefasst. Was nützt dir der tolle Job wenn du mit einmal auch noch ne neue Wohnung suchen musst und die 2k für Unterhalt draufgehen. Ohne Worte...

sach mal, wer spricht hier von eheprobleme?
😅 also wenn ich ne eheberatung such frag ich dich, ok?
3063370895
3063370895 14.12.2023 um 17:58:29 Uhr
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Zitat von @aqui:

Meine Frau hat dazu keine Meinung geäußert, was mich nicht sonderlich überrascht hat
Ist vermutlich besser du löst zuallerst einmal deine Eheprobleme bevor du solche Threads postest!

🫥 fehlt da ein /s ?
commodity
commodity 14.12.2023 um 19:10:31 Uhr
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Wollen wir mal die Schärfe rausnehmen.
Meine Frau hat dazu keine Meinung geäußert, was mich nicht sonderlich überrascht hat :D
Das kann man in viele Richtungen verstehen, die meisten, die ich assoziiere sind eher nicht so großartig.
Unter dem Strich heißt die Botschaft oben doch: Kläre das mit Deiner Frau, nicht mit einem Forum. Auch wenn Du uns so lieb hast face-smile, ist es Deine Familie, um die es auch geht. Die kann von (D)einer wachsenden Karriere profitieren oder Schaden nehmen. Wie alt sind derdiedas Kinder? Brauchen die Dich noch, wie ist das gemeinsame Leben aufgeteilt, verbringt man gern Zeit miteinander etc.

Ich finde diese Aussage
Was nützt dir der tolle Job wenn du mit einmal auch noch ne neue Wohnung suchen musst und die 2k für Unterhalt absolut treffend. Probleme ja oder nein. Das Gesamtbild entscheidet. Aber auch das ist nur meine Sicht. Hängt immer auch vom Focus ab. Gibt ja auch Leute, die das Wochenende auf dem Boot rumhängen oder am Auto schrauben statt was mit der Familie zu machen.

Viele Grüße, commodity
MysticFoxDE
MysticFoxDE 14.12.2023 aktualisiert um 19:18:08 Uhr
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Moin @MrHeisenberg,

Kurz gefasst: In meinem aktuellen Job in der öffentlichen Hand fehlt es mir an nichts. Das Gehalt ist zwar etwas niedriger, aber die Vorteile sind unübersehbar. Der neue Job würde mir deutlich mehr Gehalt, Homeoffice-Möglichkeiten und Dienstreisen bieten, wodurch ich sicherlich viel Erfahrung sammeln könnte. Allerdings würde dies zu Lasten meiner Familienzeit gehen.

🤔 ... bist du den mit deinem jetzigen Job eher zufrieden und fühlst du dich bei diesem überwiegen wohl?
Wenn nein, weil dich dieser z.B. nicht auslastet oder zu eintönig ist und oder das Team nicht passt, dann spricht generell nichts gegen einen Wechsel, im Gegenteil.

Wenn du jedoch mit deinem jetzigen Job zufrieden bist und der Lohn zum Leben gut ausreicht und dir auch und vor allem die Zeit mit der Familie wichtig ist, dann solltest du mit dem Wechseln, meiner Ansicht nach, eher vorsichtig sein.

Und lass dich bitte bei einer solchen Entscheidung nicht hetzen, denn solche Jobs gibt es mittlerweile wie Sand am Meer!

Ba the Way, ein zu hohes Einstiegsgehalt, kann übrigens auch ein eindeutiges Indiz für zu viele Leichen im Keller sein. 😉🤪

Gruss Alex
commodity
commodity 14.12.2023 um 19:24:33 Uhr
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Ich möchte noch ergänzen, dass ich Dir für die Entscheidung, egal, wie sie ausgeht ganz viel Glück wünsche!
Hör' in Dich hinein, Du weißt den Weg am besten.

Viele Grüße, commodity
C.R.S.
C.R.S. 14.12.2023 um 19:25:33 Uhr
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Hallo,

das ist höchst subjektiv, zur Entscheidung selbst kann man keinen Rat erteilen.

Mir ist nur eine Erwartung ins Auge gesprungen, die ich an deiner Stelle, sofern sie nicht bereits auf Erfahrung beruht, nochmals hinterfragen und abgleichen würde: Dass ein größeres, internationales Team dich fachlich bereichern würde.

Auch das ist subjektiv und hängt vom konkreten Team ab. Mitarbeiter, die nur die hiesige Arbeitskultur kennen, empfinden aber meines Erachtens eine Internationalisierung eher als Belastung oder erfahren durch sie zumindest faktisch eine Zusatzbelastung (die - bewusst eingegangen - als neue Erfahrung auch ihren Reiz haben kann).
Sie erfordert konkrete Anpassungsleistungen, etwa in der Art, wie Dokumentation verfasst und Arbeitsabläufe strukturiert werden. Faktoren, die eine Anpassung erleichtern, wären ein niedriges Durchschnittsalter im bisherigen Team oder Wehrdienst bzw. Kenntnis militärischer Führungsmethoden.

Grüße
Richard
MrHeisenberg
MrHeisenberg 14.12.2023 um 20:04:37 Uhr
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Moin Leute,

danke schonmal für eure Tipps, um nochmal kurz auf´s Thema Frau zu kommen, diese hält sich bewusst zurück da Sie sagt es sei meine Entscheidung, also gehts nicht in Richtung Scheidung wie Kollege @aqui vermutet.

Meine Beweggründe sind relativ einfach warum ich hier nach euren Meinungen Frage, hier ist ein hoher Erfahrungsstamm vorhanden, und sicherlich mehr Erfahrung als man sich denken kann.

@ITwissen, ja Zertifikate oder/und Ausbildungen auf Papier zu haben ist ne dolle Sache, und ich lynche dich sicherlich nicht, mit Master oder Bachelor kann ich nicht dienen, aber dies hatte auch nie Einfluss auf meine bisherigen Jobs, oder auch auf den Bewerbungsprozess.

Ich bin froh dass jemand vor der gleichen "Zwickmühle" stand, und diese Erfahrung geteilt hat (im speziellen mit dem Weg privat -> öffentliche Hand).

Da ich ursprünglich aus der privaten Ecke komme, ist es mir neu soviel "Freizeit" zu haben, auch nach mehr als 3 Jahren gewöhnungsbedürftig, klar der eine oder andere greift sich auf den Kopf, aber ist meine Meinung.

Der Reiz ist natürlich irgendwie die Kohle, ich mein 2k mehr oder weniger macht nen unterschied, und wird nicht für Unterhalt oder Wohnung draufgehen ;) btw. bin seit mehr als 10 Jahren glücklich verheiratet.

Der Entscheidungsprozess liegt natürlich bei mir, den kann mir keiner abnehmen, und dafür ist das Forum auch nicht da, mir geht es dass ich evtl. meine Engstirnige Sichtweise öffne durch Meinungen oder Erfahrungen von euch, letzten Endes muss ich für mich den "richtigen" Weg einschlagen.

Die Frage für mich stellt sich einfach, soll ich den "Beamtenweg" gehen und bis zur Pension eine Ruhige Kugel schubsen und in ca. 5 - 6 Jahren auf einen Marktkonformen Gehalt sein, oder die andere Option wählen, Vorteile haben beide Jobs, für viele ist Homeoffice sicherlich Standard, für mich ist´s doch ein großer Pluspunkt... ich denke nur an kleine "Problemchen" sei es der Handwerker, oder das kranke Kind, brauch ich keinen Urlaub, und solange kein Meeting läuft ist alles Fein, solange der Output am Ende des Tages stimmt...

Ich sach mal danke für die derzeitigen Sichtweisen, die haben mir schon etwas mehr die Augen geöffnet.
Dani
Dani 14.12.2023 um 20:28:32 Uhr
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Moin,
Die Position ist unbefristet und bietet mir ein monatliches Gehalt, das um ca. 2000€ höher liegt als mein jetziges.
das ist relativ... hast du evtl. mehr Verantwortung wie bisher? Mehr Wochenstunden als bisher? Könnten wiederkehrende Abend- Nacht- und Wochenendschichten der Grund sein?

In der freien Wirtschaft gibt es in der Regel bei Unternehmen (> 3.000 MA) auch Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Eines oder sogar beides gibt es Behörden Sektor nicht (mehr). Bin da aber nicht ganz fit, weil es gefühlt zwischen Bund, Land und Kommune anders ist. Was es auf jeden Fall gibt, ist das sogenannten Leistungsentgelt. Was aber an dir bzw. deiner Führungskraft, deiner Stellenbewertung und deiner Aufgabenbeschreibung abhängig ist.

Die Frage für mich stellt sich einfach, soll ich den "Beamtenweg" gehen und bis zur Pension eine Ruhige Kugel schubsen und in ca. 5 - 6 Jahren auf einen Marktkonformen Gehalt sein
D.h. heißt es schon seit 20 Jahren. Fakt ist, der öffentliche Sektor wird immer 4-5 Jahre der Wirtschaft hinterher hinken. Ich glaube auch nicht, dass das Konstrukt zeitnah überarbeitet wird. Erst wenn der Baum im Behördenumfeld wirklich schon brennt, wachen die letzten Verantwortlichen auf.

Da ich ursprünglich aus der privaten Ecke komme, ist es mir neu soviel "Freizeit" zu haben, auch nach mehr als 3 Jahren gewöhnungsbedürftig, klar der eine oder andere greift sich auf den Kopf, aber ist meine Meinung.
Man kann auch in der Industrie viel Freizeit haben. Ich kenne viele ITler die nach wie vor eine 35h/Woche haben. Davon träumst du im öffentliche Bereich (min. 39h/Woche).


Gruß,
Dani
C.R.S.
C.R.S. 14.12.2023 um 21:28:21 Uhr
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Quote from @MrHeisenberg:

Da ich ursprünglich aus der privaten Ecke komme, ist es mir neu soviel "Freizeit" zu haben, auch nach mehr als 3 Jahren gewöhnungsbedürftig, klar der eine oder andere greift sich auf den Kopf, aber ist meine Meinung.

Der Reiz ist natürlich irgendwie die Kohle, ich mein 2k mehr oder weniger macht nen unterschied,

Die Frage für mich stellt sich einfach, soll ich den "Beamtenweg" gehen und bis zur Pension eine Ruhige Kugel schubsen und in ca. 5 - 6 Jahren auf einen Marktkonformen Gehalt sein, oder die andere Option wählen

Also 2k mehr sind wahrscheinlich netto eher 1.2k, das muss man auch kalkulieren.
Auf der anderen Seite wird Zeitablauf allein nichts an Unterbezahlung ändern. 5-6 Jahre sind in jeder Variante 5-6 Jahre, in denen die Zeit nicht stehenbleibt.

Zwei grundsätzliche Punkte sind berührt: Erstens, wie definiert man Sicherheit? Ich halte es für eine Illusion, eine konkrete Angestellten- (oder auch Beamten-)Tätigkeit mit Sicherheit zu verbinden, allein aufgrund eines Gefühls der Stetigkeit, das vielleicht eher auf stetiger Unterforderung beruht, oder schlimmstenfalls gar aufgrund einer Staatsnähe der Tätigkeit. Näher dürfte man der persönlichen Sicherheit kommen, indem man kontinuierlich sein Potenzial ausschöpft. Insofern scheinst Du dir die Frage schon beantwortet zu haben.
Der zweite Aspekt ist, wie man sich allgemein zu einer beruflichen Tätigkeit positioniert. In einer Laufbahn (egal welcher, selbst als Unternehmer) wird man unvermeidlich das eigene Handeln immer mal wieder eingebettet finden in Strukturen, die organisatorisch dysfunktional sind und eine Tendenz zur Selbstsabotage aufweisen. Man muss Strategien entwickeln, damit umzugehen, ohne diese Selbstsabotage auf das eigene Leben überschwappen zu lassen und zu seiner eigenen zu machen. Persönliche Selbstsabotage wäre, in einem unterfordernden Job die gewonnene Freizeit einfach zu verbummeln. Wenn man mit ihr etwas anzufangen weiß - Nebentätigkeit, Hobby, Fortbildung -, völlig ok. Wenn man solche Alternativen gerade nicht hat, ist der Wechsel in eine "stressigere" Position eine gute Lösung.
Milord
Milord 14.12.2023 um 22:24:02 Uhr
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Ich verstehe den Punkt mit der Freizeit nicht. Du arbeitest doch jetzt sicherlich vollzeit zu 40h und im neuen Job ebenfalls, wieso soll man dann nur noch am Wochenende frei haben?

Und über welches Gehalt reden wir? 2k bei einem aktuellen 3k Brutto Gehalt ist viel, bei 6k eher weniger (in Relation gesetzt).
kpunkt
kpunkt 15.12.2023 um 06:49:56 Uhr
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Schwierig und ich würde dir da auch zu gar nichts raten wollen.
Vielleicht die Jobbeschreibungen und das genaue Tätigkeitsfeld vergleichen.
Momentan bist du ja mehr oder weniger dein eigener Chef und kannst dich so organisieren, wie du willst. Im Grunde freie Zeiteinteilung, freie Urlaubsplanung. Wahrscheinlich mit Zeiten wo es mal richtig hektisch wird und dann wieder Zeiten, in der man sich mit sich selbst beschäftigt, weil eben gerade nix anliegt.
Welche Aufgaben hast du denn in der neuen Firma? Bist du da stark weisungsgebunden? Ich vermute, dass du im jetzigen Unternehmen freier agieren kannst (ohne es zu wissen).

Unterm Strich ist's wie fast immer eine Kosten-Nutzen-Betrachtung. Wieviel ist dir die jetzige Freiheit wert? In netto und nicht in brutto. Da würde ich auch mal einen Gehaltsrechner anschmeißen.

Ohne Familie hätte ich frei weg gesagt: hol dir die Kohle, solange es dir Spaß macht und wenn nicht mehr, dann wechsle zu einem ruhigeren Posten.
Bei Familie liegen die Prioritäten aber oftmal wo anders.

Raten kann dir keiner was und selbst wenn, du bist es der die Entscheidung treffen muss. Aber so ein Brainstorming hilft halt bei der Entscheidungsfindung.

Ach ja, evtl. ist der jetzige Cheffe auch eine Person, mit der du die Frage deiner Zukunftsplanung erörtern kannst. Oftmals ist es für beide Seiten angenehmer, wenn man bei sowas den Brötchengeber um Rat fragt, als ihm eine mehr oder weniger versteckte Drohung (einige Chefs sehen das gerne mal so) zusteckt, wenn man sagt, man habe die Möglichkeit in einem anderen Unternehmen mehr zu verdienen.
MysticFoxDE
MysticFoxDE 15.12.2023 um 07:20:51 Uhr
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Moin @Milord,

Ich verstehe den Punkt mit der Freizeit nicht. Du arbeitest doch jetzt sicherlich vollzeit zu 40h und im neuen Job ebenfalls, wieso soll man dann nur noch am Wochenende frei haben?

sagen wir es mal so, eine 40h Arbeitswoche im öffentlichen Dienst ist meistens nicht gleich einer 40h Arbeitswoche in der freien Wirtschaft. 🙃

Im öffentlichen Dienst bedeutet eine 40h Arbeitswoche, dass du meistens auch nur max. 40h pro Woche arbeiten musst und dass Überstunden, sofern diese überhaupt geduldet sind, entweder ausbezahlt oder als Freizeit abgebaut werden können.

In der freien Wirtschaft bedeutet eine 40h Arbeitswoche und vor allem als ITler, sehr oft jedoch, dass du mindestens 40h pro Woche arbeiten musst und sehr oft und vor allem bei einem hohen Gehalt sind die Überstunden mit dem Gehalt abgegolten, sprich, werden nicht extra ausbezahlt. 😔

Gruss Alex
Jugg3r
Jugg3r 15.12.2023 um 07:59:34 Uhr
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Mal meine 2 Cent zu der Sache:

Das Arbeitsleben verändert sich mittlerweile rapider als noch vor 10 Jahren. Die Idee, bei einem Arbeitgeber bis zur "Rente" (*hust*) zu bleiben, ist fast schon outdated. Auch wir IT'ler werden von der zunehmenden Fluktuation auf dem Arbeitsmarkt betroffen. Für viele andere Länder ist es schon fast normal, dass Menschen oft die Stelle wechseln.

Ich denke daher, man sollte immer versuchen, das Optimum aus einer Stelle heraus zu holen.
Dazu gehören natürlich auch Work/Life Balance und das Arbeitsumfeld, wie auch Entwickliungs und Aufstiegschancen.

Ich habe für mich in den letzten 3 Jahren festgestellt, dass ich besser darstehe, wenn ich proaktiv bin, statt nur auf Veränderungen zu reagieren.

Beste Grüße
Franz-Josef-II
Franz-Josef-II 15.12.2023 um 08:49:02 Uhr
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Die 2.000er ..... brutto oder netto? Wieviel Prozent ist das mehr?

HomeOffice kann, nicht muß aber kann zum "Problem" werden. Man kann eher den Kindern als der Chefin (darum ist sie ja die Chefin 🤣) klarmachen, daß man jetzt etwas zum tun hat (Sitzt scho wieda vurm Komputta! ..... und i muas mit de Kinda .... oda Zsomramma ...)

Ich würde es riskieren, wenn es netto mehr als 30% sind, darunter überlegen.
MrHeisenberg
MrHeisenberg 15.12.2023 um 08:53:34 Uhr
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Moin,

also vom Gehalt her sind die 2000€ netto, sprich ich würde die 4k netto locker knacken.
kpunkt
kpunkt 15.12.2023 um 09:08:16 Uhr
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Da bist du jetzt beim fast Verdoppeln des Einkommens.

Da bin ich jetzt so weit, wäre ich an deiner Stelle (jung und gesund), würde ich wohl wechseln. Lebensstandard halten und die zusätzlichen 2.000 Euro in eine Vorsorge reinpacken. Und wenns nur für ein paar Jahre wäre.
Macht sich halt auf dem Rentenkonto schon schön.
michi1983
michi1983 15.12.2023 um 09:16:38 Uhr
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Hallo,

wenn es tatsächlich fast 100% Gehaltserhöhung sind, dann mach es.

Was soll passieren?
Du merkst in 2-3 Jahren, dass es nicht das ist was du wolltest, dann wechselst du halt wieder.

Falls du es tust, pass nur auf, dass du nicht der Lifestyle Inflation in die Falle tappst sondern lege das Geld an damit du ev. früher in Rente gehen kannst.

Gruß
chiefteddy
chiefteddy 15.12.2023 um 09:19:02 Uhr
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Ich persönlich kann dem Hype mit dem Homeoffice nicht viel abgewinnen.

ICH brauche den persönlichen Austausch mit Kollegen (auch das Blödeln bei der Kaffeepause).

Die Trennung von privat und beruflich bringt Struktur in den Tag. Das sollte man nicht unterschätzen.

Aber das sieht jeder anders.

Jürgen
Jugg3r
Jugg3r 15.12.2023 um 09:35:47 Uhr
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Legst Du 1000€ monatlich über die 3 Jahre an, dann bist du schon bei ~44.000€
it-frosch
it-frosch 15.12.2023 aktualisiert um 11:45:02 Uhr
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Es ist im Prinzip fast alles gesagt worden.

Einen Aspekt möchte ich dennoch ergänzen da ich dieses Jahr in einer ähnlichen Situation war.

Ich schwankte auch zwischen "hier fühle ich mich sehr wohl und beherrsche das Feld zu 90% souverän" und "da gibt es definitiv mehr Stress und u.U. wenig Aussicht auf Erfolg". Ob mehr Gehalt im neuen Job möglich gewesen wäre war zu diesem Zeitpunkt noch unbekannt.

Letztendlich habe ich mit durchgerungen zu wechseln und die neue Stelle nicht bekommen. face-smile
Trotzdem sehe ich das für mich als Erfolg da es mir gelungen ist meine Komfortzone verlassen zu wollen.
So etwas bringt einen definitiv weiter.

Grüße vom it-frosch
Milord
Milord 15.12.2023 um 11:44:56 Uhr
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Zitat von @MrHeisenberg:

Moin,

also vom Gehalt her sind die 2000€ netto, sprich ich würde die 4k netto locker knacken.

Sprich knapp 4k brutto mehr pro Monat.
Dann würde ich das direkt machen.


Zitat von @MysticFoxDE:

Moin @Milord,

In der freien Wirtschaft bedeutet eine 40h Arbeitswoche und vor allem als ITler, sehr oft jedoch, dass du mindestens 40h pro Woche arbeiten musst und sehr oft und vor allem bei einem hohen Gehalt sind die Überstunden mit dem Gehalt abgegolten, sprich, werden nicht extra ausbezahlt. 😔

Gruss Alex

Das ist aber eher die Ausnahme. Ich arbeite in der privaten Wirtschaft und ich komme sehr gut auf 40h pro Woche. Kommt auch mal vor, dass ich am tag 10-20 Minuten länger mache, das wandert aber auch auf das Gleitzeitkonto und ich feier es wieder ab, sobald ich Lust dazu habe.
Mehr als 20h dürfen wir sowieso nicht aufbauen.
Auch meine Freunde die in der IT arbeiten, bei denen läuft das nicht anders.
Bei Abteilungsleitern mag das vielleicht anders aussehen, aber die verdienen dann auch schnell mal 80-100k.
Für den normalen Admin trifft das aber eher nicht zu, der ist ein Sachbearbeiter wie jeder andere auch.
watIsLos
watIsLos 18.12.2023 um 09:21:09 Uhr
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ist ja Interessant wie schnell sich die Meinung auf einmal im Forum ändert, als die Info kommt das es keine 2k Brutto sondern Netto sind...
aqui
aqui 18.12.2023 um 09:29:48 Uhr
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Zeit das der TO seinen Thread dann auch mal schliesst!!
Wie kann ich einen Beitrag als gelöst markieren?
michi1983
michi1983 18.12.2023 aktualisiert um 13:51:37 Uhr
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Quote from @watIsLos:

ist ja Interessant wie schnell sich die Meinung auf einmal im Forum ändert, als die Info kommt das es keine 2k Brutto sondern Netto sind...

es geht weniger um das brutto/netto, es geht darum, dass er sein Gehalt quasi verdoppelt
Milord
Milord 18.12.2023 aktualisiert um 14:29:01 Uhr
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Zitat von @watIsLos:

ist ja Interessant wie schnell sich die Meinung auf einmal im Forum ändert, als die Info kommt das es keine 2k Brutto sondern Netto sind...

Ja ist relevant, weil es eben eine 100% Gehaltssteigerung ist.

2000€ Brutto wären bei einem aktuellen Gehalt von 4000€ Brutto auch ein guter Schritt, aber vielleicht auf Dauer auch bei der aktuellen Firma möglich.
Er verdoppelt aber mal eben sein Gehalt.
Wenn er jetzt 2000€ netto bekommt, sind das knapp 3000€ brutto, nun hat er ein Angebot mit über 6000€ brutto auf dem Tisch, denn er würde ja die 4k netto ja locker knacken.
Sind also eher 6500€.
watIsLos
watIsLos 18.12.2023 um 16:40:23 Uhr
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Wie heißt es so schön... money make the rules

In dem Sinne schönen Feierabend!
GrueneSosseMitSpeck
GrueneSosseMitSpeck 19.12.2023 aktualisiert um 12:48:55 Uhr
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bei mir war der Focus halt die Familie. Ein Jobwechsel mit Familie will gut bedacht sein... mehr Zeit für die Familie bei gleichbleibender Absicehrung ist meiner Erfahrung nach halt klar von Vorteil, aber nur wenn die Absicherung gleich bleibt und der neue Arbeitgeber nicht bei der nächsten Kündigungswelle die teuersten Fachkräfte wieder vor die Tür setzt.

Aber es gibt auch psychologische Aspekte des Homeoffices mit dem nicht jeder zurechtkommt. In unserer 3-Zimmer-Wohnugn würde ich wahsinnig werden, ich hab im Keller meine Arbeitsecke.

Meine Frau war vor 4 Jahren nach der GEburt teilweise pflegebedürfitg, dann 2021 ein Unfall, halbes Jahr Pflege zuhause, 2022 Galle geplatz, noch mal mehrre Monate Pflege, Mutter fast zeitgleich noch auf der Palliativstation eingeliefert...

Ohne Homeoffice bei fast freier Zetieinteilung hätte ich in Teilzeit gehen müssen. Öffentlicher Dienst mit festem Vertrag ist etwas, was man nicht leichtfertig afugibt, aber wenn ich so seh was ich früher verpendelt hab..gepaart mit vollkommen starrem Arbeitszeitschema, fast 6 Jahre lang für einen TVL11 Job ... teure Großstadt, Wohnung also 40 km außerhalb, würde ich das heute noch machen, hätte ich nicht viel von meiner Familie. Und die wäre vor die Hunde gegangen, als es meiner Frau schlecht ging.

Und die Abwerbeversuche... Betrüger, Arschl*cher, Firmen die Leute verbrennen (von enen wir schon zwei eingestellt hatten NACHDEM sie ihre Burnout Therapie hinter sich hatten), HR die einem das Blaue vom Himmel herablügt. Wenn AWS Leute sucht, dann merk ich das schon mal daran, daß sie uns alle 6 Monate einen neuen Key Account hinsetzen und wie die arbeiten, weiß ich ... doppelt soviel Stunden in der Woche für "nur" 50% mehr Gehalt. Oder der Kunde mit 250.000 SFR PA. Seelenverkäufer. Nach 2 Jahren ist man reich und kaputt.

Wenn jemand Intersse auf das Himmelfahrtskommando hat, bitte PN. Ich backe lieber "kleinere Brötchen", dafür aber die nächsten 15 Jahre bis zur Rente stets 4-6% mehr, das sind jetzt schon mehr als 100K. Ohne akademische Ausbildung, mit nur wenigen Fachzertifikaten für irgendwelche IT Techniken. Auf der Arbeit kennt jeder jeden und ich bin da gut vernetzt. Schon mal das würde mir sehr fehlen...
MrHeisenberg
Lösung MrHeisenberg 04.01.2024 um 15:25:46 Uhr
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Moin Leute,

danke für euren Input, und damit Kollege @aqui in Ruhe schlafen kann und keinen Burnout bekommt.

Ich habe mich gegen die neue Stelle entschieden, wie auch in den Kommentaren zu sehen habe ich nochmals mit meiner Familie darüber gesprochen, und die Zeit welche ich mit meinen Kid´s versäume ist weg, unwiederbringlich, da helfen auch die 2k netto pM nicht.

Hier ist der Fokus doch eher gerichtet auf Familie und auch wenn´s dann nur weiterhin der "normale" Standard ist besser wirds sein.

Danke nochmal an die Vielen Meinungen und auch an die Berichte, habt mir weitere Blickwinkel verschafft.

In dem Sinne ein Gutes neues 2024.

Grüße
watIsLos
watIsLos 04.01.2024 um 15:28:57 Uhr
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Die Zeit mit der Familie können keine +2k oder +3k aufwiegen, alles richtig gemacht *like*
MysticFoxDE
MysticFoxDE 04.01.2024 um 15:45:08 Uhr
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Moin @MrHeisenberg,

danke für euren Input, und damit Kollege @aqui in Ruhe schlafen kann und keinen Burnout bekommt.

so schnell bekommst du unseren Putzteufele nun auch nicht bezwungen. 🤪

Ich habe mich gegen die neue Stelle entschieden, wie auch in den Kommentaren zu sehen habe ich nochmals mit meiner Familie darüber gesprochen, und die Zeit welche ich mit meinen Kid´s versäume ist weg, unwiederbringlich, da helfen auch die 2k netto pM nicht.

Hier ist der Fokus doch eher gerichtet auf Familie und auch wenn´s dann nur weiterhin der "normale" Standard ist besser wirds sein.

Ich kann dich zu dieser, meiner Ansicht nach sehr bodenständigen Entscheidung nur beglückwünschen.
Respekt, das hast du sehr gut gemacht! 👍👍👍

Gruss Alex