matthias182
Goto Top

Kleiner Switch mit PoE PD für Feuchtraum

Hallo zusammen,

ich benötige Hilfe bei der Auswahl eines kleinen Switches. Habe schon selber gesucht, konnte aber nicht so recht etwas passendes finden. Vielleicht suche ich auch nach dem falschen.

Ich bekomme in einem Nebenraum/Garage zu unserem Haus die Technik für eine Photovoltaikanlage (Unterverteilung, WR, Smart Meter, Wallbox, etc.) installiert. Von meinem Netzwerkschrank zu diesem Raum wurden auf meinen Wunsch hin zwei CAT7 Kabel verlegt. Da diese nicht für eine direkte Verbindung alle Geräte ausreichen, möchte ich dort zusätzlich einen kleinen Switch installieren. Da es sich generell um einen Feuchtraum handelt und ich Frost zwar für unwahrscheinlich halte, aber nicht vollkommen ausschließen kann, benötige ich ein Gerät, das unter diesen Bedingungen dennoch betrieben werden kann.

Folgende Anforderungen habe ich mir überlegt:

1. Mind. 100Mbit besser Gbit Ports
2. Stromversorgung des Switches per PoE (PoE PD)
3. Mind. 4 Ports
4. Geeignet für Feuchtraum

Ich betreibe bisher alle Switches von Cisco (Small Business) und bin diesen generell zugeneigt. Falls es etwas anderes sein müsste, bin ich da aber offen.

Außerdem bin ich etwas unsicher, ob ich mit einem solchen Switch generell auf dem richtigen Weg bin oder sollte ich eine andere Form der Anbindung dieser Technik in Erwägung ziehen?


Danke und Gruß
Matthias

Content-ID: 668172

Url: https://administrator.de/contentid/668172

Ausgedruckt am: 21.11.2024 um 23:11 Uhr

Looser27
Looser27 17.09.2024 um 10:06:59 Uhr
Goto Top
Da es sich generell um einen Feuchtraum handelt und ich Frost zwar für unwahrscheinlich halte, aber nicht vollkommen ausschließen kann

Moin,

in diesem Fall solltest Du einen kleinen Netzwerk-Verteiler inkl. Beheizung verwenden (ja, das wird sehr teuer!).
Um so etwas zu vermeiden, ist es auf Dauer günstiger entweder 2 zusätzliche Netzwerkkabel zu ziehen oder alternativ den Switch in einen trockenen, frostgeschützten Raum zu stellen und dann durch die Wand mit den Kabeln zu gehen.
Ein weiterer Aspekt ist die Sicherheit.....wenn so ein Verteiler draussen hängt, ist das Netzwerk mehr oder weniger frei zugänglich....daher auch unbedingt alle Kabel entsprechend sichern face-wink

Gruß

Looser
Matthias182
Matthias182 17.09.2024 um 10:20:37 Uhr
Goto Top
Wenn es nur mit Beheizung geht, dann kaufe ich lieber einen billigen Switch und tausche den jeden Winter, falls der Frost ihn mal töten sollte face-wink Das hört sich doch sehr nach Overkill.

Vielleicht wären mehr Kabel besser gewesen, aber war auch so schon schwierig mit der Verlegung und noch größere Bohrungen wollte ich auch nicht haben. Dann plane ich lieber den regelmäßigen Austausch ein, wenn es keine Alternative gibt.

Der Raum ist genauso sicher bzw. unsicher wie unser Haus. Wer dort hineinkommt, schafft es auch ins Haus. Unterschied ist lediglich die fehlende Dämmung und Heizung dort.

Es muss doch ähnliche Fälle auch in der Industrie geben. Ich habe schon Switches im Außenbereich gesehen, konnte nur selber nicht finden, um was es sich dort genau handelt.
clubfreund
Lösung clubfreund 17.09.2024 um 10:37:01 Uhr
Goto Top
Moin,

nimm einen Kleinverteiler z.B. https://www.obo.de/produkte/kleinverteiler-12-teilungseinheiten-leer-pol ... und pack da einen kleinen Switch rein. Der wird schon nicht "erfrieren". face-wink
Zu den PD Switchen gabs hier schon Threads/Fragen. Ansonsten liefert der Suchbegriff "Outdoor Switch" bei der Suchmaschine des geringsten Misstrauens genügend Treffer. Bsp. https://intellinetnetwork.de/products/intellinet-de-outdoor-poe-powered- ...

cf
Michi91
Lösung Michi91 17.09.2024 aktualisiert um 10:44:13 Uhr
Goto Top
Matthias182
Matthias182 17.09.2024 um 10:52:35 Uhr
Goto Top
Super, danke, auf Outdoor Switch bin ich irgendwie nicht gekommen. Der Intellinet sieht mal ganz danach aus.

Bei TP-Link will ich mir gerade nicht die nächste proprietäre Lösung ins Haus holen. Unifi habe ich bereits für die AP's, das ginge.
incisor2k
Lösung incisor2k 17.09.2024 um 11:06:16 Uhr
Goto Top
Ex-Perte
Lösung Ex-Perte 17.09.2024 um 11:29:45 Uhr
Goto Top
Schau mal hier :
https://www.fs.com/de/c/1g-industrial-switches-4242

Haben wir hier im Einsatz, in verschiedenen Lager Hallen.
Temperatur Bereich ist von -40 bis +75

Gruß Ex-perte
JoeToe
Lösung JoeToe 17.09.2024 um 11:40:57 Uhr
Goto Top
Moin.

Ein weiterer Outdoor Switch mit PoE-Passthrough:

Gruß
JoeToe
Looser27
Lösung Looser27 17.09.2024 um 11:58:44 Uhr
Goto Top
Temperatur Bereich ist von -40 bis +75

Das ist nur die halbe Miete face-wink

Wichtig ist noch die Luftfeuchtigkeit, bei der die Teile noch funktionieren. Kondensierende Luft im Gehäuse hat schon viele Geräte dahingerafft.....
chiefteddy
Lösung chiefteddy 17.09.2024 um 12:05:59 Uhr
Goto Top
Hallo,
das Problem sind die RJ45-Anschlüsse. Die sind IP20. Und die bekommt man nicht dicht.

Entweder Schaltkasten mit Heizung (zB mit Peltier-Element (gibt es ab 10€ plus kleinen Temp-Regler).

Oder Industrie-Switch mit M12-Rundsteckverbindern. Die sind IP54 oder höher.

Jürgen
stefaan
Lösung stefaan 17.09.2024 um 12:13:53 Uhr
Goto Top
Servus,

die Fragen sind:
Was ist dein Budget?
Was muss der Switch können?

Einen Thread zu PoE-PD-Switchs (allerdings mit PoE an den Anschlüssen) findest du weiter unten "Produktive Erfahrungen mit kleinen PoE-PD-Switchen".

Wenn ein günstiger (=nicht managebarer) Switch reicht, dann im schlimmsten Fall gleich zwei billige PoE-PD-Switches, das sind dann ca. 2x€40, einer ist Ersatz.
Im Bereich Industrial Ethernet findest du sicher auch Geräte für die Antarktis (mit entsprechendem Preisschild).

Habe selbst bei meinen Eltern einen billigen Netgear-Switch in der freistehenden, nicht bezeizten Garage (ebenfalls PV etc) und der hat die letzten beiden Winter überlebt. Die größte Gefahr ist meiner Meinung nach im Winter die Kondensation im Gerät. Im Winter einpacken ist so eine Sache, Hitzestau ist auch nicht förderlich für die Lebensdauer.

Stefan
Matthias182
Matthias182 17.09.2024 um 15:18:34 Uhr
Goto Top
Vielen Dank für die vielen Hinweise. Für mich macht eine teure Lösung bei so einem Anwendungsfall wenig Sinn. Ich möchte nicht den letzten China-Plastikbomber, brauche aber auch keine irgendwie zertifizierte Lösung. Einen Rahmen von um die 100 Euro würde ich daher als angemessen betrachten. Im schlimmsten Fall muss ich tatsächlich das Gerät nach einer gewissen Zeit ersetzen.

Ich schaue mir mal alle Vorschläge an und suche mir da dann ein Gerät aus.
HansDampf06
Lösung HansDampf06 19.09.2024 aktualisiert um 14:29:55 Uhr
Goto Top
Auch wenn die Frage bereits als gelöst gekennzeichnet ist, werfe ich noch meine fünf Pfennige in den Ring:

1. Installation in einem Feuchtraum
Aus meiner Sicht wird hier etwas zu kompliziert gedacht, weil es für den TO eine ganz einfache und sauber ausführbare Möglichkeit gibt.

Richtig angemerkt wurde zunächst, dass bei der Verwendung von elektrischen Geräten in Außen- und/oder Feuchtraumbereichen nicht nur auf die Temperatur, sondern auch auf die (Kondensations)Feuchte bzw. mögliches Spritzwasser etc. geachtet werden muss. Den Temperaturanforderungen - auch bei Frost - kann bereits dadurch genügt werden, wenn der auszuwählende Switch einen erweiterten Betriebsbereich hat - Kollege @Ex-Perte hat darauf schon zutreffend aufmerksam gemacht.

Die eigentliche Herausforderung ist der Umgang mit der Feuchte oder sogar dem Wasser. Es ist gar nicht erforderlich auf einen teuren Outdoor-Industrieswitch zurückzugreifen, wenn für eine fachmännische Elektroinstallion gesorgt wird. Dann kann nämlich ebenso ein Innebereichsswitch zur Anwendung kommen. Der Feuchtraumschutz lässt sich dann locker im Bereich unter 100 EUR (ohne Switch) realisieren. Entscheidend ist hier das Wort "fachmännisch".

Wie funktioniert es?
a) Einen passenden Kleinverteiler Feuchtraum (z.B. hier) montieren. Darin kann ein geeigneter PoE-PD-Switch verbaut werden. Hier könnte der hutschienentaugliche ALLNET ALL-SG8005PD-BT90 eine Option sein, aber bitte die Diskussion zu diesem Switch in meinem Beitrag Produktive Erfahrungen mit kleinen PoE-PD-Switchen beachten und seinen Temperaturbereich prüfen.
Die Auswahl und Montage eines solchen Verteilers als solchem dürfte keine nennenswerte Herausforderung darstellen. Der Vorteil eines solchen Verteilers ist, dass er ein Sichtfenster hat. In jedem Fall sind in einem solchen Verteiler die RJ-45-Verbindungen hinreichend geschützt.

b) Die nennenswerte Herausforderung ist die Einführung der Kabel in den Verteiler. Hierzu ein passendes Zitat von dein-elektriker-info.de:
Achtung bei der Kabeleinführung!
In feuchten Räumen sind bei den Betriebsmitteln natürlich auch die Kabeleinführungen entsprechend ausgelegt. Diese sind oft die Schwachstellen. Wenn Kabel unsorgfältig eingeführt oder die Kabeldurchführungen zu groß ausgeschnitten werden, entstehen hier oft die Probleme und es wird nicht die angeforderte Schutzart erreicht. Die Folgen können Korrosion, Kurzschluss und ein tödlicher elektrischer Schlag sein und darum ist bei der Kabeleinführung höchste Sorgfalt und Konzentration erforderlich.
Ein weiteres großes Problem ist eine unsachgemäße Herstellung der Zugentlastung. Diese kann zum Beispiel bei schlechter Ausführung mit der Zeit durch mechanische Auswirkungen auf das elektrische Gerät zu Problemen führen, was auch wieder einen Verlust der IP-Schutzart zur Folge hat. Darum unbedingt höchste Sorgfalt und am besten doppelte Absicherung bei der Kabeleinführung.
Das heißt, ich rate aus vielfältigsten Gründen davon ab, die Einführung der Kabel über einfache Gummidurchführungen zu realisieren. Selbst erfahrene Elektriker haben durchaus ihre Schwierigkeiten, im Sinne des Zitats eine Herabsetzung des Schutzgrades zu vermeiden - bei einer Ausführung durch Laien darf man getrost von einer Herabsetzung ausgehen. Ein anderer Aspekt ist das alterungsbedingte Versagen solcher Durchführungen im Laufe der Zeit.
Deswegen gehört hier eine Kabelverschraubung für jedes einzuführende Kabel hin!!!

Weil der ALLNET-Switch auf eine Hutschienenmontage in kompakt gepackter Umgebung ausgerichtet sein dürfte und im Lichte seiner PoE-PD-Versorgung, sollte sich in Korrelation zu seinem eigenen Energiebedarf die zu erwartende Wärmeentwicklung ganz stark in Grenz halten, sofern nicht die pralle Sonne "draufknallt".

2. Kollege @stefaan hat ja bereits auf meinen vorgenannten Beitrag und die dortige Diskussion hingewiesen. Ich lege die dortigen Erkenntnisse und Erfahrungen zum besseren Verständnis rund um das Thema von PoE-PD-Switchen wärmstens / dringend ans Herz, insbesondere um vernünftige Entscheidungen zu treffen.

Viele Grüße
HansDampf06
Matthias182
Matthias182 20.09.2024 um 10:07:13 Uhr
Goto Top
Vielen Dank HansDampf06, das macht zumindest für mich eine Menge Sinn. Auch meiner Recherche nach ist das Thema Kondensation das wesentliche, da viele Switches selbst mit hoher Luftfeuchtigkeit als solches zurechtkommen.

Der Einbau in einen entsprechenden Verteiler mit Abdichtung scheint da eine geeignete Lösung zu sein, um dem zu begegnen. Wenn man sich nicht auf die Hutschiene versteift, erweitert das die Auswahl in der Tat erheblich.

Ich denke, ich werde diese Möglichkeit auch in Betracht ziehen.