ThinClient, aber welcher?
Hallo zusammen,
ich möchte mich gerne etwas mit ThinClients beschäftigen und habe deswegen auf E-Kleinanzeigen ein wenig gesucht. Dabei kam mir der Gedanke, dass ggf. nicht jeder TC verwendet werden könnte aus mir nicht bekannten Gründen. Darum frage ich jetzt mal hier:
Ich habe die Idee einen TC mit bspw. ThinStation zu versorgen und per RDP auf den RDP-Server zuzugreifen bzw. alle restlichen Anwendungen sind webbasiert. Nun dachte ich, dass ein Mini-Linux mit einem Browser und einem RDP-Client ausreichen könnte. Hab eine ganze Weile mit VMs rumgespielt, die mir den TC simulieren. Gibt es Besonderheiten bei TC, die zu berücksichtigen sind? Oder gibt es TCs, die besonders gut zu gebrauchen sind? Vielleicht ein paar Tips vom Profi wäre schön.
Danke und einen schönen Samstag.
ich möchte mich gerne etwas mit ThinClients beschäftigen und habe deswegen auf E-Kleinanzeigen ein wenig gesucht. Dabei kam mir der Gedanke, dass ggf. nicht jeder TC verwendet werden könnte aus mir nicht bekannten Gründen. Darum frage ich jetzt mal hier:
Ich habe die Idee einen TC mit bspw. ThinStation zu versorgen und per RDP auf den RDP-Server zuzugreifen bzw. alle restlichen Anwendungen sind webbasiert. Nun dachte ich, dass ein Mini-Linux mit einem Browser und einem RDP-Client ausreichen könnte. Hab eine ganze Weile mit VMs rumgespielt, die mir den TC simulieren. Gibt es Besonderheiten bei TC, die zu berücksichtigen sind? Oder gibt es TCs, die besonders gut zu gebrauchen sind? Vielleicht ein paar Tips vom Profi wäre schön.
Danke und einen schönen Samstag.
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10 Kommentare
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Moin,
bei meinen Kunden betreibe ich sowas seit vielen Jahren: LTSP (LinuxTerminalServerProjekt) - so auch leicht im Netz zu finden - auf Ubuntu-Basis, weil die Paketzusammenstellung dabei besonders einfach ist.
Die ThinClients brauchen "booten über's Netz" PXE und ich habe in der Vergangenheit immer nur 32bit angeboten und entsprechend Hardware ausgewählt.
Ich werde zukünftig den Schwenk zu 64bit (mit entsprechender ThinClient CPU-Anforderung x64-AMD/Intel) machen, das ist im LTSP aber sogar weniger Arbeit, weil der Terminalserver, der dort zentral die Images verteilt, selbst schon 64bit läuft.
Als Anforderung an die Infrastruktur muß man im Netz der ThinClients einen DHCP-Server betreiben können, der die TFTP-Pfade als DHCP-Option mit verteilen kann - eine Fritzbox nativ scheidet dabei aus, alle "ordentlichen" DHCP-Server können das aber.
Kritische Anforderung an die Hardware der ThinClients sind dabei bei größeren Monitoren (also 2x 2K, 4K, ...???) die Grafikkarten/-Chip-Sets on Board, der RAM (2GiB heute) der ThinClients, die CPU-Leistung (>1GHz). Die Anschlüsse (DisplayBus?) und mögliche Auflösungen, gerade auch im Dual-Display-Betrieb sind bei den Anbietern begrenzt. beim Gebrauchtkauf in der Bucht muß man dabei entsprechend recherchieren.
Das wächst aber generisch, also mit einem ThinClient probieren und ggf. sonst größer einkaufen.
Gigabit ist auch vermutlich bei mehreren ThinClients sinnvoll - gleichfalls vor allem bei den durchzureichenden Auflösungen relevant.
Die ThinClients müssen bei mir auch SmartCards zu den Terminalservern durchreichen können - ist aber bei rdesktop und/oder xfreerdp (Paketname i.d.R.: freerdp2) gut zu finden - und dabei reicht sogar USB2 - hat jede ThinClient-Hardware.
Mir persönlich wäre dabei Raspberry-"Gefrickel" und auch andere "fettere" Clients (Chrombook) hinsichtlich Updatefähigkeit im Unternehmen zu aufwändig, das ist aber die Frage, wieviele Clients so angeboten werden sollen: 2-3 im ganzen Unternehmen oder >10.
HG
Mark
bei meinen Kunden betreibe ich sowas seit vielen Jahren: LTSP (LinuxTerminalServerProjekt) - so auch leicht im Netz zu finden - auf Ubuntu-Basis, weil die Paketzusammenstellung dabei besonders einfach ist.
Die ThinClients brauchen "booten über's Netz" PXE und ich habe in der Vergangenheit immer nur 32bit angeboten und entsprechend Hardware ausgewählt.
Ich werde zukünftig den Schwenk zu 64bit (mit entsprechender ThinClient CPU-Anforderung x64-AMD/Intel) machen, das ist im LTSP aber sogar weniger Arbeit, weil der Terminalserver, der dort zentral die Images verteilt, selbst schon 64bit läuft.
Als Anforderung an die Infrastruktur muß man im Netz der ThinClients einen DHCP-Server betreiben können, der die TFTP-Pfade als DHCP-Option mit verteilen kann - eine Fritzbox nativ scheidet dabei aus, alle "ordentlichen" DHCP-Server können das aber.
Kritische Anforderung an die Hardware der ThinClients sind dabei bei größeren Monitoren (also 2x 2K, 4K, ...???) die Grafikkarten/-Chip-Sets on Board, der RAM (2GiB heute) der ThinClients, die CPU-Leistung (>1GHz). Die Anschlüsse (DisplayBus?) und mögliche Auflösungen, gerade auch im Dual-Display-Betrieb sind bei den Anbietern begrenzt. beim Gebrauchtkauf in der Bucht muß man dabei entsprechend recherchieren.
Das wächst aber generisch, also mit einem ThinClient probieren und ggf. sonst größer einkaufen.
Gigabit ist auch vermutlich bei mehreren ThinClients sinnvoll - gleichfalls vor allem bei den durchzureichenden Auflösungen relevant.
Die ThinClients müssen bei mir auch SmartCards zu den Terminalservern durchreichen können - ist aber bei rdesktop und/oder xfreerdp (Paketname i.d.R.: freerdp2) gut zu finden - und dabei reicht sogar USB2 - hat jede ThinClient-Hardware.
Mir persönlich wäre dabei Raspberry-"Gefrickel" und auch andere "fettere" Clients (Chrombook) hinsichtlich Updatefähigkeit im Unternehmen zu aufwändig, das ist aber die Frage, wieviele Clients so angeboten werden sollen: 2-3 im ganzen Unternehmen oder >10.
HG
Mark
Mir persönlich wäre dabei Raspberry-"Gefrickel" und auch andere "fettere" Clients (Chrombook) hinsichtlich Updatefähigkeit im Unternehmen zu aufwändig, das ist aber die Frage, wieviele Clients so angeboten werden sollen: 2-3 im ganzen Unternehmen oder >10.
Naja, er möchte sich damit "beschäftigen" und schaut in den Kleinanzeigen Dabei kam mir der Gedanke, dass ggf. nicht jeder TC verwendet werden könnte aus mir nicht bekannten Gründen.
Jo, das liegt nahe. In den Kleinanzeigen findest Du einiges mit HW-Plattform aus 2015 (z.B. Intel N oder J-Prozessoren), dazu häufig nur 2-Kerner. Am Ende ist die Frage, welches Dein "Client-BS" sein soll?! Linux ist weniger anspruchsvoll und mMn. den Vorteil, dass der Enduser jederzeit "weiß" ob auf dem RDP-Client oder Server ist. Für ITler ist das selbstverständlich aber die normalen Büromäuse und -hengste sind auch mal irritiert, wenn der Client (Startleiste, usw) aussieht wie das RDP-Zielsystem. Da kann man aber auch mit nem entsprechenden Bildschirmhintergrund nachhelfen.Technisch würde ich nix einsetzen, was keine 4-k am Client auflösen kann - einfach, damit Du da auch in Zukunft flexibel bist. Real wird die Auflösung wohl kleiner sein - um die Latenz gering zu halten.
Unerwartete Probleme hatten wir Anfangs mit Funkmäusen und Tastaturen (RaspiOS). 08/15 Kabel-Peripherie geht dann aber. Das "Durchreichen" von HW-Ressourcen (Mikro, Ton, Drucker) macht gerne mal Probleme - das würde ich möglichst minimieren oder - und so klingt das bei Dir - völlig lassen. Ein z.B. Video-Konf. Szenarien wäre mir über sowas ein Graus ... auch wenn es sich bestimmt irgendwie realisieren ließe.
Latenz kann auch bei lokalen Installationen ein Thema sein. Ne Verwaltungssoftware hier läuft sogar auf externen Server. Wenn aber z.B. "Grafik-SW" nen "Rahmen aufspannt" über den gesammten Bildschirm ... dann wirste auch bei lokalen RDP-Setups Probleme mit den "Kunden" bekommen.
VG
Mir ist durchaus bewusst, dass eine Suche in den Kleinanzeigen meist altes Zeugs zu Tage bringt. Einige Fehlkäufe waren über Jahre immer wieder mal dabei. Gehört eben für mich dazu. Um sich damit zu "beschäftigen" reicht es aber in den meisten Fällen aus.
Das sollte nicht abwertend klingen. Ich mache das ähnlich. Mir ist nur bei meiner Recherche aufgefallen, dass man dann doch immer wieder über die gleichen Prozessoren stolpert. Die finest Du auch heute noch in aktueller (lüfterloser) HW.Ob ich mir das antun wollte, weiß ich nicht. Win11 als Client geht dann auf jeden Fall schon mal nicht. Aber das ist ja evtl. gar nicht nötig.
Ich habe mri dann einfach ne Referenz genommen, die ich kannte (z.B. i5 aus der 7er-Serie) und in Prozessorvergleichen neben die Intel N,J Atom usw. gestellt ... naja, kannste Dir ja selber vorstellen wie das aussieht.
Wenn schon minimalistisch, dann gibts ja auch diese "lustigen" HDMI-Windows-Sticks. Sowas fände ich persönlich als ThinClient ja ideal (ggfs. auch mit Linux) ... getestet habe ich es aber nie und ich bin hier gerade wieder "weg" von meinen ThinClients. Das hat aber Lizenzgründe und zudem fühle ich mich mit meinem extern gehosteten RDP-Server nicht so richtig wohl
https://www.amazon.de/Mini-PC-Stick-8GB-Unterstützung/dp/B0833N93CD ...
VG
Moin,
Wir nutzen auch schon seit Jahren rund 35 ThinClients von Igel.
Allerdings gefällt mir die sich geränderte Lizenzpolitik nicht mehr so ganz, wenngleich ich das verstehe: auch die Entwickler, die die Updates erstellen/ pflegen, wollen bezahlt werden..
Das Produkt selbst finde ich aber sehr gut!
Wobei der Kern nicht die Hardware ist (hier kann ich auch alte Hardware, auf denen vorher ein Windows/ Unix lief, wiederverwenden).
Es gäbe als Alternative noch OpenThinclient
https://wiki.openthinclient.org/omd20191
Wir schauen gerade, ob es geeignete Alternativen zum IgelOS gibt, oder ob wir auf Intel NUC zurückgreifen und dort das IgelOS platzieren. Vorteil. Reicht der Igel an der Stelle nicht mehr, wird später ne Windows-Lizenz erworben und Windows drauf installiert…
Gruß
em-pie
Wir nutzen auch schon seit Jahren rund 35 ThinClients von Igel.
Allerdings gefällt mir die sich geränderte Lizenzpolitik nicht mehr so ganz, wenngleich ich das verstehe: auch die Entwickler, die die Updates erstellen/ pflegen, wollen bezahlt werden..
Das Produkt selbst finde ich aber sehr gut!
Wobei der Kern nicht die Hardware ist (hier kann ich auch alte Hardware, auf denen vorher ein Windows/ Unix lief, wiederverwenden).
Es gäbe als Alternative noch OpenThinclient
https://wiki.openthinclient.org/omd20191
Wir schauen gerade, ob es geeignete Alternativen zum IgelOS gibt, oder ob wir auf Intel NUC zurückgreifen und dort das IgelOS platzieren. Vorteil. Reicht der Igel an der Stelle nicht mehr, wird später ne Windows-Lizenz erworben und Windows drauf installiert…
Gruß
em-pie
Du hast ja im Endeffekt folgende Optionen:
a) Thinclient aus dem Bestand mit HW, die z.B. nicht mehr Win11 tauglich ist. Und sparst damit zwar nicht Strom aber den HW-Neukauf und hast trotzdem die Wahl zwischen Win10 und später dann einem weniger leistungshungrigen Linux.
b) Du kaufst HW (neu) für ThinClients. D.h. schwacher Prozessor wenig Speicher mit - wie mein Eindruck häufig war - Prozessoren, die schon vor 5 Jahren nur rund 30% eines typischen Mittelklasse i5 leisteten ... mit dem Ergebnis, dass Deine ThinClients in ein paar Jahren aktualisiert werden müssen.
c) Du kaufst HW (neu) die aktuelle Ansprüche an einen FatClient prozessormäßig abdecken, sparst aber am Speicher, den Du ja nicht benötigst. Dann haste viele Jahre ausreichend Leistung für eine ThinClient-Struktur. Bei Bedarf Anfangs auch noch mit Windows, später dann mit LInux.
Bei uns gabs "damals" gar nix vorhandenes. Und wenn ich mir dann die Preise von den Thinclients ansah, dann werden die Dir mit ihrer antiquierten Technik ja auch nicht gerade hinterhergeworfen. Nehme ich ein spezielles "Thinclient-OS" soll ich auch noch Lizenzen zahlen (ist ja auch verständlich).
Nur zahle ich am Ende dann doch "nen Haufen", um ohne Windows deutlich weniger Flexibilität zu erhalten ... und wenn ich dann doch nicht überall von Windows wegkomme ... dann kommt VDA, aufgeblasene Server-HW und -SW noch dazu. Und wenn ich dann mit der HW irgendwie über Maus/Tastatur hinaus interagieren will (z.B. Mikro oder Speicherkarten einschieben) usw. dann geht das Gefrickel los![face-wink face-wink](/images/icons/fa/light/face-laugh-wink.svg)
a) Thinclient aus dem Bestand mit HW, die z.B. nicht mehr Win11 tauglich ist. Und sparst damit zwar nicht Strom aber den HW-Neukauf und hast trotzdem die Wahl zwischen Win10 und später dann einem weniger leistungshungrigen Linux.
b) Du kaufst HW (neu) für ThinClients. D.h. schwacher Prozessor wenig Speicher mit - wie mein Eindruck häufig war - Prozessoren, die schon vor 5 Jahren nur rund 30% eines typischen Mittelklasse i5 leisteten ... mit dem Ergebnis, dass Deine ThinClients in ein paar Jahren aktualisiert werden müssen.
c) Du kaufst HW (neu) die aktuelle Ansprüche an einen FatClient prozessormäßig abdecken, sparst aber am Speicher, den Du ja nicht benötigst. Dann haste viele Jahre ausreichend Leistung für eine ThinClient-Struktur. Bei Bedarf Anfangs auch noch mit Windows, später dann mit LInux.
Bei uns gabs "damals" gar nix vorhandenes. Und wenn ich mir dann die Preise von den Thinclients ansah, dann werden die Dir mit ihrer antiquierten Technik ja auch nicht gerade hinterhergeworfen. Nehme ich ein spezielles "Thinclient-OS" soll ich auch noch Lizenzen zahlen (ist ja auch verständlich).
Nur zahle ich am Ende dann doch "nen Haufen", um ohne Windows deutlich weniger Flexibilität zu erhalten ... und wenn ich dann doch nicht überall von Windows wegkomme ... dann kommt VDA, aufgeblasene Server-HW und -SW noch dazu. Und wenn ich dann mit der HW irgendwie über Maus/Tastatur hinaus interagieren will (z.B. Mikro oder Speicherkarten einschieben) usw. dann geht das Gefrickel los