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OpenAI und die USA sind schlechte Verlierer - DeepSeek wird ohne Beweise beschuldigt

Nach dem gefeierten Erfolg der chinesischen DeepSeek AI R1 auf dem aktuellen Markt kippt nun die Stimmung. OpenAI, Microsoft und die USA werfen DeepSeek vor, ihre proprietären Modelle ohne Erlaubnis verwendet zu haben.

Das DeepSeek R1-Modell hat in der KI-Branche große Wellen geschlagen und die Dominanz etablierter Akteure wie OpenAI, Meta und Google herausgefordert.

Der Streitpunkt bei OpenAI dreht sich um eine Technik namens "Knowledge Distillation", bei der größere KI-Modelle verwendet werden, um kleinere zu trainieren. Dies ist ein gängiges Verfahren, das seit dem ersten Aufkommen der KI von mehreren Forschungseinrichtungen angewandt wird. Nun haben interne Sicherheitsforscher von Microsoft angeblich Personen identifiziert, die mit DeepSeek in Verbindung stehen und Ende 2024 große Datenmengen über die OpenAI-API extrahiert haben sollen, was zur Sperrung verdächtiger Konten aufgrund von Verstößen gegen die Nutzungsbedingungen geführt haben soll.

Hier eine Einordnung:

DeepSeek soll große Datenmengen über die öffentliche und monetarisierte API von OpenAI extrahiert haben.

Da die OpenAI-API nach meinem derzeitigen Kenntnisstand eine Vorabaufladung des Kontos erfordert, sollte hier ein fetter Geldbetrag stehen. DeepSeek R1 ist ein 671b-Modell, das sind 671 Milliarden Parameter. Das sollte doch irgendwie auffallen. Außerdem, wie kann man gegen die Nutzungsbedingungen verstoßen, wenn man auf eine öffentliche API zugreift, für die man Geld bezahlt? Was mit dem Ergebnis einer API-Abfrage geschieht, kann OpenAI in ihren Nutzungsbedingungen zwar vorschreiben - nachvollziehen oder kontrollieren können sie es nicht. Ob deren Nutzungsbedingungen rechtlich zulässig sind, ist eine ganz andere Frage.

Auch wenn DeepSeek auf Daten anderer KI zugegriffen hat (z.B. auf llama von Meta, das ebenfalls Open Source ist), sehe ich darin überhaupt kein Problem. Es wurde kein OpenAI-System gehackt, sondern nur auf die dafür vorgesehene öffentliche API-Ausgabe zugegriffen. Diese "Knowledge Distillation" wird im Open-Source-Bereich für KI seit den ersten Tagen gemacht (z.B. vom Forschungslabor von MIT und IBM). Ziel ist die Erhaltung oder Verbesserung der Leistung bei gleichzeitiger Verringerung der Modellgröße und des Rechenaufwands. Offenbar waren die Entwickler von DeepSeek einfach schlauer, diese Möglichkeit des KI-Trainings zu nutzen und noch zu verfeinern.

Als Reaktion darauf haben OpenAI und Microsoft eine gemeinsame Untersuchung eingeleitet, um festzustellen, ob DeepSeek unrechtmäßig Daten aus dem Technologie-Stack von OpenAI erhalten hat.

Diese Situation hat Debatten über den Schutz des geistigen Eigentums im sich schnell entwickelnden KI-Sektor ausgelöst. Ich kann mich jedoch nicht daran erinnern, OpenAI erlaubt zu haben, Daten von unserer Website zu verwenden. Jetzt will Open AI andere Unternehmen wie DeepSeek wegen dieser unrechtmäßig erworbenen Daten verklagen? Vielleicht sollte erst einmal rechtlich geklärt werden, warum die KI-Hersteller Daten von jeder Webseite laden dürfen, ohne diese in irgendeiner Form zu vergüten. Bevor sie jetzt klagen, dass diese gestohlenen Daten von jemand anderem unrechtmäßig verwendet werden und das, ganz ohne Beweise.

Diese Debatte könnte die technologischen Beziehungen zwischen den USA und China weiter belasten

Warum? In einer sozialen Marktwirtschaft belebt Wettbewerb doch das Geschäft. Der Vorwurf, dass China die AI-Industrie hoch subventioniert, gilt genauso für die Amerikaner. Wo liegt also das Problem? Warum die verschärften Regeln und Gesetze, die nur darauf abzielen, den Wettbewerb zu schwächen. Generell sind Gesetze zur KI zu begrüßen und die EU hat es vorgemacht, aber was die USA hier machen, hat damit wenig zu tun.

Das Weiße Haus und das US-Militär haben bereits überzogene Reaktionen gezeigt. Das Weiße Haus prüft die weiteren sicherheitspolitischen Auswirkungen dieses Vorfalls und signalisiert damit eine mögliche Änderung der US-Politik in Bezug auf die Nutzung und Entwicklung von KI-Technologien mit internationalen Verbindungen.

Was passiert, wenn wir hier in Europa plötzlich eine bessere KI auf den Markt bringen? Das ist eine rhetorische Frage, wir sind im Moment nicht in der Lage, das zu tun, aber es wäre interessant.

Was bleibt von den Vorwürfen?

Bisher haben OpenAI oder Microsoft keine konkreten Beweise vorgelegt, sondern nur wilde und wenig glaubwürdige Behauptungen in die Welt gesetzt. Dabei ist DeepSeek vollständig Open Source und für jedermann frei zugänglich. Tatsächlich ist die Behauptung, DeepSeek habe Daten von OpenAI gestohlen, aufgrund der Größe des Modells wenig glaubwürdig. Ich erinnere noch einmal an die 671 Milliarden Parameter.

Versteht mich nicht falsch, ich will hier DeepSeek nicht verteidigen, auch diese KI ist nicht perfekt. Wenn man Fragen zur chinesischen Politik hat, läuft man oft ins Leere oder bekommt die chinesische Version dazu. OpenAI und Co. machen das auch, aber bei der chinesischen KI merkt man es einfach schneller. Der technische Ansatz von DeepSeek R1 ist jedoch ausgezeichnet.

DeepSeek hat alle Sprachmodelle als Open Source veröffentlicht. Daher gibt es nur wenige Angriffsmöglichkeiten für OpenAI. Dass ausgerechnet eine chinesische Firma diesen Weg geht, findet Anerkennung. Die aktuellen OpenAI-Sprachmodelle sind hingegen nicht als Open Source verfügbar.

Hier zeigt sich, dass OpenAI und die USA schlechte Verlierer mit einer Doppelmoral sind. Sie können sich den Erfolg anderer Konkurrenten nicht vorstellen, also muss es geklaut sein.

Vielleicht war DeepSeek einfach besser

Natürlich geht es in der Debatte auch darum, warum DeepSeek das mit ein paar Millionen hinbekommt, während OpenAI dafür Milliarden ausgibt. Dies muss begründet werden, und der einfachste Weg ist, mit einem anderen Thema davon abzulenken.

Laut Bloomberg untersuchen US-Beamte derzeit, ob DeepSeek fortschrittliche Nvidia-Chips über Dritte in Singapur gekauft und damit möglicherweise die US-Beschränkungen für den Verkauf von KI-Chips umgangen hat. Dies zeigt einmal mehr die Hilflosigkeit der USA und ihre Unfähigkeit zu akzeptieren, dass es andere Staaten oder Unternehmen geben könnte, die das Thema KI auch mit weniger Mitteln beherrschen. Sie brauchen unbedingt einen Schuldigen.

Wie ein Meta-Entwickler im Internet dazu sinngemäß sagte: "Wie lassen sich die hohen Gehälter mehrerer KI-Manager rechtfertigen, wenn es einem Unternehmen wie DeepSeek gelingt, mit dem Gehalt eines einzigen KI-Managers ein konkurrenzfähiges Sprachmodell zu entwickeln?".

Hier ein paar Links dazu:


Gruß
Frank

Content-ID: 671028

Url: https://administrator.de/imho/openai-und-die-usa-sind-schlechte-verlierer-deepseek-wird-ohne-beweise-beschuldigt-671028.html

Ausgedruckt am: 31.01.2025 um 12:01 Uhr

C.R.S.
C.R.S. 30.01.2025 um 02:10:13 Uhr
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Hallo Frank!

Im ersten Ansatz wurde doch bereits festgestellt, dass DeepSeek gar nichts taugt, da es den Baerbock-Test (auch bekannt als "Pretension Game") nicht besteht: Einen Deutschen davon zu überzeugen, dem System nicht moralisch überlegen zu sein.

Jedenfalls ist es verfrüht, einen Sieger oder Verlierer auszurufen. Natürlich wird kopiert, und natürlich wirft man es sich vor. Das ist kein schlechtes Verlieren, sondern guter Teil des Wettbewerbs. Formvollendet verloren haben die, die nicht mitmachen.

Zitat von @Frank:

Wie ein Meta-Entwickler im Internet dazu sinngemäß sagte: "Wie lassen sich die hohen Gehälter mehrerer KI-Manager rechtfertigen, wenn es einem Unternehmen wie DeepSeek gelingt, mit dem Gehalt eines einzigen KI-Managers ein konkurrenzfähiges Sprachmodell zu entwickeln?".

Das war eine anonyme Anekdote auf Blind. Sie enthält auch die (plausible) Behauptung, nun würde Meta kopieren, was sie in die Finger bekommen.

Aber es ist keine Unternehmer- oder Investorensicht. Ja, auch die Kurse wurden etwas durchgeschüttelt, aber davon wird in wenigen Wochen nichts mehr zu sehen sein. Die Bewertungen zwingen eben zur Nervosität.
Die Geschichte vom chinesischen Effizienzwunder geistert eigentlich nur noch als Medienzombie umher. Erstens war schnell klar, dass sie nicht ganz stimmen kann - was nun mit Details gefüllt wird.

Zweitens würde es für die Investitionen keine Rolle spielen, wenn sie stimmte: Eine technische Revolution geht mit Effizienzsprüngen einher, das überrascht niemanden.
Wer sollte - im volkswirtschaftlichen Zusammenhang - diese Effizienzsprünge als Chance betrachten, in der Welt von morgen weniger als geplant für die Möglichkeiten von vorgestern auszugeben? Der EU-Bürokrat vielleicht, der danach eine KI-Effizienzrichtline entwerfen mag, um sicherzustellen, dass der KI-Einsatz unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten auf das technisch erforderliche (und sozial vertretbare!) Minimum begrenzt bleibt.

Weder China noch die USA folgen dieser Denkweise. Die Beträge, die für KI allokiert werden, sind danach bemessen, dass eine solche Schlüsseltechnologie die Geopolitik der Zukunft prägt. Auch ein Effizienzsprung um den Faktor 10, 100 oder 1.000 - zumal der anderen Seite - würde sie nicht infrage stellen, sondern fokussiert nur augenblicklich ihre Verwendung auf die Reproduktion eben dieses Effizienzsprungs.

Grüße
Richard
maretz
maretz 30.01.2025 um 05:27:51 Uhr
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Einige Anmerkungen:
- Warum ist die Verwendung einer öffentlichen API trotzdem ein Problem?
Weil du ja idR. trotzdem Nutzungsbedingungen, Urheberrechte usw hast -> ich kann ja auch nicht einfach diese Seite kopieren und bei mir als "MaretzAdministrator.de" hinterlegen. Und ich kann hier die generelle Kritik schon verstehen -> es stecken da ja idR. grosse Geldsummen in der Entwicklung, dem Training usw... und dann wirds danach einfach kopiert? (Vgl. div. Industrietechniken,....). Natürlich kann es dann auch billiger angeboten werden - weil die Entwicklungskosten ja nur nen Bruchteil betragen haben.

Und ja - es ist auch gut das es mal einige Fragen über Urheberrechte und KI auslöst. Denn egal welche Plattform - es wird sich irgendwo einfach mal bedient und dann aber gerne gegen Endgeld weiterverkauft. Ich persönlich finde diese Entwicklung _etwas_ schräg.

Allerdings würde ich momentan den Amis mit dem grossen Zirkusdirektor auch nicht wirklich trauen wollen. Denn hier geht es ja oft nur darum andere "niederzumachen" BEVOR es ne Konkurrenz wird und zu versuchen in den Staaten Monopol-Stellungen aufzubauen oder sicherzustellen das man Zugriff auf die Daten bekommt (vgl. tictoc). Denn so kann man natürlich mittelfristig auch sehr viel Kontrolle über andere Länder gewinnen und die sowohl bei Informationen als auch wirtschaftlich gut "beeinflussen". Wäre da ja blöd wenn grad der grosse Klassenfeind vergleichbare (oder ggf. sogar bessere) Systeme hat ...
kpunkt
kpunkt 30.01.2025 um 06:47:41 Uhr
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Zitat von @c.r.s.:

Im ersten Ansatz wurde doch bereits festgestellt, dass DeepSeek gar nichts taugt
Da muss man aufpassen. Man muss die Technologie von der politischen Intention der Regulierungsbehörde trennen.
Die Technik hinter DeepDeek ist schon sehr gut und ist in einigen Belangen OpenAI gut voraus.
Was dann die PRC mit dem öffentlichen Prompt macht steht auf einem ganz anderen Blatt.

Für den Consumer ist DeepSeek eben aufgrund der Politik der PRC tatsächlich sehr mit Vorsicht zu genießen.
Das aufgebaute Netzwerk und die Programmierung sind aber wirklich gut.
Man kann ja das 8B-Modell offline zuhause mit einer 4090 gut betreiben.

Das Witzige an der Sache ist eben das Verhalten von OpenAI und Microsoft. Erlaubt sind bestimmte Dinge eben nur, wenn man es selber macht (Datenklau [sic!]). Machen es hingegen andere bei einem selber, dann darf das nicht sein.
Vision2015
Vision2015 30.01.2025 um 06:58:41 Uhr
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Moin...

Was passiert, wenn wir hier in Europa plötzlich eine bessere KI auf den Markt bringen? Das ist eine rhetorische Frage, wir sind im Moment nicht in der Lage, das zu tun, aber es wäre interessant.

oh, das ist einfach... dann wird die USA versuchen Europa zu kaufen face-smile

Urheberrechte und KI ist so eine sache für sich- wie, und mit was soll eine "KI" lernen? ist es Urheberrechtlich
ein Problem, wenn unsrere Kinder im Internet und mit Büchern, Digitalen Medien Lernen?
dieses wissen wird ja auch (hoffentlich) weiterverwendet!
welche werte werden beim "Lernen" vermittelt, und welche werte werden von einer zukünftigen KI angewendet?!?!
brauchen wir, die Menscheit überhaubt sowas....

Frank
Th0mKa
Th0mKa 30.01.2025 um 08:08:38 Uhr
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Zitat von @Frank:

Was mit dem Ergebnis einer API-Abfrage geschieht, kann OpenAI in ihren Nutzungsbedingungen zwar vorschreiben - nachvollziehen oder kontrollieren können sie es nicht.

Das ist natürlich Unsinn, OpenAI kann das in den Nutzungsbedingungen regeln und macht dies auch.

Was Sie nicht tun dürfen. Sie dürfen unsere Dienste nicht für illegale, schädliche oder missbräuchliche Aktivitäten nutzen. Es ist Ihnen zum Beispiel untersagt:
[...]
  • Automatisches oder programmgesteuertes Extrahieren von Daten oder Output (wie unten definiert).
[...]
  • Die Verwendung von Output zur Entwicklung von Modellen, die mit OpenAI konkurrieren.

/Thomas
Lochkartenstanzer
Lochkartenstanzer 30.01.2025 um 08:11:17 Uhr
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Moin,

Ist doch die übliche Doppelmoral:

Wenn wir (die Guten) etwas machen und sei es moralisch noch so verwerflich, ist es trotzdem erlaubt, denn es dient ja dem guten Zweck.

Wenn die anderen (die Bösen) das machen, ist das nicht erlaubt und muß mit allen Mitteln bekämpft werden, selbst wenn die sich an geltende Gesetze Lizenzen gehalten haben.

Sieht man doch auch dauernd in der Politik.

lks
Starmanager
Starmanager 30.01.2025 um 08:24:39 Uhr
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Die USA sind immer Schlechte Verlierer. Sie verbrennen jeden Tag Geld mit dem KI Hype.

Technisch ist die DeepSeek KI auf der Hoehe. Technische Anfragen werden gut beantwortet. Und die KI ist extrem freundlich. Eine KI muss menschliche Aspekte aussen vor lassen. Sie hat keine Meinung zu haben sondern nur Wissen vorhalten.
StefanKittel
StefanKittel 30.01.2025 um 09:27:47 Uhr
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OpenAI: Die haben uns unsere Daten gestohlen
EU: Die Daten die Ihr vorher auf der ganzen Welt gestohlen habt?
OpenAI: Ja, aber das war ja was ganz Anderes...
EU: Aha...
ukulele-7
ukulele-7 30.01.2025 aktualisiert um 09:57:06 Uhr
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Außerdem, wie kann man gegen die Nutzungsbedingungen verstoßen, wenn man auf eine öffentliche API zugreift, für die man Geld bezahlt?
Wurde bereits erwähnt, ist auch gängig. Wenn ich z.B. einfache Unternehmensdaten (im wesentlichen öffentlich zugängliche Registerdaten) bei einem entsprechenden Anbieter kaufe darf ich die selbst verwenden, aber nicht weiter verkaufen. Für den Weiterverkauf werden auch häufig entsprechend höhere Preise und andere Preismodelle abgerufen. Also rein rechtlich kann es hier einen Verstoß gegeben haben.

Vielleicht sollte erst einmal rechtlich geklärt werden, warum die KI-Hersteller Daten von jeder Webseite laden dürfen, ohne diese in irgendeiner Form zu vergüten.
Volle Zustimmung. Abgesehen davon ist die Aktion moralisch wirklich etwas armselig, wenn auch nicht völlig unbegründet.

In einer sozialen Marktwirtschaft belebt Wettbewerb doch das Geschäft.
Das wird im allgemeinen so gesehen und dem schließe ich mich an. Allerdings gilt das nicht für die Akteure in der Marktwirtschaft selbst. Ein Monopolist hat ein, ich sag mal sogar berechtigtes Interesse, ein Monopolist zu werden, zu sein und zu bleiben. Es dient seinen Unternehmenszweck (im wesentlichen Geld zu verdienen). Er muss sich dabei nur an Gesetze halten, die dann die soziale Komponente regeln. Ich würde also einem Unternehmen keinen Vorwurf machen, seine Ziele juristisch zu verfolgen - im Rahmen der Gesetzgebung.

Das Weiße Haus
Jau... Von der aktuellen Clown-Show wirst du nie etwas sinnvolles hören.
kpunkt
kpunkt 30.01.2025 um 10:55:54 Uhr
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Zitat von @Frank:

Natürlich geht es in der Debatte auch darum, warum DeepSeek das mit ein paar Millionen hinbekommt, während OpenAI dafür Milliarden ausgibt. Dies muss begründet werden, und der einfachste Weg ist, mit einem anderen Thema davon abzulenken.

Das ist recht schnell erklärt. Intelligenteres Training.
https://www.youtube.com/watch?v=r3TpcHebtxM
Oder etwas länger
https://www.youtube.com/watch?v=gY4Z-9QlZ64

Beides gute Videos.
McLion
McLion 30.01.2025 um 14:02:51 Uhr
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Und die EU bohrt weiter in der Nase, oder sind 6 Mio. und ein paar Grakas schwer aufzutreiben?
kpunkt
kpunkt 30.01.2025 um 14:10:46 Uhr
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Gegenfrage: Was soll so ein EU-LLM bringen?
Abgesehen davon ist der Nachteil von so kleinen Netzen eben dass der Bias ziemlich hoch ist. Da muss auch DeepSeek erstmal beweisen, dass das so gut wie ein großes Netz funktioniert.
Bislang weiß man das noch nicht.
ukulele-7
ukulele-7 30.01.2025 um 14:17:18 Uhr
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https://www.iais.fraunhofer.de/de/geschaeftsfelder/speech-technologies/c ...
Soll gut und auch sehr effizient sein.

Ist halt auch eine andere Mentalität in Europa, wenn man nicht gleich mit Superlativen um sich wirft und Medien ungefiltert wahlweise über die Erlösung oder den Untergang der Menschheit spekulieren weil ein Tech-Milliardär gefurzt hat.
Goldcap
Goldcap 30.01.2025 aktualisiert um 14:25:47 Uhr
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Und die EU bohrt weiter in der Nase, oder sind 6 Mio. und ein paar Grakas schwer aufzutreiben?
Wir denken hier halt lieber noch selbst, unsere KI ist eben "echt" face-smile. Man muss nicht alles nachmachen ...
McLion
McLion 30.01.2025 um 14:35:45 Uhr
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Nach 2 Min. nicht gefunden wie man das nutzt - also Schrott, zumindest für den Dieselnormalverbraucher.
Starmanager
Starmanager 30.01.2025 um 14:40:52 Uhr
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Zitat von @McLion:

Nach 2 Min. nicht gefunden wie man das nutzt - also Schrott, zumindest für den Dieselnormalverbraucher.

Man muss sich erst mal anmelden. Sign up und dann geht es weiter... aber zur Zeit gehen Anmeldungen nicht. System ueberlastet.
kpunkt
kpunkt 30.01.2025 um 14:40:54 Uhr
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Du weißt schon, dass diese öffentlichen Prompts nur ein Marketing-Gag sind? Es geht um die Transformer dahinter.
Feel free und tob dich selber aus.
https://huggingface.co/openGPT-X
Frank
Frank 30.01.2025 aktualisiert um 14:50:18 Uhr
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Zitat von @Th0mKa:

Zitat von @Frank:

Was mit dem Ergebnis einer API-Abfrage geschieht, kann OpenAI weder vorschreiben, nachvollziehen oder kontrollieren.

Das ist natürlich Unsinn, OpenAI kann das in den Nutzungsbedingungen regeln und macht dies auch.

Natürlich können sie das in ihre Nutzungsbedingungen schreiben. Hier kann jedes Unternehmen schreiben, was es will. Aber ob das rechtlich zulässig ist, ist eine andere Frage.

Was Sie nicht tun dürfen. Sie dürfen unsere Dienste nicht für illegale, schädliche oder missbräuchliche Aktivitäten nutzen. Es ist Ihnen zum Beispiel untersagt:
[...]
  • Automatisches oder programmgesteuertes Extrahieren von Daten oder Output (wie unten definiert).

Hat OpenAI nicht gerade sein ChatGPT um automatisierte Tasks erweitert? Also das programmgesteuerte Extrahieren von Daten oder Output von Webseiten und Diensten. Aber lassen wir das...

In der Realität bedeutet diese schädliche oder missbräuchliche Aktivität, dass man nicht automatisch oder programmgesteuert auf die Ausgabe der API zugreifen darf. Quasi nur der Mensch dahinter kann durch seine Eingabe (Input) auch die Ausgabe (Output von Daten) lesen (Extrahieren).

Das ergibt aber keinen Sinn, wenn der Entwickler über die API auf ChatGPT zugreift. Dieser Vorgang ist dann natürlich programmgesteuert und automatisch. Da ein Programm und nicht mehr ein Mensch den Vorgang auslöst. Und auch die Daten werden von der eigenen Software ausgelesen, ausgewertet und weiterverarbeitet. Wie will man sonst mit der API arbeiten?

Dieser Punkt in den Nutzungsbedingungen ergibt keinen Sinn und wird bei der Nutzung einer öffentlichen API keinen rechtlichen Bestand haben, da er nie erfüllt werden kann.

[...]
  • Die Verwendung von Output zur Entwicklung von Modellen, die mit OpenAI konkurrieren.

Ich glaube nicht, dass die zitierte Regelung mit dem "... Output zur Entwicklung von Modellen, die mit OpenAI konkurrieren" rechtlich haltbar ist. Eine solche Klausel wird als wettbewerbsbehindernd eingestuft. Sie wird gegen das Kartellrecht verstoßen, da sie darauf abzielt, Konkurrenz zu verhindern. In der EU wäre dies besonders problematisch unter Art. 101 AEUV. Außerdem kann der entsprechende API-Betreiber nicht nachvollziehen, wofür der Output tatsächlich verwendet wird. Wie will das OpenAI jemals nachweisen.

Nach deiner Aussage würde übrigens folgendes gelten:

Unsere Inhalte stehen unter der Creative Commons BY-SA 4.0 Lizenz. D.h. man darf die Inhalte frei verwenden, muss aber bei Weiterverwendung den Autor und die Quelle nennen. OpenAI hat alle unsere Inhalte hier auf der Seite gescannt und verwendet sie (was man durch gezielte Anfragen bei ChatGPT nachweisen kann). In den letzten zwei Jahren hat ChatGPT unsere Inhalte verwendet, ohne auch nur einmal den Autor oder die Quelle zu nennen. Jetzt in den neueren Versionen erscheint hier und da auch unsere Quellenangabe, aber noch lange nicht der Name des Autors oder bei allen Inhalten. Damit hat OpenAI ganz klar gegen unsere Lizenz- und Nutzungsbedingungen verstoßen und verstößt auch heute noch dagegen. Der OpenAI Bot besucht uns jeden Tag (wie alle anderen KI-Bots auch).

Ich sollte also langsam eine Klage gegen OpenAI und Konsorten einreichen. Denn OpenAI stiehlt illegal unsere Daten, ohne sich an unsere Lizenz zu halten.

face-wink

Gruß
Frank
ukulele-7
ukulele-7 30.01.2025 um 14:59:53 Uhr
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Ich glaube z.B. nicht, dass die zitierte Regelung mit dem "... Output zur Entwicklung von Modellen, die mit OpenAI konkurrieren" rechtlich haltbar ist. Eine solche Klausel wird als wettbewerbsbehindernd eingestuft. Sie wird gegen das Kartellrecht verstoßen, da sie darauf abzielt, Konkurrenz zu verhindern. In der EU wäre dies besonders problematisch unter Art. 101 AEUV.

Das mag so sein, muss aber nicht. Ich bin da vorsichtig geworden, da in den USA immer wieder offensichtlich schädliche Klauseln als zulässig eingestuft werden. Wenn z.B. das Unternehmen in seine AGBs rein schreibt, das man es nicht verklagen darf, ging das auch schon durch.
Frank
Frank 30.01.2025 aktualisiert um 15:54:37 Uhr
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Zitat von @ukulele-7:

Ich glaube z.B. nicht, dass die zitierte Regelung mit dem "... Output zur Entwicklung von Modellen, die mit OpenAI konkurrieren" rechtlich haltbar ist. Eine solche Klausel wird als wettbewerbsbehindernd eingestuft. Sie wird gegen das Kartellrecht verstoßen, da sie darauf abzielt, Konkurrenz zu verhindern. In der EU wäre dies besonders problematisch unter Art. 101 AEUV.

Das mag so sein, muss aber nicht. Ich bin da vorsichtig geworden, da in den USA immer wieder offensichtlich schädliche Klauseln als zulässig eingestuft werden. Wenn z.B. das Unternehmen in seine AGBs rein schreibt, das man es nicht verklagen darf, ging das auch schon durch.

Es mag sein, dass die Amerikaner und ihre Unternehmen da zusammenhalten, aber richtiger wird es dadurch nicht. In der EU würde das nicht funktionieren (was auch mal als Pluspunkt für die EU gewertet werden kann).

Was bleibt, ist, dass OpenAI bisher keine Beweise für einen Missbrauch der API durch DeepSeek vorgelegt hat. Viel Lärm um nichts also.

Im Zweifel für den Angeklagten und nicht, wie es die meisten Medien tun, gegen den Angeklagten. Ich verstehe bei der ganzen Berichterstattung nicht, warum es so wenig Widerstand gegen die Behauptungen von OpenAI gibt. Die meisten Redaktionen haben DeepSeek bereits vorverurteilt. Es kommt aus China, also muss es böse sein oder so ähnlich. Warum gibt es in den letzten Jahren so wenig neutrale Berichterstattung?

Gruß
Frank
ukulele-7
ukulele-7 30.01.2025 um 15:11:04 Uhr
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Richtig, in der EU stimme ich dir voll zu und ich sehe das auch als Vorteil.

PS:
https://www.zdnet.de/41558940/sony-wegen-sammelklagen-verboten-klausel-i ...

Ich habe noch einen anderen Fall in Erinnerung, bei dem ein minderjähriges Kind aus dem Haushalt eine AGB von irgendeinem Anbieter akzeptiert hat und deshalb der Vater zu einem ganz anderen Vertrag nicht klagen durfte sondern vor ein Schiedsgericht sollte - verrückt. Leider finde ich das nicht wieder.