ingobar
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Welcher Switch ist der richtige und wo sind die Unterschiede?

Hallo zusammen,

ich bin seit neuestem ja für unsere Schulnetzwerk zuständig und erfahre langsam, warum den Job keiner machen will. Das Netzwerk ist über die Jahre gewachsen und wurde von Leuten gemacht, die wenig Ahnung haben (ich leider auch, aber ich möchte es besser machen) und die vor allem nichts protokolliert haben.

Jetzt habe ich den Fall, dass in einem Teilbereich des Schulhauses der Internetzugang nicht funktioniert. Soweit ich das nachvollziehen konnte, laufen die Ethernetleitungen der betreffenden Räume in einem 19'' Wandverteiler zusammen. Dort befinden sich 3 Switches: ein 12, und zwei 6er. Alles sind Leitungen von Räumen, die nichts miteinander zu tun haben. Aber hier hat das Netzwerk seinen Anfang genommen.

So weit wie ich das beurteilen kann, spinnt einer der 6 Switches. Ich habe dabei die Kabel immer schrittweise getauscht und geschaut ob es dann geht (die Kabel sind leider alle nicht beschriftet, so dass ich keine Ahnung habe, welches für wenn zuständig ist.) Gibt es eigentlich eine andere Möglichkeit festzustellen ob ein Anschluss nicht richtig funktioniert?

Anyway, ich denke, dass ein vernünftiger Switch hier mal angebracht wäre. Nur da kenn ich mich überhaupt nicht aus.

Was ist bitte ein Core-Switch, Interconnect Fabric, Verteilung/Aggregator, Edge-Switch? Bei Netgear wird zwischen Managed Switch und Rack Switch unterschieden, warum? Was ist der Unterschied?

Ich wollte eigentlich nur eine 24er-Switch den ich den Schrank montieren kann und der managebar ist.

Ach so, wegen der Leistung. Im Moment haben wir nur einen alten Unix-Server als Domänen-Controller. Also keinen Fileserver oä. Ich trage mic aber mit dem Gedanken OSS (Open School Server) zu installieren und damit den neu zu kaufenden Server auch als Fileserver einzusetzen. Reichen da 10/100 MBit/s oder brauch ich schon ein Gigabit-Switch?

Welchen konkreten Switch könntet ihr denn empfehlen und wo kann man so was günstig kaufen?

Für jedwede Anregungen oder konstruktive Kritik wäre ich sehr dankbar.

Was haltet ihr den von sowas:

Allnet

Der ist zwar nicht managbar, aber ich glaube eh nichtm, dass ich sowas brauche. Und 100 Euro ist auch okay. Allerdings sagt mir die Firma nun eher gar nichts.

Lieber wäre mir sowas
Netgear

aber das Geld fällt halt nicht vom Himmel.

Content-ID: 59335

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Ausgedruckt am: 22.12.2024 um 13:12 Uhr

spacyfreak
spacyfreak 19.05.2007 um 08:25:36 Uhr
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Also dass man eine ganze Netzwerker-Ausbildung in einen einzigen Thread packt wäre etwas viel verlangt...

Das Netzwerkdesign hängt davon ab, was die Schule konkret braucht.
Eine Möglichkeit wäre beispielsweise (wenn auch PC Schulungen durchgeführt werden),
jedes Klassenzimmer in ein eigenes Subnetz (bzw. VLAN) zu stecken, um hier eine Separierung auf Subnetzebene zu erreichen (das bringt Sicherheitsvorteile, als auch Bandbreitenvorteile, da Broadcasts in aller Regel im lokalen Netz bleiben). Dann braucht man aber Router und Switches, die VLAN fähig sind (802.1Q).

Aber gehn wir mal vom einfachsten Fall aus - alle PCs die in diesem Netz ins Internet sollen, kommen ins gleiche Subnetz.
Dann musst Du bei den bestehenden Switches nur schauen, welcher der Switchports der Uplinkport ist.
Die Switches sind ja wahrscheinlich alle miteinander verbunden (über jeweils EINEN Port. Sind zwei Switches falscherweise auf ZWEI Ports miteinander verbunden, ist das schlecht da man dadurch einen Broadcaststorm erzeugt, und das Netz stillsteht, wenn kein "Spanning Tree" aktiviert ist).
Die Switches müssen also "in Reihe geschaltet sein", auf jeweils einem einzigen Port.


Internetzugang(Router)--------Switch1------------------Switch2--------------------Switch3

Managebare Switches haben den Vorteil, dass man sie überwachen kann (z. B. per Syslog / SNMP), dass man VLANs einrichten kann, und vieles mehr.
Mit der grundsätzlichen Switchfunktionalität hatdas wenig zu tun - der Switch switcht auch ohne dass man auf ihm x Funktionen einstellen kann. Coreswitches sind zentrale Backbone Switches. Da läuft in einem grossen netz mit vielen Benutzern alles zusammen.

Da keiner da ist der sich mit so etwas auskennt könnte das in eurem Fall auch die "einfachste" Lösung sein - Switches in Reihe schalten, Kabel ordentlich beschriften, auch die Kabel zu den Räumen richtig identifizieren und einheitlich und durchgängig beschriften.
ingobar
ingobar 19.05.2007 um 08:32:31 Uhr
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Im Moment sind alle im gleichen Subnetz, das stimmt. Mein Bedenken kommen auch daher, dass die Switches teilweise von den Leuten zu Hause kommen. Die haben sich was neues gekauft und das alte in der Schule angeschlossen.

Das mit dem "alle im gleichen Subnetz" möchte ich im Übrigen ändern. Wir haben zwei Computerräume und einen vollausgestatteten Musiksaal mit 35 Computern. Diese würde ich gerne in ein eigenes Subnetz jeweils packen, damit ich dann auch entsprechende Rechte für diese Gruppen verteilen kann. So könnte ich dann zB dem Compterraum 1 den Internetzugang kappen, wenn die Schüler mal wieder nur Blödsinn machen.

Was hälst du von meinem Gerätevorschlag?
spacyfreak
spacyfreak 19.05.2007 um 09:04:43 Uhr
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Ich würde erstmal nen Netzwerkplan zeichnen.
Du wirst einen Router oder Layer3 Switch brauchen um die Zimmer in Subnetze aufzuteilen.
Da brauchst dann aber schon wieder Kentnnisse über routing und Routingprotokolle und Access Listen, wenn du da Filternregeln machen willst.
Ein flaches Netz mit nur einem Subnetz ist die einfachste Variante wenn man keine Ahnung hat.

Dabei sollten Router als auch Switches VLAN fähig sein (802.1Q), sonst wirds schwierig.
Wenn sie nicht vlan fähig sind, muss von dem Router jeweils ein Kabel zu jedem Switch führen.
Mit VLANs brauchst du nur EIN Kabel vom Router zum ersten Switch, von da zum nächsten usw.
Welcher Switchport dann in welches Subnetz kommt regelt man über die VLAN Zugehörigkeit des Switchports. Die Switches untereinander als auch der Router zum ersten Switch werden in dem Fall über 802.1Q Trunks verbunden, diese Ports (Uplinkports) müssen also als Trunkports konfiguriert sein.

Also brauchst du
  • VLAN fähigen Router
  • Managebare, vlanfähige Switches

Ermittel mal wieviel Geld zur Verfügung steht - ohne Geld ist eh nix zu machen.

Allnet als auch Netgear sind Netzkomponenten Hersteller, und es gibt noch viele andere auch.
Im Grunde muss der Switch nur VLAN fähig sein - der Router jedoch auch. Oder wie gesagt gleich einen Layer3 Switch kaufen, der kann dann sowohl Router spielen als auch Switchen.
Oder die Kombination aus EINEM Layer3 Switch der in dem Verteiler sitzt und eine Verbindung zum Internetzugang hat, und dann noch einfache ungemanagte Switches für die einzelnen Subnetze die an diesem Layer3 Switch oder Router anliegen an den einzelnen Interfaces.
aqui
aqui 19.05.2007 um 09:24:57 Uhr
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Dein Vorhaben das Netz der Schule zu segmentieren ist generell richtig. Es lässt sich auch so durchführen wie du es beschreibst und du hast dir die Frage warum Switches besser managebar sein sollten schon selber beantwortet . Eben um flexibler zu sein und Teilbereiche administrieren zu können.

Zu deiner Frage der Hersteller: Das ist ein Minenfeld in einem Forum aber generell kann man sagen das es 3 Kategorieren gibt.
1.) Den Taiwan Billigbereich
2.) Das Mittelfeld
3.) Die Premium Anbieter
In welchem Feld du dich tummeln willst bestimmt mehr oder weniger dein Budget was du zur Verfügung hast oder was du mit deiner Vernetzung erreichen willst. Die Preisunterschiede haben meist ihre Berechtigung.
Was den Bereich 1. anbetrifft gibt es dort Marken wie Longshine, LevelOne, Asus und auch deine Allnet. Allnet produziert selber keine Hardware sondern kauft, wie alle in diesem Bereich, Produkte von Accton aus Taiwan, das ist ein Riesenhersteller der Massenware produziert und die diese Marken dann einfach labeln mit ihren Namen. Du wirst sehen wenn du in diesem Bereich Produkte vergleichst, das sie mehr oder weniger alle gleich aussehen...alles Hardware von Accton.
Es ist mehr oder weniger wie im Laptop Bereich. Dort gibt es weltweit 7 Hersteller die meist in Taiwan sitzen die Barebones herstellen ob nach Vorgaben einiger Marken oder nicht und die Markenfirmen labeln dann nur mit ihrem Namen. So funktioniert das heute....

Die Übergänge zum Mittelfeld 2. sind fliessend. Dazu gehören dann Hersteller wie HP, NetGear, Allied Telesyn usw. Allerdings muss man vorsichtig sein auch die nutzen Massenprodukte von Accton die einfach nur gelabelt sind um in diesem Billigsegment auch mitspielen zu können !
Ganz oben in 3. hast du dann Hersteller wie Cisco, Foundry Networks, Nortel, Extreme usw. die eine erhebliche Anzahl von Features auf den Switches bieten allerdings hat das auch seinen Preis.

Für deinen Bereich musst du dich generell entscheiden ob du managebare Switches einsetzt oder eben keine. Schulvernetzungshardware bewegt sich meistens im Bereich 1. und 2.
Für eine dumme Verteilung von Anschlüssen kann man auch dumme, nicht managebare Switches verwenden, allerdings ist das immer so eine Sache.....
Managebare Switches haben einen Konsolanschluss die eine flexible Konfiguration und auch ein leichtes Troubleshooting ermöglichen. Dumme Billigswitches kannst du nur wegschmeissen wenn sie kaputt sind.
Im Bereich der Mangebaren Switches gibt es auch Layer 3 (Routing) fähige Switches die dir dann z.B. zwischen deinen Subnetzen mit denen du die Computerräume und Musiksall abtrennen willst switchen können. Alles eine Frage des Budgets....

Generell haben Schulen so gut wie immer eine einfache, nicht redundante Vernetzung die meistens so aussieht wie der Vorgänger schon beschrieben hat. Klassische Switches haben meist 24 oder 48 Ports entweder in 10/100 Mbit oder 10/100/1000 Mbit und 2 Uplikports die man entweder in Glasfaser oder Kupfer betreiben kann.
Diese Uplink Ports die natürlich auch normale Ethernet Ports sind sind dann quasi dein Backbone des Netzes, denn daran hängen deine Switches.
Das man hier natürlich höhere Bandbreiten verwenden sollte, da sich der gesamte Netztraffic hier kumuliert liegt auf der Hand. Über diese Links führt man dann auch transaperent deine VLANs mit 802.1q Tagging die dann deine Computerräume bzw. Musikraum abbilden.
Deshalb sind bei Switches diese Backbone Uplink Ports meist in Gigabit Ethernet ausgeführt was auch Sinn macht. Du solltest also auch drauf achten das wenigstens ein Switch genügend 1000 Mbit/s Ports für Server hat wenn deine sonstigen Anschlüsse in 10/100er Technik arbeiten, was für Schulen auch meist ausreicht.
Server auf denen alle arbeiten sollten tunlichst auch mit höherer Bandbreite angeschlossen werden, da sich hier ebenfalls viele Nutzer einen Link teilen.
Du siehst man kann das lustig weiterführen hier..... Wie hiess es oben...???
...dass man eine ganze Netzwerker-Ausbildung in einen einzigen Thread packt wäre etwas viel verlangt...

Nähere Infos zu VLANs findest du z.B. hier:
http://www.heise.de/netze/artikel/77832

Generelle Vernetzungsthemen die auch deine Frage zum Testen von Anschlüssen beantwortet findest du z.B. hier:
http://www.heise.de/netze/artikel/77866