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Eigener ISP werden - Was bekommt man als Uplink?

Hallo Leute,

ich habe aktuell folgendes Problem. Ich brauche Internet in der Pampa. Und zwar einigermaßen schnell von der Bandbreite. Mobilfunkanbieter scheiden aus, da kein Netz vorhanden. Vor Ort liegt zwar Glasfaserkabel, aber der Besitzer weigert sich mehr als bescheidene 40 MBit/s anzubieten. Aktuell spreche ich mit einem Anbieter, der PtMP Internet anbietet, allerdings auch nur mit 50MBit/s. Sein maximales Angebot waren 100MBit/s.

Ich möchte mit dem Anbieter kooperieren. Ich möchte Zugang zu seinem Mast haben und dort selbst eine 60GHz PtP Strecke aufbauen. Morgen spreche ich konkret mit dem Anbieter. Ich weiß nicht, ob er am Mast selbst Glas liegen hat oder ob er auch einen Wireless Uplink verwendet. Ich möchte aber schon mal ein paar Informationen haben, was eigentlich bekommen könnte.

Wenn ich im RZ einen Faser bekomme, dann stecke ich die in den Switch oder Router, setze die Route und schon habe ich Netz. Bei FTTH brauche ich z.B. ein ONT bzw. das ganze basiert ja auf PON.

Würde ich PON auch brauchen?

Also ich sags mal so, im besten Fall bekomme ich beim Mast eine Faser. Auf der anderen Seite kommt die Faser in irgendeinem RZ raus. Also würde es ja reichen, wenn ich im RZ einen Router reinsetze und auf der anderen Seite einfach eine 60GHz Richtfunk-Strecke. Oder irre ich mich da?

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Mitglied: maretz
maretz 18.05.2022 um 20:20:49 Uhr
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Also - erstmal glaub nicht daran das du mal eben dein "eigener ISP" wirst. Denn da hängen ja auch noch ein paar mehr dinge hinter.

WAS du allerdings bekommen kannst - gegen Einwurf kleiner Münzen und noch viel mehr grösserer Scheine - wäre z.B. eine Richtfunk-Antenne (die musst du natürlich sehen können). Wir haben z.B. in einigen Häfen die Antennen - auf bis zu 2 bis 2,5 km funktioniert das auch recht stabil. Dabei haust du halt irgendwo wo die Internet-Leitung liegt nen router + ne Richtfunk-Antenne hin und dann bei dir die gegenstelle. Ob da am Ende mehr als 40 mBit bei rumkommt wirst du rausfinden müssen..

Dir muss aber klar sein - das sind keine Installationen für 30 Euro... Kaum ein ISP wird dir als privatperson die Installation erlauben, das muss schon ne Fachfirma machen (oder der ISP selbst). Du bist da schnell mal bei Installationskosten von einigen tausend Euros UND natürlich bist du auch verantwortlich wenn so eine Strecke missbraucht wird. Je nach Vertrag kommen dann noch spezielfälle dazu (was passiert z.B. bei nem Blitzschlag in die Antenne - und dem Provider fliegt der ganze Mast weg). Bei Schnee usw. hast du natürlich auch Spass...
Mitglied: LLL0rd
LLL0rd 18.05.2022 um 20:44:58 Uhr
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Zitat von @maretz:

Also - erstmal glaub nicht daran das du mal eben dein "eigener ISP" wirst. Denn da hängen ja auch noch ein paar mehr dinge hinter.

Und das wären?

WAS du allerdings bekommen kannst - gegen Einwurf kleiner Münzen und noch viel mehr grösserer Scheine - wäre z.B. eine Richtfunk-Antenne (die musst du natürlich sehen können). Wir haben z.B. in einigen Häfen die Antennen - auf bis zu 2 bis 2,5 km funktioniert das auch recht stabil. Dabei haust du halt irgendwo wo die Internet-Leitung liegt nen router + ne Richtfunk-Antenne hin und dann bei dir die gegenstelle. Ob da am Ende mehr als 40 mBit bei rumkommt wirst du rausfinden müssen..

Also mit dem Tool von Ubiquiti habe ich die Strecke mal simuliert und da sind etwa 1 Gigabit symmetrisch drin.

Dir muss aber klar sein - das sind keine Installationen für 30 Euro... Kaum ein ISP wird dir als privatperson die Installation erlauben, das muss schon ne Fachfirma machen (oder der ISP selbst). Du bist da schnell mal bei Installationskosten von einigen tausend Euros UND natürlich bist du auch verantwortlich wenn so eine Strecke missbraucht wird. Je nach Vertrag kommen dann noch spezielfälle dazu (was passiert z.B. bei nem Blitzschlag in die Antenne - und dem Provider fliegt der ganze Mast weg). Bei Schnee usw. hast du natürlich auch Spass...

Also der calculator von ubnt zeigt, dass ich zwei airFiber 60 LR benötige zum Preis von 400€ das Stück. Am Mast werde ich wahrscheinlich keinen klassischen Internetanschluss bekommen, sondern eine Faser.

Das derzeitige Budget für die nächsten 1-2 Jahre sind um die 10.000 EUR. Da wird sich schon etwas machen lassen.
Mitglied: maretz
maretz 18.05.2022 um 21:00:06 Uhr
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nun - da wären so kleinigkeiten wie rechtliche haftung, möglicherweise das du dafür auch ne gewisse Infrastruktur bereithalten solltest (u.a. redundante verbindungen,...). Warum sollte denn wohl ein Provider einen privathaushalt o. "Endkunden" als ISP machen? Welches Interesse hätte der daran?

Die Simulation ist ok - aber haben oft mit der Realität nicht viel zu tun...

10.000 Euro? Naja - da würde ich nich weit mit kommen... Rechnen wir mal nur ca. 300 E /Monat für die reine Internet-Leitung (an dem Standort, sDSL mit 30 mBit). Dazu Hardware für ca. 4000 Euro (2x Router, 2x Antennen,...). Installationskosten durch den Techniker kenne ich nicht, war aber sicher auch nicht nur 2,50 Euro... Dann noch die normalen Wartungskosten,... Aber du wirst das morgen rausfinden...
Mitglied: tikayevent
tikayevent 18.05.2022 um 21:36:25 Uhr
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Eigener ISP => erstmal Gewerbe anmelden, mit dem ganzen Verwaltungskram im Hintergrund

Dann RIPE-Mitglied werden, dann auf die IPv4-Zuteilung warten (Achtung, die Wartelisten sind sehr sehr sehr lang), dann brauchst du ein AS, das benötigt zwingend zwei Uplinks und zwar nicht die Sorte Billigbilligendkunde, sondern da reden wir von Geschäftskundenspezialanschlüssen, die BGP-Sitzungen anbieten. BGP funktioniert nicht mit einer Fritzbox, da braucht man schon etwas bessere Router und viel Ahnung für.
Solche Anschlüsse werden nicht häufig einfach nur als Anschluss auf irgendeinem Switch vertrieben, für die komplette Weiterführung von dem Switchport bist zu zuständig, also Leitungen legen, Fasern spleißen, passende SFPs beschaffen und bereitstellen.

ISP sind per Definition gewerblich, also musst du entsprechende Sicherheiten haben oder die Dienstleistungsverträge so schreiben, dass kein Kunde diese unterschreiben würde (oder kannst du die Entstörung mit Ersatzteilbeschaffung auch in deinem Urlaub oder bei Krankheit sicherstellen?).

Dann musst du deine Antennen irgendwie an den Mast bekommen, richtlinienkonform, nach Vorgaben des Mastbesitzers und -betreibers, inkl. aller notwendigen Genehmigungen, Verträglichkeitsprüfungen, in Abstimmung mit den anderen Mastbenutzern (Arbeiten an den Masten erfordert in der Regel eine Abschaltung anderer Sendeanlagen, da aufgrund der Sendeleistungen mancher Anlagen keine Personen in der näher aktiver Antennen sein dürfen).
Dann musst deine Leitung von deiner "ISP-Technik" am Uplink irgendwie auf den Mast rauf und an anderer Stelle wieder runter.

Als ISP kann es evtl. sogar nötig sein, Schnittstellen für die Lawful Interception, also gezieltes Ausleiten von Traffic nach Erlassen eines richterlichen Beschlusses.

Mit 10000€ in 1-2 Jahren kommst du noch nicht mal auf den Mast. Da kannst du erstmal eine 0 dran hängen.

Und dann ist der Kram bei der BNetzA anzeige- wenn nicht sogar anmeldepflichtig.
Mitglied: Vision2015
Vision2015 18.05.2022 um 21:45:05 Uhr
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Moin...

Zitat von @LLL0rd:

Zitat von @maretz:

Also - erstmal glaub nicht daran das du mal eben dein "eigener ISP" wirst. Denn da hängen ja auch noch ein paar mehr dinge hinter.

Und das wären?
ach als erstes mal brauchst du netze, also mindestens ein AS!
mit einer Leitung kommst du nicht weit, mindestens 2-3... also Backup usw... Routing zu... also OSPF...
hast du genug personal um im Fehlerfall 24/7 Fehler beseitigen zu können... standby und ersatz etc?
deine idee Ubiquiti nutzen zu wollen, lass es sein... das wird nix!
von dem Papierkram will ich mal nicht reden...
welche form des Gewerbes hast du eigentlich? UG, GmbH... mit welcher einlage?
wie willst du abrechnen mit deinen Kunden... hast du die entsprechende Software?
ah ja... software... dazu braucht es auch Hardware mit viel speicherplatz, Logs... etc.. bla bla blub.
die auflagen der BNetzA sollten dir ja bekannt sein... oder etwa nicht?
und und und...


WAS du allerdings bekommen kannst - gegen Einwurf kleiner Münzen und noch viel mehr grösserer Scheine - wäre z.B. eine Richtfunk-Antenne (die musst du natürlich sehen können). Wir haben z.B. in einigen Häfen die Antennen - auf bis zu 2 bis 2,5 km funktioniert das auch recht stabil. Dabei haust du halt irgendwo wo die Internet-Leitung liegt nen router + ne Richtfunk-Antenne hin und dann bei dir die gegenstelle. Ob da am Ende mehr als 40 mBit bei rumkommt wirst du rausfinden müssen..

Also mit dem Tool von Ubiquiti habe ich die Strecke mal simuliert und da sind etwa 1 Gigabit symmetrisch drin.
du bist ja witzig... face-smile

Dir muss aber klar sein - das sind keine Installationen für 30 Euro... Kaum ein ISP wird dir als privatperson die Installation erlauben, das muss schon ne Fachfirma machen (oder der ISP selbst). Du bist da schnell mal bei Installationskosten von einigen tausend Euros UND natürlich bist du auch verantwortlich wenn so eine Strecke missbraucht wird. Je nach Vertrag kommen dann noch spezielfälle dazu (was passiert z.B. bei nem Blitzschlag in die Antenne - und dem Provider fliegt der ganze Mast weg). Bei Schnee usw. hast du natürlich auch Spass...

Also der calculator von ubnt zeigt, dass ich zwei airFiber 60 LR benötige zum Preis von 400€ das Stück. Am Mast werde ich wahrscheinlich keinen klassischen Internetanschluss bekommen, sondern eine Faser.
hm... wenn ich überlege was andere Telcos so ausgeben, solltest du deine idee vermarkten!

Das derzeitige Budget für die nächsten 1-2 Jahre sind um die 10.000 EUR. Da wird sich schon etwas machen lassen.
wow 10K Budget, das wirst du den ersten vormittag brauchen, wenn du anfängst zu hardware bestellen!
was willst du eigentlich wirklich machen?

Frank
Mitglied: LLL0rd
LLL0rd 18.05.2022 aktualisiert um 22:37:16 Uhr
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Zitat von @Vision2015:
ach als erstes mal brauchst du netze, also mindestens ein AS!
mit einer Leitung kommst du nicht weit, mindestens 2-3... also Backup usw... Routing zu... also OSPF...
Wieso komme ich mit einer Leitung nicht weit? Bei FTTH hätte ich auch nur eine Leitung? Wozu brauche ich Backup? Backup ist über andere Provider, wie Starlink und im Worst Case LTE.

hast du genug personal um im Fehlerfall 24/7 Fehler beseitigen zu können... standby und ersatz etc?
Also ich bin da....

deine idee Ubiquiti nutzen zu wollen, lass es sein... das wird nix!
Mit welcher Begründung?

von dem Papierkram will ich mal nicht reden...
welche form des Gewerbes hast du eigentlich? UG, GmbH... mit welcher einlage?
LLC, Einlage spielt keine Rolle

wie willst du abrechnen mit deinen Kunden... hast du die entsprechende Software?
Welche Kunden?

ah ja... software... dazu braucht es auch Hardware mit viel speicherplatz, Logs... etc.. bla bla blub.
Wozu?

die auflagen der BNetzA sollten dir ja bekannt sein... oder etwa nicht?
Die BNetzA interessiert mich nicht, da nicht zuständig.
Mitglied: tikayevent
tikayevent 18.05.2022 aktualisiert um 23:31:21 Uhr
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Die BNetzA interessiert mich nicht, da nicht zuständig.
Klar ist die BNetzA zuständig, die sind für sämtlichen Funk in Deutschland zuständig. Ich geh jetzt einfach mal davon aus, dass es um Deutschland geht, ansonsten würde der Verein nur anders heißen, aber das gleiche machen.
Zu allererst: die Allgemeinzuteilung für 59GHz bis 63GHz läuft am 31.12.2022 aus. Sollte es keine Verlängerung geben, wäre der Betrieb illegal.
Richtfunkstrecken sind in den meisten Fällen zumindest anzeigepflichtig. Selbst WLAN-Strecken mit 2,4 oder 5GHz waren anfangs sogar genehmigungs- und später noch anzeigepflichtig. Stand jetzt ist mir unbekannt.

Wieso komme ich mit einer Leitung nicht weit? Bei FTTH hätte ich auch nur eine Leitung? Wozu brauche ich Backup? Backup ist über andere Provider, wie Starlink und im Worst Case LTE.
Du bewegst dich hier nicht in deinem heimischen Bereich, sondern Funkmasten und deren Technik fallen unter die Carriertechnik. Da bekommst du nicht einfach den Endkunden-FTTH-Anschluss hin. Wenn du eine freie Faser bekommst, ist die in der Regel dunkel und es ist deine Aufgabe, Licht da reinzubekommen.
Um da Licht drauf zu bekommen, brauchst du entsprechende Technik, nicht Fritzbox-Style sondern Carrier-Style. Das bedeutet, dass du ein autonomes System betreiben musst, damit mindestens zwei BGP-Sitzungen zu zwei unterschiedlichen Providern benötigst und dich dann selbst um deine IP-Adressen (wie geschrieben, RIPE-Mitgliedschaft und lange Warteliste für IPv4) kümmern musst. Ein AS mit nur einem Uplink wird nicht akzeptiert.

Mit einem PON-Anschluss lacht dich der Mastbetreiber aus. Da ist das Gespräch nach drei Minuten beendet.

Solltest du in Deutschland sitzen: Telekom MBfm (Mehr Breitband für mich)
Mitglied: maretz
maretz 19.05.2022 um 06:10:00 Uhr
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Zitat von @LLL0rd:

Zitat von @Vision2015:
ach als erstes mal brauchst du netze, also mindestens ein AS!
mit einer Leitung kommst du nicht weit, mindestens 2-3... also Backup usw... Routing zu... also OSPF...
Wieso komme ich mit einer Leitung nicht weit? Bei FTTH hätte ich auch nur eine Leitung? Wozu brauche ich Backup? Backup ist über andere Provider, wie Starlink und im Worst Case LTE.

Dein Anfang war "Eigener ISP werden". Und ein ISP benötigt IMMER ein Backup. Dabei ist es egal ob nun die Telekom,Vodafone,... oder dein kleiner lokaler Betreiber. Und die werden auch idR. min. per Kabel angebunden sein - was bedeutet Bagger und Strasse auf. Stell dir mal vor in Bonn (ich glaub da sitzt die Telekom) haut nen Bagger ins Kabel und in ganz DE gehen bei den Endkunden die lichter aus... Selbst dein lokaler Provider wird sich dagegen schützen müssen...

hast du genug personal um im Fehlerfall 24/7 Fehler beseitigen zu können... standby und ersatz etc?
Also ich bin da....

Ich vermute mal du möchtest das - entgegen deiner falsch formulierten Frage - dann nur für dich. Also willst du "nur" Kunde sein. DA kannst du so arbeiten.
GEWERBLICH hast du trotzdem Vorgaben (Arbeitszeitgesetz,...) - und da wirst du keine 24/7 arbeiten.


deine idee Ubiquiti nutzen zu wollen, lass es sein... das wird nix!
Mit welcher Begründung?

Weil du u.a. beim Support da Probleme bekommst. Weil Protokolle nicht unterstützt sind, weil die Hardware zu schwach ist. Wenn du wirklich ISP werden möchtest dann hast du da für gewöhnlich andere Kaliber. Ich kenne es von grösseren Ocean-Schiffen die ja am Ende auch nix anderes tun als du willst: Eine Kabelverbindung ist nicht möglich - also gehts nur über div. Funk-Technik. Da kostet dann der Core-Switch/Router auch gerne mal das was so nen Einfamilienhaus kostet. Und für die Redundanz hat man eben gleich 2 Router, 4 Core-Switches,... Für deine 10k bekommst du da nicht mal die VISITENKARTE vom Vertriebler.


von dem Papierkram will ich mal nicht reden...
welche form des Gewerbes hast du eigentlich? UG, GmbH... mit welcher einlage?
LLC, Einlage spielt keine Rolle

Nun - es spielt dann eine Rolle wenn man bei den grossen Jungs mitspielen will. Denn als ISP hast du natürlich mehr Verantwortungen - z.B. was passiert wenn dein Netzwerk eine Störung verursacht (und du ggf. sogar grad irgendwo im Urlaub bist - zB. mitten in DE wo es kein Internet gibt). Wer haftet für die Schäden? Glaubst du ernsthaft IRGENDWER wird da sagen "klar, der hat nur 1000 Euro in der Hinterhand, dem geben wir das"?


wie willst du abrechnen mit deinen Kunden... hast du die entsprechende Software?
Welche Kunden?

ah ja... software... dazu braucht es auch Hardware mit viel speicherplatz, Logs... etc.. bla bla blub.
Wozu?

die auflagen der BNetzA sollten dir ja bekannt sein... oder etwa nicht?
Die BNetzA interessiert mich nicht, da nicht zuständig.

Du wirst dich wundern was du da plötzlich an zuständigkeiten findest. Wie oben erwähnt betreiben wir mehrere Richtfunkstrecken. Und grad im letzten Sommer hatte ich die netten Herren zu Besuch weil scheinbar 2 4G-Modems defekte Antennen hatten und die Provider gestört haben. Ist nicht schlecht wenn die Jungs wie Ghostbusters dann mit der Antenne übers Deck laufen. Und auch von der Freundlichkeit kann ich mich absolut nicht beschweren (kein Problem z.B. das wg. Corona kein Zugang ins Schiff machbar war). ABER: Am Ende ist auch klar das DIE sagen was ausgeschaltet wird um Störungen zu vermeiden ODER es wird sehr teuer. Noch besser wird es wenn du irgendwo im Bereich eines Flughafens oä bist und deine Antennen da eine Störung haben. DER Besuch ist dann idR nicht lange mit "Feinantenne" unterwegs, der sagt einfach: DA ist irgendwo die Störung - ausmachen bis behoben.

Und nachmal - mit deinen 10k kommst du einfach nicht weit. Es ist eben NICHT so das der Provider sagt "Hier hast den Schlüssel, geh an den Mast und Nagel deine Antenne ran". Und den interessieren auch keine UniFi-Test-Tools die von irgendwem irgendwie genutzt werden. Wenn du z.B. bei "meinem" Service-Provider fürs Internet anrufst und sagst du willst das bauen -> klar, macht der. Grad Richtfunk kennt der ja schon ;). Dann kommt da halt der Techniker rübergeflogen (für ca. 1000e/Tag). Und entweder hast du dann nen Service-Vertrag oder du rufst jedes mal wenn mit der Leitung "Senderseitig" was nicht stimmt an und notfalls schickt der jemanden zum prüfen - für 1000e/tag. Du kannst auch schauen wer da noch so am Mast hängt und den ISP fragen - die werden idR. günstigere Techniker haben (da die Anreise ja nicht so weit ist) - da bist du dann vermutlich bei 1000e/tag aber ohne Reisekosten.

Also: Was du willst ist schon mal nicht "ISP" werden sondern nur eine ganz normale 08/15-Endkunden-Richtfunk-Strecke. DAS ist für gewöhnlich auch deutlich günstiger, auch wenn 10k dir da ggf. grad mal für die Installation reichen werden. Und auch da wirst du sehen das du vermutlich irgendeinen Wartungsvertrag brauchst - denn der ISP möchte ja sicherstellen das du nicht einfach Störungen erzeugst (daher wird der für Gewöhnlich auch die Sender-Seite unter seiner Kontrolle haben wollen ODER nur an einen anderen richtigen ISP abgeben). Du KANNST natürlich Glück haben das der schon ne Strecke da hat und du dich da einfach mit ranhängen kannst. DAS wäre m.E. die einzige Option um mit deinem Spielgeld da ranzukommen.
Mitglied: maretz
maretz 19.05.2022 um 06:13:31 Uhr
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Zitat von @tikayevent:

Die BNetzA interessiert mich nicht, da nicht zuständig.
Klar ist die BNetzA zuständig, die sind für sämtlichen Funk in Deutschland zuständig. Ich geh jetzt einfach mal davon aus, dass es um Deutschland geht, ansonsten würde der Verein nur anders heißen, aber das gleiche machen.
Zu allererst: die Allgemeinzuteilung für 59GHz bis 63GHz läuft am 31.12.2022 aus. Sollte es keine Verlängerung geben, wäre der Betrieb illegal.
Richtfunkstrecken sind in den meisten Fällen zumindest anzeigepflichtig. Selbst WLAN-Strecken mit 2,4 oder 5GHz waren anfangs sogar genehmigungs- und später noch anzeigepflichtig. Stand jetzt ist mir unbekannt.

Stand jetzt ist das die recht frei sind - mit allen zu erwartenden Störungen durch andere Sender usw.. DAS wäre für den TO eben die einzige Option mit dem Taschengeld was hinzubiegen. Nur selbst da verlangen die Provider schon entweder den Service über einen prof. ISP oder als Wartungsvertrag im eigenem Hause... Es bringt dir ja nix da irgendwo ne Antenne hinzukleben, die muss ja auch "irgendwie" ans Netz. Und grad auf der Providerseite möchtest du damit idR. in sein Rack bzw. in seine Räume... Ich glaube nicht das für den Router irgendein Provider ne abgeklebte Plastiktüte mit nem Router irgendwie am Mast geklebt akzeptieren wird ;)
Mitglied: breaky
breaky 19.05.2022 um 07:30:55 Uhr
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*hust* Starlink ...
Mitglied: SlainteMhath
SlainteMhath 19.05.2022 um 08:39:03 Uhr
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Ich war bei "eingener ISP werden" und "Ubiquiti" raus face-smile
Mitglied: 117471
117471 19.05.2022 aktualisiert um 09:17:12 Uhr
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Hallo,

Zitat von @LLL0rd:

Und das wären?

z.B. statische IP-Adressen und eine Welt, die Dir diese routet.

Das derzeitige Budget für die nächsten 1-2 Jahre sind um die 10.000 EUR.

*brüll* *wieher*

Das sind ja noch nicht mal 500 Euro im Monat?!? Die Zahl ist nicht nur zu klein, sondern auch deutlich(!) zu kurz.

Übrigens: ISP sind diejenigen, die graben. Im Zweifelsfall bis nach Frankfurt :-P

Gruß,
Jörg
Mitglied: Doskias
Doskias 19.05.2022 um 12:02:42 Uhr
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Moin,

um hier mal was klar zu stellen:
Zitat von @maretz:
Dein Anfang war "Eigener ISP werden".
Er will doch gar kein ISP werden, auch wenn das Thema so heißt. Er schreibt ja oben zum Thema Kundenabrechnung:
wie willst du abrechnen mit deinen Kunden... hast du die entsprechende Software?
Welche Kunden?
Keine Kunden, kein Provider

hast du genug personal um im Fehlerfall 24/7 Fehler beseitigen zu können... standby und ersatz etc?
Also ich bin da....
GEWERBLICH hast du trotzdem Vorgaben (Arbeitszeitgesetz,...) - und da wirst du keine 24/7 arbeiten.
Nicht ganz. Das Arbeitszeitgesetz gilt nur für Arbeitnehmer. Solange er Arbeitgeber ist, darf er auch 24/7 arbeiten. face-wink Und das wird er bei der Vorbereitung des Projektes auch müssen.

von dem Papierkram will ich mal nicht reden...
welche form des Gewerbes hast du eigentlich? UG, GmbH... mit welcher einlage?
LLC, Einlage spielt keine Rolle

Nun - es spielt dann eine Rolle wenn man bei den grossen Jungs mitspielen will. Denn als ISP hast du natürlich mehr Verantwortungen - z.B. was passiert wenn dein Netzwerk eine Störung verursacht (und du ggf. sogar grad irgendwo im Urlaub bist - zB. mitten in DE wo es kein Internet gibt). Wer haftet für die Schäden? Glaubst du ernsthaft IRGENDWER wird da sagen "klar, der hat nur 1000 Euro in der Hinterhand, dem geben wir das"?
LLC kannst du in Deutschland gar nicht anmelden. LLC ist eine us-amerikanische Form. Siehe hier. Du willst also allen ernstes eine Unternehmen in den USA gründen, wo du als Gesellschafter in Deutschland sitzt und für einen "Kunden" (dich selbst), als ISP fungierst? Und du glaubst da brauchst du keine Einlagen und 10.000 € reichen aus? Glaub mir. Du wirst so viel zu Anwälten und Behörden laufen, dass du mindestens zwei Einlagen brauchen wirst.

Ich weiß nicht ob es an der Hitze liegt oder ich meinen Kalender nicht umgestellt habe. Aber gefühlt ist ja schon Freitag face-wink

Gruß
Doskias
Mitglied: DerMaddin
DerMaddin 19.05.2022 um 14:12:34 Uhr
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Unabhängig von den "Bemühungen" eigener ISP zu werden, was genau ist hier mit Pampa gemeint? Ich kann mir aktuell nicht vorstellen, dass man keinen regionalen ISP finden kann, der eine FTTH-Leitung verlegen kann. Geht auch wunderbar ohne zu graben. Klar kostet das was je nach Strecke, das ist dann aber einmal investiert und gut ist.

Ich wohne auf dem Land, 450 Leute Dorf, 15km von der nächsten Stand mit mehr als 10.000 Einwohnern und habe trotzdem FTTH mit bis zu 1 Gbit/sym. Klar die Leitung hat erstmal rund €2k gekostet und man muss auch 24 Monate an den ISP mit dem Vertrag binden.

Selbst also wenn die Leitungslegung bei dir €8000 kosten würde, dann reichen die restlichen €2k für die geplanten 1-2 Jahre locker aus.
Mitglied: LLL0rd
LLL0rd 19.05.2022 um 17:41:59 Uhr
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Zitat von @DerMaddin:

Unabhängig von den "Bemühungen" eigener ISP zu werden, was genau ist hier mit Pampa gemeint? Ich kann mir aktuell nicht vorstellen, dass man keinen regionalen ISP finden kann, der eine FTTH-Leitung verlegen kann. Geht auch wunderbar ohne zu graben. Klar kostet das was je nach Strecke, das ist dann aber einmal investiert und gut ist.

Also der regionale Provider hat eine Glasstrippe durch die Luft hängen, will über die aber nur 40 MBit/s anbieten. Eigentlich nur 20, aber da ich mehr brauche, sind max. 40 drin. Mit der Begründung: Damit andere Kunden auch Bandbreite haben.

Also.... Ich hatte heute nen Termin mit nem Techniker und dem Regionalleiter. Wir haben uns auf 250 EUR pro Monat geeinigt für:

1/4 Rack im RZ
1 GbE Uplink
Eine Verbindung zwischen Mast und Rack, wobei ich auf beiden Enden ein Ethernet Kabel bekomme, dazwischen macht der Provider sein Voodoo.
Und ich darf an seinen "Mast" um meine Antenne/PtP-Device aufzuhängen.

Strom an der Antenne geht auf den Provider, im RZ auf mich.
Und Ich muss 1-2 Mal pro Monat im Sommer zum Mast fahren und dort das Grünzeugs entlang meiner und seiner Funkstrecke wegschneiden.

Haftung interessiert keine Sau. Was passiert, wenn ein Blitz einschlägt? "In den letzten 15 Jahren ist kein Blitz eingeschlagen"


LLC kannst du in Deutschland gar nicht anmelden. LLC ist eine us-amerikanische Form. Siehe hier. Du willst also allen ernstes eine Unternehmen in den USA gründen, wo du als Gesellschafter in Deutschland sitzt und für einen "Kunden" (dich selbst), als ISP fungierst? Und du glaubst da brauchst du keine Einlagen und 10.000 € reichen aus? Glaub mir. Du wirst so viel zu Anwälten und Behörden laufen, dass du mindestens zwei Einlagen brauchen wirst.


Hmm... Überlegen wir mal, BNetzA spielt keine Rolle und LLC. Ich würde sagen, dass es sich nicht um Deutschland handelt.

Im Übrigen kann man eine LLC sehr wohl in Deutschland anmelden, nämlich als Zweigniederlassung oder als LLC & Co. KG, wie z.B. hier:

https://www.handelsregisterbekanntmachungen.de/skripte/hrb.php?rb_id=213 ...
Mitglied: maretz
maretz 19.05.2022 um 17:55:49 Uhr
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also das ganze jetzt weil dein "bescheidener Provider" im Eingangspost dir max. 40 mbit geben will - und jetzt ne ganze richtfunk-strecke usw. für 20 bis max 40 mbit... ja, macht sinn...
Mitglied: LLL0rd
LLL0rd 19.05.2022 aktualisiert um 18:00:36 Uhr
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Zitat von @maretz:

also das ganze jetzt weil dein "bescheidener Provider" im Eingangspost dir max. 40 mbit geben will - und jetzt ne ganze richtfunk-strecke usw. für 20 bis max 40 mbit... ja, macht sinn...

Mit dem Equipment des Providers könnte ich 100Mbit bekommen. 300 MBit Link, 100MBit gehen real durch. LTT hat auf einer ähnlich weiten Strecke mit ubnt Equipment auch knapp nen Gigabit geschafft. Von welchen 20 Mbit max sprichst du da?
Mitglied: Doskias
Doskias 20.05.2022 um 10:01:27 Uhr
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Zitat von @LLL0rd:
Im Übrigen kann man eine LLC sehr wohl in Deutschland anmelden, nämlich als Zweigniederlassung oder als LLC & Co. KG, wie z.B. hier:

LLC & Co. KG ist nicht das gleich wie eine LLC. Und wenn ich den Link richtig verstehe, dann sind die LLC & Co. KG aus Abspaltungen von der LLC hervorgegangen. Aber du hast dich da sicherlich besser informiert. Ich bin ja lernfähig, denn meine Google-Anfragen lande ich immer bei Seiten, die die Gründung einer LLC nur in den USA ermöglichen:

https://www.easy-inc.com/learning-center/die-limited-liability-company-l ...
https://uskanzlei.com/pages/us-llc-rechtsform
https://de.wikipedia.org/wiki/Limited_Liability_Company
https://www.roedl.de/themen/auslandsbrief/2013-10/usa-llc-limited-liabil ...
https://www.juraforum.de/lexikon/limited-liability-company-llc-die-gmbh- ...

Gruß
Doskias
Mitglied: LLL0rd
LLL0rd 20.05.2022 um 11:35:33 Uhr
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Zitat von @Doskias:
meine Google-Anfragen lande ich immer bei Seiten, die die Gründung einer LLC nur in den USA ermöglichen:

Dann ist dein Google kaputt.
Bsp. LLC in Dubai: https://www.sovereigngroup.com/dubai/corporate-services/limited-liabilit ...
LLC in Georgien: https://howtostartanllc.com/georgia-llc
LLC auf Panama: https://www.bizlatinhub.com/llc-formation-panama/
usw.

Außerdem schreibst du oben von Anmelden und hier von Gründen. Das sind zwei unterschiedliche Dinge. Gründen kannst du die LLC nur in den Ländern, die LLC kann aber durchaus international tätig sein. In Deutschland bedarf es dazu unter anderem eine Gewerbeanmeldung, wie übrigens für eine GmbH genauso.

Aber Who cares about Germany?
Mitglied: Vision2015
Vision2015 20.05.2022 um 12:25:12 Uhr
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Moin...

@LLL0rd:

nun, du schreibst du das du keine interesse an Kunden hast, wilst aber eine LLC gründen...
ich frage erst nicht warum, aber du schreibst in meinen augen nur blödsinn....

Frank
Mitglied: LLL0rd
LLL0rd 20.05.2022 aktualisiert um 12:58:05 Uhr
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@LLL0rd:

nun, du schreibst du das du keine interesse an Kunden hast, wilst aber eine LLC gründen...
ich frage erst nicht warum, aber du schreibst in meinen augen nur blödsinn....


Wo habe ich denn geschrieben, dass ich eine LLC gründen will?
Ich habe eine LLC.

Das Thema heißt, eigener ISP werden. Also nix Kunden. Ich bin der einzige Kunde. Wird z.B. in diversen Beiträgen ausdiskutiert und es gibt viele, die es gemacht haben:

https://hackaday.com/2017/11/18/becoming-your-own-isp-just-for-fun/
https://www.youtube.com/watch?v=euGFNFVifhw
https://medium.com/magne-io/how-to-become-your-own-internet-service-prov ...
https://blog.thelifeofkenneth.com/2017/11/creating-autonomous-system-for ...

Auch hier wurde die gleiche Frage gestellt und vernünftig beantwortet:
https://superuser.com/questions/1172479/if-i-wanted-to-create-my-own-as- ...

Statt zu sagen, wie es geht, wird an dem Problem bis ins Unendliche herumgedoktert. Da wird mal die BNetzA ins Spiel gebracht oder eine Schar von Anwälten, etc. Oder Haftung, die hier keine Sau interessiert. Oder gar das Arbeitszeitgesetz - WTF?!?

Und Equipment, was anscheinend jeder kleine ISP einsetzt, schlechtgeredet. Keine Leistung, unterstützt Protokolle nicht, etc.
https://community.ui.com/stories/EdgeRouter-as-BGP-router/ace70d82-6906- ...

Wenn ich in deinen Augen nur Blödsinn schreibe, dann wird es IMHO zeit für eine Selbstreflexion. Ich habe inzwischen, das was ich will.
Mitglied: 117471
117471 21.05.2022 um 00:51:01 Uhr
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Hallo,

O.K. - Du weißt alles besser.

Warum schreibst Du deine Beiträge?

Gruß,
Jörg
Mitglied: melectronics
melectronics 25.05.2022 aktualisiert um 23:30:38 Uhr
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Zitat von @tikayevent:

Dann RIPE-Mitglied werden, dann auf die IPv4-Zuteilung warten (Achtung, die Wartelisten sind sehr sehr sehr lang), dann brauchst du ein AS, das benötigt zwingend zwei Uplinks und zwar nicht die Sorte Billigbilligendkunde, sondern da reden wir von Geschäftskundenspezialanschlüssen, die BGP-Sitzungen anbieten. BGP funktioniert nicht mit einer Fritzbox, da braucht man schon etwas bessere Router und viel Ahnung für.

Passt zwar jetzt überhaupt nicht zum Thema aber:

Na ja also BGP finde ich einfach einzurichten. Und BGP kann ein ER-Irgendwas auch schon. (Ist nartürlich für solche Sachen etwas zu klein aber es geht) (Zumindest auf einem VPN Tunnel face-smile) )