fabian82
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Subnet Design für Segmentierung

Hallo alle zusammen,
Bei uns steht das Thema Netzwerksegmentierung demnächst auf der Agenda.
Es sind aktuell 8 Standorte, die sich ein /16 Subnet teilen und über einen zentralen VPN Punkt verbunden sind.

Aktuell hat jede Standort nur ein einziges /24 Subnet für sich.
3 Standorte kommen langsam ans Limit mit den 254 Geräten.

Da ein neuer Standort nun auch recht zeitnah ins VPN aufgenommen werden muss, würde ich dort gerne direkt die zukünftige IP Struktur nutzen. Bisher haben wir allerdings noch keine Details ausgearbeitet.

Über die Suche habe ich gute Ratschläge zum Thema Segmentierung gefunden, allerdings bezieht sich meine Frage im besonderen auf die Aufteilung über mehrere Standorte und dazu habe ich leider nichts gefunden.

Aktuell also exemplarisch:
  • Deutschland 172.16.10.0/24
  • Polen 172.16.11.0/24
  • Schweiz 172.16.12.0/24

Für die neue Struktur schweben mir nun zwei verschiedene Ansätze vor.
Entweder jeder Standort bekommt ein ganzes /20 Subnet oder 20x einzelne /24 Subnets.
(kleinere Standorte nur ein /21 und nur 10x /24 Subnets)

Variante 1 – Ganzes /20 Subnet:
  • Deutschland 172.16.16.0/20
    • 172.16.16.0/24 Clients
    • 172.16.17.0/24 Network equipment
    • 172.16.18.0/24 Printer
    • ….
  • Polen 172.16.32.0/20
    • 172.16.32.0/24 Clients
    • 172.16.33.0/24 Network equipment
    • ….

Variante 2 – 20x einzelne /24 Subnets:
  • Deutschland 172.16.20.0/24 – 172.16.39.0/24
    • 172.16.20.0/24 Clients
    • 172.16.21.0/24 Network equipment
  • Polen 172.16.40.0/24 – 172.16.59.0/24
    • 172.16.40.0/24 Clients
    • 172.16.41.0/24 Network equipment

Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile.

Bei Variante 1 finde ich die Konfiguration des Routings recht elegant, auf dem zentralen VPN Punkt ist es pro Niederlassung nur ein Eintrag. Allgemein entspricht diese Variante eher meinem Verständnis von Netzwerkdesign und Routing in Netzen.

Bei Variante 2 finde ich es elegant, dass die Subnets immer gleich sind, d.h. alle Switche sind immer in 172.16.x1.0/24. Außerdem kann man sich auch einfach merken, dass alles mit .2x.0/24 und .3x.0/24 in Deutschland ist.

Da man mit so einer Entscheidung dann wohl einige Jahre leben muss, würde ich mich freuen, wenn ihr mir eure Erfahrung und Ratschläge mitteilt.

Vielen Dank dafür schon vorab und einen schönen Tag,
Fabian

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Ausgedruckt am: 28.11.2024 um 00:11 Uhr

Penny.Cilin
Penny.Cilin 28.05.2024 um 15:33:45 Uhr
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Es sind aktuell 8 Standorte, die sich ein Class B Subnet teilen und über einen zentralen VPN Punkt verbunden sind.
Öhm, soweit ich weiß ist das schon seeeeeeeeeeeeeeeeeehr lange obsolet, diese Class A/B/C Netze.

Du solltest Dein Wissen mal aktualisieren.
Fabian82
Fabian82 28.05.2024 um 15:39:45 Uhr
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Habe es auf /16 und /24 geändert
Michi91
Michi91 28.05.2024 aktualisiert um 16:06:18 Uhr
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~ Variante 1 klingt doch schon ganz gut. Ganz ähnlich ist unser Netz hier auch aufgespannt
SlainteMhath
SlainteMhath 28.05.2024 um 16:29:04 Uhr
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Jup, +1 für Variante 1 face-smile
Delta9
Delta9 28.05.2024 um 16:29:09 Uhr
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Die Standortzuweisung der einzelnen /24 sollte man gut überlegen, in deinem Beispiel 1 hättest du "nur" 16 /24er zusammenhängend je Standort.
Auch solltest du überlegen ob alle Subnettypen an jedem Standort vertreteten sind bzw. ob einzelne Typen es nur an einem Standort gibt.

Gibt es an jedem Standort eine FW die den Verkehr regelt?
Dani
Dani 28.05.2024 um 16:31:53 Uhr
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Moin,
Entweder jeder Standort bekommt ein ganzes /20 Subnet oder 20x einzelne /24 Subnets.
der Vorteil von einem größeren Subnetz ist, dass an Hand der Subnetze bereits hergeleitet werden kann, zu welchen Standort diese gehört. Es vereinfacht auch die technische Umsetzung im Routing. Es ist einfacher eine /20 Route zu setzen als 24 einzelne Routen, weil es nicht zusammenhängend ist. Somit auch die Routing Tabelle nicht mehr übersichtlich, was bei einer Fehlersuche Zeit und Nerven kostet.

Unabhängig davon entspricht ein /20 insgesamt 16x /24 pro Standort. Das sind über 4.000 IP-Adressen. Wenn man jetzt die 254 als Grundlage nimmt, sieht das nach einer Kanone auf Spatz aus. Aber wir wissen natürlich nicht was ihr vor habt. Grundsätzlich gilt Regel N3.: Lieber haben als brauchen. face-wink

Grundsätzlich ist auch die Hinterfragen, ob es mit Segmentierung der Geräte überhaupt /24 noch braucht. Hängt natürlich von den Gerätetype nun den Einsatzzweck ab. Hängt schlussendlich davon ab, ob das Gateway nur routet oder auch eine Firewall ist, welches entsprechendes, grobes Regelwerk hat.

Bei Variante 2 finde ich es elegant, dass die Subnets immer gleich sind, d.h. alle Switche sind immer in 172.16.x1.0/24
Und das ist relevant für welche Interaktion?


Gruß,
Dani
aqui
Lösung aqui 28.05.2024 aktualisiert um 16:43:02 Uhr
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+1 für Variante 1
Bietet auch für die VPN Vernetzung deutliche Vereinfachungen der Summary Routen.

Letztlich sind beide Verfahren ja inhaltlich identisch nur das Variante 2 sich eben nicht an eine entsprechende binäre Maskenlogik hält generell gegen diese Variante spricht.
Hätte der TO hier /18 Prefixes verwendet wäre es wieder gleich nur eben mit einer größeren Range.
Die 2te Version ist eine vermeintlich "kosmetisch" besser aussehende Option ohne inhaltliche Vorteile. Hat durch die nicht konformen Maskengrenzen aber gravierende Nachteile.
em-pie
Lösung em-pie 28.05.2024 aktualisiert um 17:40:25 Uhr
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Moin,

Zitat von @Penny.Cilin:

Es sind aktuell 8 Standorte, die sich ein Class B Subnet teilen und über einen zentralen VPN Punkt verbunden sind.
Öhm, soweit ich weiß ist das schon seeeeeeeeeeeeeeeeeehr lange obsolet, diese Class A/B/C Netze.
Ich wusste, dass es hier "Dresche" geben wird face-big-smile

Du solltest Dein Wissen mal aktualisieren.
Wir wissen aber alle, was er meint. Er wird sich in IP-Segmenten innerhalb RFC1918 bewegen.

Mein Tipp: Weg von den 172.16.0.0/12er Adressen, hin zu Subnetzen innerhalb des 10.0.0.0/8er Netzes, sofern ihr das eh neu machen müsst:

  • Deutschland: 10.10.0.0/16
    • Quarantäne: VLAN 1: 10.10.1.0/24
    • Infrastruktur: VLAN 10: 10.10.10.0/24
    • Server: VLAN 11: 10.10.11.0/24
    • Drucker: VLAN 12: 10.10.12.0/24
    • Clients: VLAN 20: 10.10.20.0/24
    • ...

  • Polen: 10.20.0.0/16
    • Quarantäne: VLAN 1: 10.20.1.0/24
    • Infrastruktur: VLAN 10: 10.20.10.0/24
    • Server: VLAN 11: 10.20.11.0/24
    • Drucker: VLAN 12: 10.20.12.0/24
    • Clients: VLAN 20: 10.20.20.0/24
    • ...

  • Schweiz: 10.30.0.0/16
    • Quarantäne: VLAN 1: 10.30.1.0/24
    • Infrastruktur: VLAN 10: 10.30.10.0/24
    • Server: VLAN 11: 10.30.11.0/24
    • Drucker: VLAN 12: 10.30.12.0/24
    • Clients: VLAN 20: 10.30.20.0/24
    • ...

Edit: Geht natürlich auch mit den 172.16.0.0/12er Netzen:
DE: 172.16.0.0/16
PL: 172.17.0.0/16
CH: 172.18.0.0/16

Edit2:
Hierbei wärest du allerdings auf 16 Standorte Limitiert: 172.16.0.0/12 - 172.31.0.0/12
Bei einer 10.0.0.0/8 wären es bis zu 256 Standorte
aqui
aqui 28.05.2024 um 22:20:40 Uhr
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Weg von den 172.16.0.0/12er Adressen, hin zu Subnetzen innerhalb des 10.0.0.0/8er Netzes,
Dafür gibt es eigentlich keinen zwingenden Grund...im Gegenteil, denn bei VPN Nutzung wären die 172er ggf. günstiger da weniger verbreitet als 10er. Das alles klappt auch mit 172er Netzen und ist eher eine kosmetische Diskussion.
Der TO hat ja nur 3 Standorte und noch Wachstumspotential für 13 weitere Standorte...
Fabian82
Fabian82 29.05.2024 um 10:40:33 Uhr
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Vielen Dank für eure Beiträge!
Das hilft mir.

Für kleine Standorte hatte ich ja schon geschrieben, dass ich dort nur ein /21 Netz nehmen würde.
An den Standorten selber natürlich auch nicht nur /24 Netze später, sondern sichern auch einige kleinere.
Das wird aber erst relevant, wenn wir die Segmentierung umsetzen.

Hier ging es mir erstmal nur darum, die IP Bereiche im Groben einzuteilen.

Grüße,
Fabian
ukulele-7
Lösung ukulele-7 29.05.2024 aktualisiert um 10:54:13 Uhr
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In der Vergangenheit habe ich viel Wert darauf gelegt an der IP ablesen zu können, um welche Art von Gerät es sich handelt (wir haben nur einen Standort aktuell, also ist der Ort mehr oder weniger auch von der Art des Gerätes abhängig). So habe ich z.B. innerhalb eines Subnetzes auch noch fiktive IP Gruppen gehabt für Drucker, Clients, etc. Auch die damals wenigen Subnetze habe ich irgendwo zusammenhängend vergeben, so habe ich z.B. zwei iSCSI Netze in denen jeder angeschlossene Host mehr oder weniger die selbe IP hat, nur eben in dem jeweiligen Netz.

Meine Erfahrung ist allerdings, das das zwar ganz hübsch aussieht, aber keinen wirklichen Mehrwert bietet. Ich identifiziere seltenst ein Gerät an seiner IP, vielleicht noch am Subnetz-Teil. Ich muss bei iSCSI Einrichtungen sowieso höllisch aufpassen und mehrfach kontrollieren, das ich die richtigen IPs setze, da sind sehr ähnliche Adressen gar nicht so hilfreich face-wink

Das gleiche gilt für VLAN IDs, einfach nach Bedarf vergeben und gar nicht erst Anfangen Nummernblöcke zu vergeben. Wichtig ist eigentlich nur die Doku, ### auf Optik.

Was das Routing angeht: Da haben meine Vorredner sicherlich Recht. Ein Großes /20er Netz ist unkompliziert und glasklar. Ich würde dann den gesamten Adressbereich routen aber am Ende innerhalb dieses Adressbereichs weiter Segmentieren und nicht zu große Netze vergeben. Also z.B. für jeden Standort ein /23er Netz für alle Clients und den verbleibenden Teil entweder frei lassen oder für andere Zwecke weiter gliedern, z.B. Serversysteme.

Da ich mit sehr vielen verschieden großen Subnetzen arbeite, um immer angemessen große aber nicht zu große Netze zu verwenden, habe ich mir so eine Excel-Tapete gebaut. Da gliedere ich alle IPs nach Subnetz Suffix durch und schreibe auch immer die Anzahl der IPs dahin + alle existierenden IPs. Mir hilft das bei der Planung und bei der Übersicht. Kann man machen, muss man nicht.
unbenannt
PS: Habe grade Boradcast gesehen und korrigiert^^
Dani
Dani 29.05.2024 um 11:21:42 Uhr
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Moin @ukulele-7,
Da ich mit sehr vielen verschieden großen Subnetzen arbeite, um immer angemessen große aber nicht zu große Netze zu verwenden, habe ich mir so eine Excel-Tapete gebaut. Da gliedere ich alle IPs nach Subnetz Suffix durch und schreibe auch immer die Anzahl der IPs dahin + alle existierenden IPs. Mir hilft das bei der Planung und bei der Übersicht. Kann man machen, muss man nicht.
weshalb nutzt du nicht ein IPAM wie z.B. NetBox? Somit passieren bezüglich Netzmaske und Broadcast keine Fehler. face-wink


Gruß,
Dani
ukulele-7
ukulele-7 29.05.2024 um 11:32:14 Uhr
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Zitat von @Dani:

Moin @ukulele-7,
Da ich mit sehr vielen verschieden großen Subnetzen arbeite, um immer angemessen große aber nicht zu große Netze zu verwenden, habe ich mir so eine Excel-Tapete gebaut. Da gliedere ich alle IPs nach Subnetz Suffix durch und schreibe auch immer die Anzahl der IPs dahin + alle existierenden IPs. Mir hilft das bei der Planung und bei der Übersicht. Kann man machen, muss man nicht.
weshalb nutzt du nicht ein IPAM wie z.B. NetBox? Somit passieren bezüglich Netzmaske und Broadcast keine Fehler. face-wink
Das ist quasi mein IPAM. Natürlich kann man auch was anderes benutzen, ich sage halt nur die Doku und der Überblick ist wichtig, nicht eine fiktive Ordnung nach einem Oktet in der Adresse oder einer bestimmten Nummernfolge - das scheitert in Großen Netzen irgendwann einfach zwangsläufig.
aqui
aqui 29.05.2024 aktualisiert um 11:52:17 Uhr
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Vielen Dank für eure Beiträge!
Bitte dann auch nicht vergessen deinen Thread hier als erledigt zu schliessen!
Wie kann ich einen Beitrag als gelöst markieren?