mannid
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Suche nach potentialfreien Netzwerk-Verbindungstypen

Hallo,

ich interessiere mich für Netzwerk-Verkabelung innerhalb Gebäuden.
Bestehende lokale Netzwerke (auf Cat.6 und Cat.7-Basis, Kupfer) sollen zwischen Werkstatt und Home-Office im gleichen Gebäude (ca. 80 bis 100 Meter Kabelstrecke) untereinander potentialfrei verbunden werden.

Zwischen den zu verschaltenden Örtlichkeiten liegt ein 4-adriges Telefonkabel bzw. Steuerkabel in einem Wellrohr mit 20 mm Durchmesser mit zahlreichen Biegungen. Hierüber aber eine schnelle zeitgemäße Datenverbindung herzustellen (mit Bandbreite bis 1000 Mbps bzw. 10000 Mbps) scheint nicht machbar. Oder gibt es hierzu doch eine kostengünstige Möglichkeit, die ich übersehen habe?

Voraussichtlich wird man eine Basis auf Lichtwellenleiter (oder Koax-Kabel?) wählen müssen.


Bei Realisierung mit LWL:

Welches Steckverbindertypen und LWL-Typen sind bei optischer Signalübertragung generell empfehlenswert, kostengünstig und gängig in der Verwendung?

Gibt es fertig konfektionierte Leitersysteme (LWL inkl. Verbindungsstecker), die in ein derart dünnes Wellrohr statt dem 4-adrigen Kupferkabel eingezogen werden können?

Ist das Einziehen in das Wellrohr überhaupt möglich (z.B. Zugmanschette um LWL und daran eine Zugschnur) oder muss man LWL immer bei solchen Gegebenheiten mit zahlreichen Biegungen immer "einblasen"?

Welche Biegeradien wären mindestens einzuhalten?

Singlemode oder Multimode LWL?
Ist es möglich, auf einem Multimode-LWL sowohl eine Sendeader als auch eine Empfangsader zu nutzen und dies auf einen Sende- sowie Empfangs-Steckverbinder zu verteilen?

Welche Speisespannungen/Netzteiltypen für die LWL-Sender/Empfänger wären nötig?

Welche Steckverbindertypen sind in LWL-Umgebungen heutzutage meist verwendet bzw. empfehlswert: SC, ST, ...?

Welche Medienkonverter würden benötigt bzw. sind empfehlenswert, um LAN1 von Kupferkabel auf LWL umzusetzen und von LWL wieder am anderen Ende auf Kupferkabel LAN2? Ca.-Kosten?


Bei Realisierung mit Koax-Kabel:

Hier scheint das Einführen in das Leerrohr wegen der mechanischen Belastbarkeit vorteilhaft gegenüber LWL zu sein.

Welche Steckverbindertypen sind bei Koax-Lösungen heutzutage meist verwendet bzw. empfehlswert: F-Stecker, ...?

Welche Medienkonverter sind hier empfehlenswert? Bis zu welchen Bandbreiten kann ohne Einbußen der Übertragsqualität heute gängigerweise gearbeitet werden? Ca.-Kosten?


Ich danke für Erfahrungen und Empfehlungen.

Mit freundlichen Grüßen

mannid

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Ausgedruckt am: 21.11.2024 um 21:11 Uhr

Visucius
Visucius 11.09.2023 aktualisiert um 13:48:49 Uhr
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Allnet hatte mal DSL-Wandler für beide Kabelenden. Die müssten doch mit dem Klingeldraht harmonieren.
mannid
mannid 11.09.2023 um 13:51:28 Uhr
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Ja, aber die Bandbreite ist damit vermutlich auch nur 0,1 Gbps ...
Visucius
Visucius 11.09.2023 aktualisiert um 13:53:43 Uhr
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Ich habe mit LWL leider noch keine Erfahrung aber bei den (geringen) Kosten für so nen Kabel würde ich das vermutlich einfach mal ausprobieren. Gibt ja angeblich auch "Montagestecker", die recht anwenderfreundlich sein sollen. Biegeradien hin oder her ... am Ende steckste doch eh nicht drin face-wink
mannid
mannid 11.09.2023 um 13:59:16 Uhr
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Ja, ausprobieren mit LWL wäre schon ein Ansatzpunkt, aber dann sollte es gleich der "richtige" Steckertyp und Übertragungstyp und Medienkonverter sein. Da wäre ich schon über Erfahrungen sehr dankbar.
killtec
killtec 11.09.2023 um 14:09:28 Uhr
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HI,
also potentialfrei ist nur LWL.
Zeitgemäß nimmt man eine LWL SingleMode Leitung.
Stecker hängen an den benutzen Endgeräten ab. Patchfeld ja/nein. Patchfelder sind oftmals noch mit SC-Steckern ausgeführt, außer man will andere Stecker haben.
Wir haben z.B. LC Stecker am Patchfeld.
Weiter geht es dann zum Switch. Hier ist mittlerweile LC der Standard auf Grund der Bauform.
Du kannst dir auch fertige LWL Kabel mit LC Steckern kaufen.
Es ist jedoch üblich, die auf einem Patchfeld enden zu lassen und nicht direkt auf die Module zu stecken.

Gruß
NordicMike
Lösung NordicMike 11.09.2023 um 14:25:04 Uhr
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LWL ist schon richtig. Coax ist ja auch nicht potentialfrei mit seiner Abschirmung.

Üblicher Weise macht das der Elektriker. Er erstellt auch ein Messprotokoll.

Hier kannst du die Leitungslänge ermitteln und auswählen welches Kabel du benötigst:

https://www.glasfaserkabel.de/Reichweite-der-LWL-Fasertypen:_:24.html

Um für die Zukunft bewaffnet zu sein, würde ich bin 100m und 100GBIt mit einem Multimode OM4 Kabel gehen.

LC Stecker sind die aktuellen. Es gibt sie auch mit fertigen Steckern, z.B.

https://www.amazon.de/Elfcam-Glasfaserkabel-Multimode-Duple-125um-violet ...

Diese können zwischen Ethernet und LWL gewandelt werden oder man nimmt gleich Switche her, wo es 1-4 SFP Ausgänge gibt, z.B.

https://www.amazon.de/TP-Link-TL-SG3428X-kompatibel-Management-IPv6-Unte ...

Oder ein kleinerer Switch. mit weniger Ports, wenn es wirklich nur fürs Home Office ist.

Da steckt man kleine SFP Module rein, an die das LWL Kabel angesteckt wird:
https://www.amazon.de/Fiber-com-10GBase-LR-Singlemode-Transceiver-Kompat ...

Ich würde einen Switch und Module von der gleichen Firma nehmen, da hat man die wenigsten Kompatibilitätsprobleme. Oder man sucht sich eine getestete Kompatibilitätsliste.
JoeToe
JoeToe 11.09.2023 um 14:42:08 Uhr
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Moin.

Bin mit Händen und Füßen für LWL! Ich bezweifle jedoch, dass eine vorkonfektionierte zweifaserige LWL durch ein 20-er Wellrohr auf die Distanz heile durchkommt. Was hindert dich daran ein neues Leerrohr zu verlegen?

Alternative Möglichkeit wäre in das vorhandene Wellrohr ein CAT7-Netzwerk-Verlegekabel (Simplex aufgrund des 20-er Rohres) zu ziehen und die Verbindung mit einem Netzwerkisolator galvanisch zu trennen.

Gruß
JoeToe
Moritz2009
Moritz2009 11.09.2023 um 15:07:25 Uhr
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Hallo,

ist vielleicht eine Lösung.
https://www.amazon.de/GIGA-Copper-Ethernet-Telefonkabel-Netto-Bandbreite ...

Habe ich bei jemanden installiert. Privat Nutzer. Glasfaser 400Mbit - Telefonkabel 4 Adern (davon 2 genommen) -
kommen auch 395 Mbit stabil an.

Gruß
Moritz2009
aqui
Lösung aqui 11.09.2023 aktualisiert um 15:26:55 Uhr
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Hierüber aber eine schnelle zeitgemäße Datenverbindung herzustellen (mit Bandbreite bis 1000 Mbps bzw. 10000 Mbps) scheint nicht machbar.
Doch, das ist problemlos möglich mit 2 einfachen G.hn Ethernet Adaptern. Allerdings nicht mit 10Gig, dafür müsstest du LWL einziehen in das Rohr.
https://www.heise.de/select/ct/2017/20/1506703295433091

Ansonsten ein fertig konfektioniertes OM3 Duplex Kabel mit LC Steckern und entsprechender Länge einziehen. In ein 20mm breites Leerrohr bekommst du mindestens 5 dieser Kabel.
Noch pfiffiger:
Eine einzige Single Mode Faser (9µ) mit LC Stecker einziehen und preiswerte BiDi SFP Optiken nutzen auf deinem Switch, Router oder Medienkonverter der dann über diese Faser arbeitet.
1 Gig: https://www.fs.com/de/products/75336.html?attribute=10364&id=199842
10 Gig: https://www.fs.com/de/products/74682.html?attribute=8601&id=180247
Davon bekommst du mindestens 10 Fasern ins Leerrohr und das Einziehen ist nochmals deutlich einfacher als ein Duplex Kabel.

Es gibt viele Wege zu einem potentialfreien Link! face-wink
mannid
mannid 11.09.2023 um 15:21:20 Uhr
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Zitat von @JoeToe:
Bin mit Händen und Füßen für LWL! Ich bezweifle jedoch, dass eine vorkonfektionierte zweifaserige LWL durch ein 20-er Wellrohr auf die Distanz heile durchkommt. Was hindert dich daran ein neues Leerrohr zu verlegen?

Neues Leerrohr ist mit heftigem Bauaufwand verbunden, Mauerschlitze, Verputzen, ...
Da sind die Arbeiten für Leerverrohrung weit aufwändiger als die eigentliche Arbeit.
mannid
mannid 11.09.2023 um 15:49:35 Uhr
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Zitat von @Moritz2009:

Hallo,

ist vielleicht eine Lösung.
https://www.amazon.de/GIGA-Copper-Ethernet-Telefonkabel-Netto-Bandbreite ...

Habe ich bei jemanden installiert. Privat Nutzer. Glasfaser 400Mbit - Telefonkabel 4 Adern (davon 2 genommen) -
kommen auch 395 Mbit stabil an.

Gruß
Moritz2009

395 Mbps bei in etwa welcher Kabellänge?
Das lässt hoffen, da bei 4-Draht-Betrieb wohl noch etwas mehr Bandbreiten möglich sein dürfte.

Was mir hier noch einfällt: ideal wäre sicherlich, wenn man nur auf der einen Seite aktiv spannungsversorgen müsste und den 2. Adapter quasi "fernversorgen" könnte. Das wir nicht möglich sein, oder doch?

Und dann müsste man wohl noch die Verbindung potentialfrei bekommen, also auf einen Zwischenadapter o.ä. gehen, der evtl. auch wieder eigene Spannungsversorgung benötigt. Insgesamt also relativ viel Hadware und Spannungsversorgung nötig. Wäre schön, wenn man es vereinfachen könnte.
mannid
mannid 11.09.2023 um 16:09:43 Uhr
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Zitat von @aqui:
Noch pfiffiger:
Eine einzige Single Mode Faser (9µ) mit LC Stecker einziehen und preiswerte BiDi SFP Optiken nutzen auf deinem Switch, Router oder Medienkonverter der dann über diese Faser arbeitet.
1 Gig: https://www.fs.com/de/products/75336.html?attribute=10364&id=199842
10 Gig: https://www.fs.com/de/products/74682.html?attribute=8601&id=180247
Davon bekommst du mindestens 10 Fasern ins Leerrohr und das Einziehen ist nochmals deutlich einfacher als ein Duplex Kabel.

Es gibt viele Wege zu einem potentialfreien Link! face-wink

Das scheint mir vom Einfädeln in Leerohr sehr gut zu passen. Gehe ich richtig in der Annahme, dass zum Medienkonverter dann 2 LWL-Kabel eingeführt werden müssen, eines zum Senden und eines zum Empfangen?
aqui
aqui 11.09.2023 aktualisiert um 16:27:37 Uhr
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Du liest deine Postings nicht richtig, oder ?! 🧐
Die Antwort lautet Nein, nur eine einzige Faser! Steht doch oben auch explizit mit "Simplex" und nicht Duplex!

Mit anderen Worten du benötigst nur eine einzige singuläre Faser aber Monomode bzw. Singlemode Kabel mit 9µ weil die Bidi SFP Optiken nur für Monomode spezifiziert sind.
Die RX (Empfangs) und TX (Sende) Daten werden bei diesen Optiken auf unterschiedliche Farben moduliert und deshalb reicht eine einzige Faser.
Sie haben im Gegensatz zu Duplex SFPs ja auch nur einen einzigen LC Steckplatz wie man unschwer sieht:
bidi
Ein solches Simplex Kabel hat also nur einen einzigen Stecker:
https://www.fs.com/de/products/40440.html?attribute=994&id=19762
Das Einfädeln einer einzigen Faser ist damit deutlich einfacher als bei Duplex Kabeln mit 2 Fasern.
Und... du solltest niemals mit Medienkonvertern arbeiten sondern immer Switches (oder Router) verwenden die einen oder mehrere eingebaute SFP Slots haben. (Siehe z.B. hier)
Zusätzliche Medienkonverter erhöhen nur unnötig das Ausfallrisiko der Netz Infrastruktur!
ChriBo
ChriBo 11.09.2023 aktualisiert um 16:42:44 Uhr
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Hi,
wenn du potentalfrei und höhere Geschwindigkeiten benötigst ist LWL das Mittel der Wahl.
fertig konfektioniertes Kabel in ein EN20 Wellrohr einzuziehen ist eine Herausforderung bis unmöglich.
Ich habe gerade bei einem kürzlich eingezogenem Kabel (https://www.efb-elektronik.de/trunkkabel-u-dq-zn-bh-8g-50-125-lc-lc-om4- ..) nachgemessen: Max Durchmesser 16 mm, Das Problem sehe ich bei den Steckern, die können trotz Strumpf bei dem engen Wellrohr verkanten und dadurch eine Beschädigung einer Faser hervorrufen.
Was ich ggf. ausprobieren würde:
Patchkabel in der entsprechenden Länge kaufen z.B. https://www.glasfaserkabel.de/LWL-Patchkabel/LWL-Patchkabel-Duplex-LC-LC ...
Duplexkabel auftrennen und versetzt einziehen. Mit stabilem Schrumpfschlauch und etwas Gleitmittel sollte es problemlos funktionieren.

Gruß
CH

EDIT: als Alternative Singlemode, Simplex und BiDi SFP Optiken wie von @aqui erläutert, ist wahrscheinlich die bessere Lösung.
MysticFoxDE
MysticFoxDE 12.09.2023 um 07:19:48 Uhr
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Moin @aqui,

Ansonsten ein fertig konfektioniertes OM3 Duplex Kabel mit LC Steckern und entsprechender Länge einziehen. In ein 20mm breites Leerrohr bekommst du mindestens 5 dieser Kabel.

ähm, mit welchem Zauber kann man den bitte 5 vorkonfektionierte LWL Duplex Kable, sprich incl. den LC Steckern, durch ein zwar aussen 20mm, aber innen nur ~13mm breites Leerrohr, mit einer Strecke von 80-100m und zahlreichen und nicht näher beschriebenen Biegungen, den hinbekommen?

Ohne Stecker, also nicht vorkonfektioniert vielleicht ja, wenn der Biegeradius der Biegungen des Leerrohrs nicht zu extrem ist, aber mit Steckern sehe ich da eher schwarz.

Gruss Alex
Ben2003
Ben2003 12.09.2023 um 16:33:59 Uhr
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Vor dem Verlegen eines Ethernet-Kabels muss unbedingt berücksichtigt werden, ob beide Gebäude eine gemeinsame Erdung haben. Ansonsten kann es schnell bei einem Gewitter zu unerwünschten Entladungen kommen.

Diese Einschränkung hat man natürlich nicht, wenn ein Glasfaserkabel verlegt wird.

Hier ist eine mögliche Lösung: http://www.xn--gebude-vernetzen-xnb.de/
Visucius
Visucius 12.09.2023 um 17:05:11 Uhr
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Spaßvogel face-wink