leachim22
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Wieviele IT-Mitarbeiter sind notwendig?

Guten Tag,

wir sind in unserer IT-Abteilung 2 Mitarbeiter. Aufgrund der Tatsache, dass wir sehr oft nur reagieren statt zu agieren möchten wir gerne personell aufstocken.
Davon möchte aber unsere Geschäftsführung nichts wissen. Dazu würde ich gerne von euch wissen, was ihr glaubt, wieviele Mitarbeiter notwendig wären.

Kurze Infos über unser Aufgabengebiet:

Wir betreuen die IT-Landschaft für die Zentrale (ca. 200 Mitarbeiter) bzw. für 4 Außenstellen (jeweils 4 Mitarbeiter). Die Außenstellen sind per VPN-Verbindung direkt mit der zentralen IT verbunden.

Serverlandschaft:
Betreuung folgender Hardware:
- 2 ESX-Server mit insgesamt ca. 40 virtuellen Maschinen
- AS400
- eine externe Storage für VMWare und AS400
- Die Server/Storage befinden sich in 2 Serverräumen (redundante ausgelegt).

Clientlandschaft:
- 50 ThinClient
- 20 FatClients (in Büros und in der Produktion)
- 20 Laptops
- 15 Smartphones
- 20 Barcodescanner und 15 Mobile Kommissionierterminals (im Bereich des Versands).
- 8 IP-Kameras
- Diverse Geräte (IP-Scanner, ...)

Netzwerkbetreuung (LAN)
- Wir betreuen unser Netzwerk mit insgesamt ca. 15 Switches. Für die Anbindung der WLAN-Geräte sind ca. 15 Accesspoints im Einsatz.

SAN:
- Betreuung des SANs. In diesem befinden sich 4 SAN-Switch für die Anbindung der AS400 und ESX-Server mit der externen Storage.

Folgende Administrationstätigkeiten im Bereich VMWARE/Windows sind von uns zu erledigen:
- Betreuung der VMWare-Umgebung (ca. 40 virtuelle Maschinen)
- Betreuung des Windows-Netzwerks (Installation/Update/Patchen der Windows-Betriebssysteme, ActiveDirectory, DHCP, DNS,...)
- Sonstige Serversoftware administrieren (u.a. Lotus Notes)
- Citrix-Umgebung verwalten
- Installation Anwendersoftware die Großteils unter Citrix zur Verfügung gestellt werden
- Clients aufsetzen und betreuen
- Smartphones (Blackberry) betreuen (E-Mail-Anbindung)

Folgende Tätigkeiten im Bereich der AS400 sind von uns zu erledigen:
- Laufende Systemsicherungen und PTF-Installationen
- Betreuung der ERP-Software (u.a. machen wir kleinere Programmierarbeiten selbst, größere/kompliziertere Projekte werden von einer externen Firma erledigt)
- Installation/Betreuung von Drittanbieter-Software (Archivierungssysstem, Spoolmaster, ...)
- Weiterentwicklung einer selbstgeschriebenen Software (Abrechnungssystem für ca. 1200 Lieferanten).

Außerdem sind folgende Systeme an unser Netzwerk angebunden, für deren Installation externe Firmen zuständig sind, jedoch die IT-Abteilung als erster Ansprechpartner bei Problemen kontaktiert werden. Bei größeren Problemen müssen wir mit der jeweiligen Firma in Kontakt treten. Diverse Erweiterungs-/Umstellungesprojekte werden aber auch von der IT mitgeplant und begleitet.
- Materialflusssteuerung in der Produkion
- Lagerverwaltungssystem mit Hochregallager

Diese Systeme sind auf mehreren VMs verteilt und kommunizieren mit der ERP-Software auf der AS400.

Natürlich stehen wir für unsere Anwender bei diversen Problemen/Fragen zur Verfügung (Helpdesk, First-Level-Support, teilweise 2. Level-Support). Für den Third-Level-Support stehen im Hintergrund unsere Partner zur Verfügung. Außerdem sind natürlich sämtliche IT-Dokumentationen (Arbeitsanweisungen, Lösungswege, Notfallpläne, ...) auf dem Laufenden zu halten.

Folgenden Bereich haben wir komplett ausgegliedert: Betreuung, Wartung und Überwachung der Firwalls und Internetverbindung in der Zentrale und in den Außenstellen werden von einer externen Firma übernommen.

Was noch erwähnenswert wäre ist folgender Punkt: Wir sind ein Produktionsbetrieb der teilweise rund um die Uhr produziert. Derzeit ist keine (Ruf)Bereitschaft definiert (wollen wir aber ändern), wird aber von allen Anwendern und Vorgesetzten irgendwie von uns vorausgesetzt, dass wir zu jeder Tages- und Wochenzeit erreichbar sind.

Ich möchte mich bereits im Voraus bei allen für Ihre Antworten bedanken.

Michael

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Coreknabe
Coreknabe 01.12.2015 um 10:21:33 Uhr
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Moin Michael,

pauschal würde ich für diesen Aufgabenbereich mal vier Mitarbeiter vorschlagen, ggf. auch 3 plus 1 Azubi. Frage ist doch bei zwei Mitarbeitern: Was passiert, wenn einer ausfällt / Urlaub hat? Ich hoffe mal, Ihr werdet ordentlich entlohnt face-smile

Um den Chefs das schmackhaft zu haben, würde ich mal aufzeichnen, was alles geleistet wird. Evtl. ist es auch möglich, die Firewallgeschichte wieder in die eigenen Hände zu legen? So als Kostenargument, den Aufwand würde ich als überschaubar betrachten, sofern Ihr nicht dauernd Netzwerkgeschichten umkonfigurieren müsst.
Das beste Argument ist doch schon der erforderliche RundumdieUhr-Betrieb. Spätestens, wenn es mal kracht, werden die Herren und Damen (?) sich mal Gedanken machen und den Taschenrechner zücken, um zu prüfen, wie lange der Produktionsbetrieb lahmliegen darf, im Vergleich zum eingesparten Gehalt.

Gruß
ashnod
ashnod 01.12.2015 um 10:23:13 Uhr
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Zitat von @leachim22:
Davon möchte aber unsere Geschäftsführung nichts wissen.

Moin

Punkt an der Stelle, solange eure Geschäftsführung davon nichts wissen möchte erübrigt sich jede Aufzählung.

Eine große Unternehmensberatung hat ein einfaches Prinzip: Fahre das Personal herunter bis der Laden crasht, dann weisst du wieviel Personal du wirklich brauchst.

Offensichtlich macht Ihr eure Arbeit so gut, dass es nicht zum crash kommt, also ist aus betriebswirtschaftlicher Sicht alles gut.

VG
eisbein
eisbein 01.12.2015 aktualisiert um 10:40:15 Uhr
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Hallo!

Bzgl. Geschäftsführung kann ich mich nur den Meinungen anschließen.

Solange die IT läuft und man (die GF!!) keine Einschränkungen bemerkt ist alles OK egal welche Argumente / Wünsche / Fakten ihr vorbringt.

Falls ihr nun erfinderisch werdet, sei angemerkt, dass geschäftsschädigende Aktionen nicht sehr gut ankommen face-wink
Aber Verzögerungen bei diversen Anliegen, die bei euch sicherlich auch vorkommen, sind bei uns ein gutes Druckmittel gewesen face-smile

Gruß
Eisbein
killtec
killtec 01.12.2015 um 10:40:58 Uhr
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Hi,
wir sind hier zu zweit bei 150 Mann. Betreuung: Komplette Server und Netzstruktur incl. Telefon etc.

Gruß
Deepsys
Deepsys 01.12.2015 um 11:05:53 Uhr
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Hi,

im Grunde würde ich mal sagen. wären 3 MA schon gut.

Aber der Punkt wird die Bereitschaft, das ist mit 2 MA nicht zu machen.
Es gibt ein Arbeitszeitgesetz (ArbZG), da steht drin das eine Ruhezeit von 11 Std einzuhalten ist.
Das wird mit 2 Mann schwierig.

Es sei denn, es ist eine Rufbereitschaft. ABER diese gilt nur für Notfälle und außergewöhnliche Fälle; also nicht "noch eben mal kurz machen".

Und bei 200 MA solltest ihr ja einen Betriebsrat haben, fragt da mal nach.

Kurz, die 2 MA sind zwar was knapp, aber scheinen ja zu reichen; mit Bereitschaft zu wenig; bei Rufbereitschaft geht es wieder.

Und wie immer hier, bitte nicht festnageln, das ist keine rechtliche Beratung.

VG,
Deepsys
rzlbrnft
rzlbrnft 01.12.2015 um 11:13:23 Uhr
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Wir betreuen hier eine ähnlich große Landschaft mit 3+1 Azubi, habt ihr schonmal dran gedacht selbst auszubilden?
Das ist Anfangs zwar Mehrarbeit, kann sich aber auszahlen, und eine Geschäftsleitung ist für sowas weitaus leichter zu überzeugen.
Ich hab meine Kollegen alle selber ausgebildet, angefangen hab ich alleine.

Zitat von @leachim22:
Was noch erwähnenswert wäre ist folgender Punkt: Wir sind ein Produktionsbetrieb der teilweise rund um die Uhr produziert. Derzeit ist keine (Ruf)Bereitschaft definiert (wollen wir aber ändern), wird aber von allen Anwendern und Vorgesetzten irgendwie von uns vorausgesetzt, dass wir zu jeder Tages- und Wochenzeit erreichbar sind.

Wenn das nicht im Arbeitsvertrag geregelt ist, dann geht einfach mal nicht ans Telefon. Wenn die komplette Mannschaft schreit und die Produktion steht, dann wird hier ganz schnell eine Regelung eingeführt. Dafür solltet ihr zumindest anständig bezahlt werden.
Rudbert
Rudbert 01.12.2015 um 11:14:16 Uhr
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Hi,


wir sind hier zu 2. für 120 Clients, 20 VM Server, 100 VoIP und 100 Schul-PCs.

Mein Tipp: Automatisiere alles soweit es geht!

Als Beispiel: Unser Schulnetz besteht z.B. aus 2 Windows-Servern in der Zentral und 3 HP Mini-Servern in den Außenstellen mit insgesamt 100 Clients. Patchen, Virenscanner-Updates, Flash/Java/etc. Updates werden alle vollautomatisch über WOL wöchentlich instaliiert. Wir nutzen dazu das Clientmanagement Baramundi. Läuft seit 1 Jahr mit nahezu 0 Pflege.


mfg
98823
98823 01.12.2015 um 11:15:30 Uhr
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Hallo Michael,

beziehe Dich in Deinen Kontakten zur Geschäftsführung auf die Kennzahlen zur IT in den Mitgliedsfirmen des VDMA, der hat Kennzahlen! So aus der Ferne betrachtet hat es den Anschein, Ihr agiert "recht schlank".

Wolfgang Kirn
Dirmhirn
Dirmhirn 01.12.2015 um 11:16:06 Uhr
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Hi,

für 24/7 braucht ihr doch mindestens 4 Leute rein rechnerisch.
> Weiterentwicklung einer selbstgeschriebenen Software
ist auch so ein Punkt mit dem man eine ganze Abteilung beschäftigen könnte. Lasst euch an Angebot von einem Externen erstellen - am betsen von SAP face-big-smile

In einer technischen Schule mit > 3000 Schülern und ein paar hundert Lehrern schupfen das auch 3 Personen. AberLehrer "dürfen" ihr Abteilungshompage selbst betreuen und wenn mal was schief geht Wochen bis Monate warten.

wird aber von allen Anwendern und Vorgesetzten irgendwie von uns vorausgesetzt, dass wir zu jeder Tages- und Wochenzeit erreichbar sind.
habt ihr das in eurem Vertrag stehen? sonst einfach "abgewöhnen". Falls ihr eure Fimenhandy privat nutzt -> eigenes zulegen. So könnt ihr auch persönlich ganz bewusst die Firma "abschalten".
Arbeit nach Protokoll ist leider die einzige Lösung wenn von oben auf stur geschalten wird - trotz begründeter Anmerkungen.

wir sind hier zu zweit bei 150 Mann. Betreuung: Komplette Server und Netzstruktur incl. Telefon etc.
das kann auch ein 10-köpfiges Team betreuen und trotzdem jammern, wenn schlecht organisiert.

sg Dirm
chiefteddy
chiefteddy 01.12.2015 aktualisiert um 11:59:49 Uhr
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Hallo,

als vor ca. 10 Jahren das Thema TCO ( https://de.wikipedia.org/wiki/Total_Cost_of_Ownership ) auch den IT-Bereich erreichte, gab es eine amerikanische Studie, die die (Personal-) Kosten pro vernetzten Büro-PC auf 2500 US-$ ermittelten (oder Wartungskosten bei externem Dienstleister). Bei 200 PCs sind das ca 500 T€. Bei 80T€ pro Mitarbeiter (Arbeitnehmer- und Arbeitgeberanteil, Sachkosten) wären das ca 4-5 Admins.

Das nur mal um von dem "Bauchgefühl" auf "harte" Zahlen zu kommen, die auch die Betriebswirte nicht vom Tisch wischen können.

Jürgen
runasservice
runasservice 01.12.2015 aktualisiert um 12:44:04 Uhr
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Zitat von @chiefteddy:
Das nur mal um von dem "Bauchgefühl" auf "harte" Zahlen zu kommen, die auch die Betriebswirte nicht vom Tisch wischen können.


Ja, das war vor 10 Jahren sicherlich ein Argument. Heute dreht sich alles um Lean IT-Management und da spielen die Personalkosten eine wichtige Rolle face-wink

Mit freundlichen Grüßen Andreas
clSchak
clSchak 01.12.2015 aktualisiert um 13:08:52 Uhr
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Hi

ich muss da @runasservice zustimmen, die Zahlen sind zwar nett gemeint, aber sicherlich von BWL'ern erstellt worden (genau wie das Wort "Lean xyz Management) face-smile - wir haben fast das 6 fache an Clients & und 3 fache an User [560 Clients / 580 User] und sind auch nur mit 2 Leuten zzgl. einem Azubi dabei. Allerdings nehmen wir keinerlei neue Projekte mehr an und sagen schon bei der Planung das wir weitere Applikationen, bis auf die regulären Sachen wie Updaten & Wartung, nicht mit übernehmen, weil es die Manpower einfach nicht mehr hergibt - Sonderprogramme werden dann durch Fachpersonal betreut (CRM, BI, PLM, PDM, ECM usw.)

Bei euch sind es "gerade einmal" 90 Clients bei 200 Usern, also Mehrschichtbetrieb - die wichtigere Frage ist in diesem Fall: wie viele Incidents/Vorfälle/Ereignisse habt Ihr pro Tag/Woche/Monat die bearbeitet werden müssen aufgrund von Benutzermeldungen? Das ist ein viel wichtigerer Wert. (wenn ich 1.000 Terminals die nur Dinge anzeigen betreue, also 1.000 Clients oder ob ich 1.000 Benutzer betreue ist ein gravierender Unterschied)

Die Frage ist auch immer, was kann man alles automatisieren und ggf. auf den User auslagern als SelfService, wenn es denn dann sein "muss" muss halt eine Systemmanagement Software angeschafft werden die Sachen übernehmen kann. Client Bereitstellung ist bei uns nur noch "PXE Boot -> Auswahl ob Außen oder Innendienst -> am Ende Benutzer zuweisen *fertig* - von Hand passiert da nichts mehr. Dann natürlich Programme und Tools zum Monitoring und/oder Log-Aus-/Bewertung mit automatischen Mitteilungen usw. Den regulären Betrieb kann man mit Sicherheit >90% automatisieren - vorausgesetzt man hat Standardwerte und nicht jedes System ist "individual". Wir nutzen auch ein SelfService Portal wo sich die Leute nach Freigabe des Abteilungsleiters bestimmte Programme über das System installieren lassen können (z.B. Project, Visio usw.)

Automatisierung ist der Schlüssel zum Erfolg, erst wenn das nicht mehr ausreicht, braucht man mehr Leute face-smile . Und ja wir haben auch Bereitschaft, die wird auch bezahlt, größere Probleme hatten wir (bisher) noch nicht.

Just my 2 Cent
@clSchak
108012
108012 01.12.2015 um 13:21:43 Uhr
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Hallo nochmals,


Was noch erwähnenswert wäre ist folgender Punkt: Wir sind ein Produktionsbetrieb
der teilweise rund um die Uhr produziert.
Ein Admin im Urlaub und einer bricht sich das Bein und dann?

Derzeit ist keine (Ruf)Bereitschaft definiert (wollen wir aber ändern), wird aber von
allen Anwendern und Vorgesetzten irgendwie von uns vorausgesetzt,
Und auch bezahlt? Oder gut bezahlt? Denn wenn der Buchhalter nachts um 03:00 Uhr
nicht in die Firma kommen möchte und/oder am Wochenende (Sa.,So.) arbeiten will
ohne Zulagen oder Gratifikationen solltet Ihr das auch nicht für umme machen.

dass wir zu jeder Tages- und Wochenzeit erreichbar sind.
Klar das kann man mit einem höheren Gehalt gleich abhandeln, wie viel Zulage
bekommt Ihr denn dann und wie werden Sonn- und Feiertagsarbeit bezahlt?

Allerdings um eine Aussage treffen zu können, müsste man schon genaueres wissen
denn wenn Ihr zwei da 6.500.- € monatlich verdient und dann auch noch 13 oder 14
Monatsgehälter habt und das nicht gerade in einem Ballungsraum wie München oder Frankfurt sagen wir mal eher Bremen, dann solltet Ihr eher froh sein das man so einen
Job hat.

Gruß
Dobby
chiefteddy
chiefteddy 01.12.2015 um 14:55:47 Uhr
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Hallo @runasservice,

ob Du den IT-Betrieb mit eigenem Personal, mit einem Management-Portal, Automatisierung und Self-Service oder durch eine Fremdfirma aufrecht erhältst, ist doch egal ( von der Mitarbeiterzufriedenheit mal abgesehen). Der Betriebswirtschaftler wird die Kosten aller Varianten vergleichen und das preiswerteste empfehlen. Ob Du nun den Turnschuh-Admin vor Ort bezahlst oder die Firma, die die Images für die automatisierte "Betankung" der Clients entwickelt und die dafür notwendige Infrastruktur administriert, ist doch kostentechnisch egal. Beides kostet, und nicht zu knapp. (Ich weiß wovon ich rede: ich habe eine Zeit lang bei einem "großen bayrischen Automobilhersteller" in der entsprechenden IT-Abteilung gearbeitet) Ob Du nun das Personal bezahlst oder die Management-Software, das ändert doch nichts an den (damaligen) 2500$ für den Betrieb eines vernetzten Büro-PCs pro Jahr. Dass man heute lieber Technik als Personal bezahlt, mag ja sein (in Abwandlung eines alten Sprichwortes: " Nur ein toter BWLer ist ein guter BWLer" face-wink ), ändert aber an den Kosten nichts.

Und @clSchak, ob Du nun den Desktop-Admin oder den System-Management-Admin oder die Fremdfirma bezahlst, ist prinzipiell egal. Entscheidend sind Reaktionszeit, Downtime und Produktionsausfall, Kunden- (Mitarbeiter-) Zufriedenheit und die dafür anfallenden Kosten.

Jürgen
runasservice
runasservice 01.12.2015 aktualisiert um 15:42:17 Uhr
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Zitat von @chiefteddy:

Hallo @runasservice,

das ändert doch nichts an den (damaligen) 2500$ für den Betrieb eines vernetzten Büro-PCs pro Jahr.

Genau darum geht es beim Lean IT-Management, warum kostet der laufende Betrieb eines vernetzten Büro-PCs 2.500$ im Jahr und warum benötige ich dafür 2, 3, 4 oder mehr Mitarbeiter in der IT-Abteilung.

Es geht hier auch um Mitarbeiterproduktivität bzw. die Wertschöpfung je Mitarbeiter. Welche IT-Prozesse müssten z.B. geändert werden, damit ich nur noch 1.000$/Jahr pro PC benötige oder z.B. nur noch 2 Mitarbeiter in der IT-Abteilung beschäftigen muss.

Warum kann Audi 5,9 Fahrzeuge und BMW lediglich 4,9 Fahrzeuge pro Mitarbeiter ausliefern face-wink


Mit freundlichen Grüßen Andreas
chiefteddy
chiefteddy 01.12.2015 aktualisiert um 16:41:17 Uhr
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Hallo @runasservice,

da stimme ich Dir voll zu. Man darf dabei aber nicht vergessen, dass das was man bei der Desktop-Administration einspart mindestens zum Teil bei der Server-Administration dazu kommt. Denn die neuen Dienste des Systemmanagements, das entwickeln der Automatismen (Scripte usw.) und vorallem das Pflegen der Images bezüglich Treiber usw. erfordern Rescourcen und kosten damit. Wenn man BWL in dem Sinne als BETRIEBswirtschaft und nicht als Abteilungswirtschaft sieht, kann man in der Summe sicher Kosten sparen. Das ist aber deutlich weniger als wenn man sagt, durch die Einführung von zB. "Self-Service" spare ich im Desktop-Helpdesk 2 Planstellen ein.

Ich kenne solche betriebswirtschaftlichen Rechenspiele zur Genüge. Da hat man in einer großen Bundesbehörde den Desktop-Service ausgelagert. In jede Struktureinheit kommt einmal die Woche ein Servicetechniker, der die Drucker wartet. Wenn Dienstags in der Abteilung Wartungstag ist und am Mittwoch ein Drucker Papierstau hat, dann wird das Problem eine Woche später beim nächsten Wartungs-Dienstag gelöst. Die Kosten, die in der Abteilung dadurch entstehen (Mitarbeiter müssen auf einen anderen Drucker drucken, der weiter entfernt ist; Mitarbeiter treffen auf dem Weg dorthin Kollegen und halten öfter mal ein Schwätzchen; usw.), hat kein BWLer in seiner Rechnung berücksichtigt. Von der Mitarbeiterzufriedenheit und damit von der daraus resultierenden Motivation mal ganz zu schweigen.

Mir fällt da immer ein Spruch aus meiner sozialistischen Vergangenheit ein: "Wir sparen mit jedem Gramm Material, mit jeder Minute Arbeitszeit, koste es was es wolle."

Jürgen
ashnod
ashnod 01.12.2015 aktualisiert um 17:12:37 Uhr
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Kommentiere an der Stelle meine eigene Antwort weil diese erstmal nicht positiv war.

Ich bleibe auch dabei, möchte das aber ergänzen um den Part was kann und sollte man tun.

Wesentlich ist nicht die Aufzählung der Gerätschaften sondern der/die GF wird nur durch Zahlen und Statistiken zu einer anderen Entscheidung kommen.

Zu erst eine Aufstellungen eurer Arbeiten die tägl/mtl/jährlich anfallen.

Daraus abgeleitet eine Aufstellung wie viele Stunden tägl/mtl/jährlich dafür aufgewendet werden müssen.

Gesamtzahlen in dem selben Schema gegen die Ihr eure vereinbarten Stunden gegenrechnet. Sprich die Bewertung sollte einen Mehrbedarf ergeben face-wink

Wenn die GF nicht regelmässig selbst eine Personalbedarfsanalysen /-planungen durchführt dürft ihr dabei großzügig aber nicht übertrieben bewerten.

Das hilft euch erstmal vielleicht gar nicht, aber jetzt der wichtige Punkt dabei. Das solltet Ihr regelmäßig mindestens einmal im Jahr machen, oder immer dann wenn neue Aufgaben auf euch zu kommen, immer mit dem Hinweis das Ihr den ordnungsgem. Betrieb spätestens dann gefährdet seht wenn einer von euch beiden ausfällt.
Das ganze gut ablegen!!
Wichtig ist es für den Fall, das wenn es wirklich zum crash kommen sollte, Ihr eurem GF das unter die Nase reiben könnt und euch dabei selbst absichert wenn er euch doof fragt "Warum er von dem Problem noch nie was gehört hat."
Penny.Cilin
Penny.Cilin 01.12.2015 um 17:12:37 Uhr
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Zitat von @Deepsys:

Hi,

im Grunde würde ich mal sagen. wären 3 MA schon gut.

Aber der Punkt wird die Bereitschaft, das ist mit 2 MA nicht zu machen.
Es gibt ein Arbeitszeitgesetz (ArbZG), da steht drin das eine Ruhezeit von 11 Std einzuhalten ist.
Das wird mit 2 Mann schwierig.

Es sei denn, es ist eine Rufbereitschaft. ABER diese gilt nur für Notfälle und außergewöhnliche Fälle; also nicht "noch eben mal kurz machen".
Und selbst für Rufbereitschaft sind es zu wenig Leute. Auch hierfür sind mehr Leute nötig. Ich meine auch für Rufbereitschaften gibt es Grenzen (maximal 13 Wochen im Jahr).

Und bei 200 MA solltest ihr ja einen Betriebsrat haben, fragt da mal nach.

Kurz, die 2 MA sind zwar was knapp, aber scheinen ja zu reichen; mit Bereitschaft zu wenig; bei Rufbereitschaft geht es wieder.
Siehe meine Anmerkungen oben.


Gruss Penny
runasservice
runasservice 01.12.2015 aktualisiert um 18:05:04 Uhr
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Zitat von @chiefteddy:

Wenn Dienstags in der Abteilung Wartungstag ist und am Mittwoch ein Drucker Papierstau hat, dann wird das Problem eine Woche später beim nächsten Wartungs-Dienstag gelöst.

Gutes Beispiel, wenn der Drucker zu häufig einen Papierstau produziert wird das Gerät/Hersteller ausgetauscht (schlechtes Aufwand/Nutzen-Verhältnis mit z.B. hohen Fehlerbeseitigungkosten) und Anwender werden angelernt einen (einfachen) Papierstau zu vermeiden (Schulung).

Es geht doch nicht darum, (nur) IT-Mitarbeiter zu entlassen, sondern erstmal zu prüfen, welche Maßnahmen nötig sind, das IT-Prozesse schlank und handhabbar, „lean“, sind.

Sind alle IT-Prozesse nachhaltig optimiert, kann ich prüfen wieviele Mitarbeiter tatsächlich für einen Betrieb benötigt werden. Nach meiner bescheidenen Meinung sind das Argumtente für die Geschäftsleitung, auch um einen neuen Mitarbeiter einzustellen.


Mit freundlichen Grüßen Andreas
chiefteddy
chiefteddy 01.12.2015 aktualisiert um 19:07:35 Uhr
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Hallo @runasservice,

ich will hier kein Grundsatzdiskussion über BWL in der IT auslösen. Fakt ist aber, um bei obigen Bsp. mit dem Drucker zu bleiben, das die Kosten aus dem IT-Bereich "rausgerechnet" werden und die betroffenen Mitarbeiter sollen es im "Self-Service" dann richten. Das die dann ihre eigentliche Arbeit liegen lassen kommt natürlich in der IT-BWL nicht vor. Dort ist der IT-Prozeß optimiert - "schlank und handhabbar, „lean“ ".

Dieses Prinzip der "Optimierung" und "Kostenreduzierung" - laß es andere machen, dann stehen die Kosten nicht bei mir - ist doch allgegenwärtig.

Um mal ein simples Bsp. zu bemühen: Ich kann mich noch daran erinnern, das der Briefträger die Post vormittags in den Briefschlitz an der Wohnungstür gesteckt hat. Heute sollst Du Dir am besten Deine Post am zentralen Postverteiler selber abhohlen. Und Montags werden auch keine Briefe mehr zugestellt.

So senke ich natürlich die Kosten. Die Arbeit hat aber der Empfänger, dessen "Kosten" natürlich nicht in die Kostenanalyse mit eingehen.

Aber lassen wir das, dass hat mit der Fragestellung des TO wenig zu tun.

Jürgen

PS: Das ein Gerät, das sich als besonders wartungintensiv herausstellt, ersetzt wird, ist sicher einleuchtend. Dazu muß aber erstmal ein Prozeß der Erfassung und Auswertung der Reparaturhäufigkeit im Unternehmen implementiert werden. Und das macht sich auch nicht von alleine.
B92001
B92001 07.12.2015 um 11:19:53 Uhr
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Hallo Michael,

die Anzahl der Mitarbeiter richtet sich in der Regel nach dem Arbeitsaufkommen.
Die von Dir genannte Zahl an Geräten, Schnittstellen, Aussenstellen etc. klingt zunächst komplex und aufwändig.
Ist diese Struktur jedoch gut geplant und läuft flüssig (ich nenne das jetzt einfach mal so platt), muss das tägliche Arbeitsaufkommen,
neben den Routineaufgaben, nicht zwangsläufig "sehr" groß sein und wäre somit von zwei Mitarbeitern zu bewältigen.

Was mich bei Deiner Ausführung stört, ist Eure Erkenntnis, dass Ihr eben nur reagiert und nicht agiert.
Das ist nie Vorteilhaft, egal in welchem Job.
Was ist geregelt wenn Dein Kollege in Urlaub ist, Du krank wirst und z.B. 2 Wochen ausfällst?

Um bei der Geschäftsleitung punkten zu können müsst ihr darlegen, dass das tägliche Arbeitsaufkommen, selbst bei aller Optimierung,
von euch zwei nicht oder nicht mehr zu bewältigen ist.
Wenn ihr beide jeweils ein gewisses und regelmäßiges Überstundenpensum absolviert, ließe sich z.B. hieraus
ein weiterer Mitarbeiter rechtfertigen.

Von den Kommentaren/Fragen nach Eurem Schmerzensgeld und den genialen Vorschlägen, die Firma "mal auflaufen zu lassen", halte ich nichts.
Selbst bei entsprechender Entlohnung ist ein solcher Zustand auf Dauer belastend und die Kollegen/innen der anderen Geschäftsstellen und Abteilungen hängen zu lassen, weil man selbst unzufrieden ist und die Situation kurzfristig vielleicht nicht ändern kann, ist aus meiner Sicht mies.
Die können nichts dafür und haben, im schlimmsten Fall, das selbe Problem in ihrer Abteilung.

Die Situation ist vergleichbar mit einem Gehaltsgespräch eines Mitarbeiters. Du musst Deinen Wunsch nach mehr Geld (in Eurem Fall nach einem weiteren Mitarbeiter) gut begründet darlegen. Das ist aus meiner Sicht der einzige Weg.

Sonst bliebe, sofern die Situation (überspitzt) unerträglich würde und sich definitiv nicht ändert, nur noch der Weg sich eine neue Stelle zu suchen.

Viele Grüße

Mike
maretz
maretz 31.12.2015 um 08:07:25 Uhr
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Moin,

ich hab jetzt hier mehrfach das Argument gelesen "wenn einer im Urlaub und einer Krank ist". Dies ist leider ein Argument was immer wieder gebracht wird - und die Gegenfrage ist dann immer: Wieviele Leute braucht es denn dann? 3? Wird nichts - wenn Person 1 im Urlaub ist, 2 holt sich ne Grippe dann ist die chance gut das Person 3 auch in wenigen Tagen mit ner Grippe flach liegt (die geht ja meist "rum"). Also wäre ich schon mal bei 4. Bei 4 habe ich aber wieder das Problem das sich Urlaube naturgemäß überschneiden (z.B. Schulferien). Somit bräuchte ich eigentlich min. 5 Leute. Wenn ich jetzt davon ausgehe das ein _guter_ IT-Mensch nicht für 500E/Monat arbeitet sondern da auch etwas Geld in die Hand genommen werden muss bewegen wir uns jetzt schon im Rahmen von 200.000 E/Jahr nur an Personal (und da gehe ich noch davon aus das ich immer noch günstige Leute habe!).

Grad für einen Betrieb der zumindest 16h abdeckt brauche ich min. 2 Leute (sofern man davon ausgeht das eine Übergabe nie nötig wäre), ansonsten 3 damit ich eine entsprechende Überlappung habe. Jetzt brauche ich natürlich nicht in jeder Schicht die volle Stärke, aber durch Urlaubsüberlappung usw. reicht es ja nicht wenn ich mit der Minimalbesetzung arbeite (dann machen die in der Urlaubszeit soviele Überstunden das die danach wieder abgebaut werden müssen - und die Kollegen machen dann die Überstunden).

Von daher würde ich überlegen da andere Argumente zu suchen. Natürlich kann es mit 2 Leuten deutlich unterbesetzt sein, es kann auch locker ausreichen. Das hängt eben davon ab was ihr alles macht / machen müsst (wir waren damals mit 2 Leuten für 150 Leute an 9 Standorten zuständig - und das war jetzt nicht sooo stressig das wir noch ne 3te Person benötigt hätten). Weiterhin musst du auch immer daran denken das die Anzahl der Leute die Anzahl der Probleme nicht zwangsläufig reduziert - wenn du irgendwann für eine Entscheidung 3 Meetings benötigst (und das nur um zu klären ob die Festplatte X jetzt wirklich gekauft wird oder nicht) weisst du das es ggf. zu viele Leute sind.

Was man - zumindest im o.g. Originalbeitrag - auch noch beachten muss: Es gibt bereits den "3rd Level" mit Fremdfirmen. Da kommt es dann drauf an wie der Laden organisiert ist - ob z.B. im Falle einer Krankheit die Fremdfirmen ggf. auch bereit sind da kurzfristig auszuhelfen. Wenn bei mir z.B. nen Kunde anruft und fragt ob ich kurz "ausser der Reihe" helfen kann würde ich garantiert nicht sagen "nö, mir doch egal", Kundenservice bedeutet bei mir zumindest auch das ich eben auch mal spontan helfe wenns beim Kunden "brennt". Ich würde also sagen das es keine pauschale Antwort darauf gibt.

Btw.: Du hast den Beitrag am Dienstag um ca. 10:15 gesendet, ich gehe bei der Länge des Beitrages mal davon aus das du min. 15 Min dafür gebraucht hast. Unter der Annahme das du um 10 bereits am Arbeiten bist hast du offensichtlich doch noch Zeit für Arbeiten nebenbei :D
108012
108012 31.12.2015 aktualisiert um 12:50:59 Uhr
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Wieviele Leute braucht es denn dann? 3?
Das wird dem Betrieb wohl zu teuer sein wäre aber ein guter Ansatz in meinen Augen.

Es gibt bereits den "3rd Level" mit Fremdfirmen.
Und wenn die so schnell einspringen muss auf jeden Fall etwas dokumentiert werden,
was denn dort alles gemacht wurde und selbst das wird dem betrieb zu teuer sein.

Ansonsten wäre der Beitrag hier gar nicht erst in rollen gekommen und man hätte
drei Leute und eine Dokumentation.

Gruß und guten Rutsch ins neue Jahr
Dobby