snugg123
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Citrix Virtual Apps und Virtual Apps und Desktop

Hallo,

zu Citrix Virtual Apps (vormals Citrix XenApp) und Apps & Desktop habe ich zwei Anfängerfragen:

1.) Sehe ich es richtig, dass "Citrix Hypervisor" (vormals Citrix XenServer) keine Installationsvoraussetzung für Virtual Apps und für Virtual Apps & Desktop ist und somit auch keine Lizenzen hiervon benötigt werden?

2.) Virtual Apps kann nur auf einem Terminalserver installiert werden, da das Programm auf dem RDP-Protokoll beruht?

Wäre super, wenn jemand dies beantworten könnte.

Danke.

Gruss
face-wink

Content-Key: 511719

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Ausgedruckt am: 28.03.2024 um 11:03 Uhr

Mitglied: departure69
Lösung departure69 03.11.2019 aktualisiert um 20:42:21 Uhr
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@snugg123:

Hallo.

1.) Sehe ich es richtig, dass "Citrix Hypervisor" (vormals Citrix XenServer) keine Installationsvoraussetzung für Virtual Apps und für Virtual Apps & Desktop ist und somit auch keine Lizenzen hiervon benötigt werden?

Bin da aktuell nicht so im Bilde, aber es läßt sich meines Erachtens aus der Vergangenheit herleiten:

Wenn der aktuelle "Citrix Hypervisor" der Nachfolger des letzten Xen Server (der lizenzkostenfrei war) ist, und Citrix daran nichts geändert hat, dann müßte Deine Vermutung stimmen, das ist dann nur der Virtualisierungshost (vgl. MS HYPER-V oder VMware ESXi, beide kostenlos)

2.) Virtual Apps kann nur auf einem Terminalserver installiert werden, da das Programm auf dem RDP-Protokoll beruht?

Wenn die "Virtual Apps" Nachfolger der allseits bekannten Citrix Winframe, Metaframe, Presentation Server und wie sie im Laufe der Jahre alle hießen, ist, dann stimmt auch das:

- die Maschine (virtuell oder physisch ist dabei erstmal egal) muß zunächst zum RDS-Server/Terminalserver "gemacht" werden, Windows-Server-Bordmittel (Rolle oder Feature), was auch bedeutet, daß Du, pro User oder pro Client, RDS-Cals von Microsoft brauchst (auch dann, wenn das RDP-Protokoll niemals zum Einsatz kommt, denn Du willst ja noch Citrix Virtual Apps obendrauf packen und dann das *.ICA-Protokoll verwenden). Das der Server ansich, noch vor der RDS-Rolleninstallation, korrekt als Windows-Server lizensiert sein muß, setze ich mal als bekannt voraus

- danach noch Citrix obendrauf, wofür ebenfalls, und dabei ebenfalls pro User oder pro zugreifendem Client, Citrix-Cals gekauft werden müssen


Kurzum:

Deine Vermutungen stimmen.

Citrix ist eine tolle Sache, das *.ICA-Protokoll ist dem RDP-Protokoll noch immer haushoch überlegen, aber kostspielig.

Teuer wird's halt dadurch, daß Du zunächst die VM oder den physischen Server, der den Terminalserver spielen soll, microsoft-seitig korrekt lizensieren mußt (also erstmal als "normalen" Server), dann die RDS-Cals (ebenfalls Microsoft), und dann noch die Citrix-Cals dazu.

Hat aber mit dem Hypervisor-Host, wenn Du den von Citrix nimmst, nichts zu tun, der kostet nichts.

Es spricht aber auch nichts dagegen, einen ganz anderen Hypervisor, kostenlos oder nicht, als Host zu verwenden, da gibt's keine Vor- oder Nachteile, weil Citrix/ICA bloß auf den RDS/RDP noch obendraufgepappt wird, das ist eine (zusätzliche) Software, die auf dem RDS-Terminalserver hinzuinstalliert wird, kein Betriebssystem. Müßte also auch in einer VM innerhalb anderer Hypervisoren funktionieren (VMware, Hyper-V, KVM u. w. m.).

Viele Grüße

von

departure69
Mitglied: GrueneSosseMitSpeck
Lösung GrueneSosseMitSpeck 04.11.2019 aktualisiert um 07:42:57 Uhr
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meine Güte... Virtual apps and desktops ist lediglich der aktuelle Name für "den Citrix Server". Hieß vorher Xenapp, davor hieß das Ding Presentation server und davor Metaframe und davor Winframe. Verursacht im Übrigen genausoviel Traffic wie die Microsoft Terminal Services, verdreifacht aber die Kosten pro User.

Und in 3 Jahren heißt das Teil wieder anders, das vernebelt einem den Geist wenn man noch nicht lang genug dabei ist. Vergeß das Wort "virtual", das hat sich irgendein Marketingfuzzi bei Citrix ausgedacht.

Virtuell wird es erst wenn man einen Hypervisor installiert, Citrix bietet da z.B. den Xenserver an, muß aber nicht sein, weil eher geringe Verbreitung am Markt.

Wer es noch weiter treiben will, der kann sich mit dem Appstream (von Microsoft) eine Art Windows-Container bauen, in dem dem dann wirklich mal ein Programm "virtuell" auf einen SErver oder auf einen Client gebeamt werden kann. Taucht aber nicht viel, jedenfalls nicht für Programme, die mit anderen Programmen Interfaces haben wie z.B. ein Excel-export mit anschließendem Aufruf eines Formatierungsmakros in Excel oder die intensiven Datenaustausch mit einem DAtenbankserver oder Fileserver treiben, ich weiß nicht wieviele Hundert Fälle ich gesehen hab wo der Admin ein "stream to client side" aktiviert hat ohne zu bedenken daß da so manch einer mit schwachen Bandbereiten und hohen Latenzen vom Homeoffice aus arbeiten könnte.

Kleinen Unternehmen rate ich mittelerweile von Citrix ab, und bau da einen einzigen Terminalserver hin und der wird zum RDWeb umgebaut wenn betriebliche Belange das erfordern, wie z.B. mehr Ausfallsicherheit oder Lastverteilung.

A propos Lastverteilung - auch ein Wort das man mal ganz schnell wieder vergessen sollte, denn hier wird zum Zeitpunkt des Logins lediglich der Server mit den wenigsten Sessions (Microsoft) oder den wenigsten Sessions und CPU Last und laufenden Loginvorgängen (Citrix Definition von "Last") verteilt, und im laufenden Betrieb werden User NICHT dynamisch auf andere Maschinen verschoben weil das in beiden Infrastrukturen nicht vorgesehen ist. Damit ist es auch eher "aunch distribution".

Und noch eins.... Citrix hat auch bei Zertifikaten noch eine Geldruckmaschine eingebaut... mein CCA hatte interessanterweise noch kein Verfallsdatum, für meinen CCAA wäre alle 3 Jahre eine "Rezertifizierung" nötig gewesen (für Xenapp 6.5 face-smile ), sowas verbrennt meines Erachtens nur Geld und Arbeitszeit. Microsoft Zertifikate verfallen nicht... einmal MCSE, immer MCSE. Das aktuelle Citrix Virtual Dingsbums das früher und auch heute der "Citrix Server" ist hat übrigens continous delivery, auch da wird sich die nächsten 10 Jahre an den Grundsätzen der Verwaltung so gut wie nichts ändern aber man darf fleißig alle 3 Jahre einen Auffrischungskurs besuchen ... gibt ja ein paar Arbeitgeber die von ihren Consultants erwarten daß sie durchzertifiziert sind weil das tlw von der Auftragnehmerseite gefordert wird.
Mitglied: snugg123
snugg123 04.11.2019 um 08:30:55 Uhr
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Super, vielen Dank für die Infos!!!