Kurioses RDP-Verhalten in Domäne
Hallo zusammen,
ich bin auf recht merkwürdiges (fast schon lustiges) verhalten in Windows 10 gestoßen. Ich kann das verhalten reproduzieren, aber nicht lösen. Vielleicht ist einem von euch das auch schon einmal aufgefallen. Ich kann das verhalten an etwa 3/4 der Rechner nachvollziehen, seitdem es vor ca. 3 Monaten zum ersten mal aufgefallen.
Vorweg: Ich installiere grade einige spezielle Rechner, für die es kein Image gibt. ich installiere diese nativ von einer Windows 10 CD (Updateversion 2004, 20H1). Genutzt wird ausschließlich Windows 10 Pro.
Schritt 1
Direkt nach der Installation bekommt der Rechner einen zuordbaren Namen, RDP wird aktiviert und er wird in der Domäne aufgenommen. Der Rechner wird neu gestartet und befindet sich zu diesem Zeitpunkt in der allgemeinen Computers-OU auf die keine GPO greift. RDP Zugriff ist möglich.
Schritt 2
Ich fahre den Rechner runter, schiebe ihn auf dem DC in die entsprechende OU und starte ihn. Hier werden jetzt GPOs angewandt, allerdings keine die RDP-Zugriff beeinflussen, dennoch kann ich nicht per RDP auf den Rechner zugreifen. Wenn ich jedoch lokal angemeldet bin, werde ich dort abgemeldet. meine RDP Verbindung am Client zeigt jedoch kein Bild, sondern bleibt schwarz. Nach ca. 90 Sekunden bekomme ich eine Fehlermeldung. Die Verbindung wird (laut Windows-Protokollen) hergestellt. Die Fehlermeldung besagt, dass der Administrator die RDP-Verbindung nicht erlaubt.
Schritt 3
Ich schiebe den Rechner wieder in die Computers-OU und starte ihn neu. Anschließend geht RDP wieder. Ergebnis von GPResult ist identisch mit dem aus Schritt 1.
Schritt 4
Ich schiebe den Rechner zurück in die OU aus Schritt 2. RDP geht nicht. Es folgt das gleiche Verhalten wie in Schritt 2.
Schritt 5
Ich führe ein gpupdate /force aus. Jetzt geht RDP, wobei GPResult für Schritt 2,3 und 5 identische Werte Ausgaben erzeugt.
Kurios ist jetzt:
1. Wenn ich den Rechner in die entsprechende OU verschoben habe, muss ich derzeit immer ein GPUPDATE ausführen, damit die RDP Verbindung funktioniert.
2. Wenn ich den Rechner in der OU lasse, dauert es teilweise bis zu 2 Tagen bis die RDP-Verbindung aufgebaut werden kann. Das Aktualisierungsintervall der GPO ist bei den üblichen 90 Minuten zzgl. Versatz. Eine automatische Aktualisierung der GPO löst dieses Verhalten also nicht auf
3. Wenn RDP einmal nach dem GPUPDATE funktioniert, kann ich den Rechner auch wieder in jede andere OU verschieben und dort belassen bzw. GPUPDATEs durchführen. DIE RDP Verbindung bleibt erhalten, auch beim zurück kopieren in die hier genutzte OU.
Die RDP Einstellungen, die in dieser OU greifen sehen wie folgt aus:
Keine dieser Einstellungen dürfte eine Auswirkung auf die Herstellung der Verbindung habe, und wie gesagt: Wenn es dann mal geht, dann geht es dauerhaft. Wenn eine dieser Einstellungen RDP verhindern würde, dann dürfte RDP auch auf den Rechnern nicht gehen, die seit Monaten in der OU sind. Es geht aber, lediglich am Anfang zickt er rum. Aufgetreten ist das Phänomen zuerst im Februar. Es spielt auch keine Rolle ob ich den Rechner im Installationsstand von 2004 lasse oder auf 21H1 komplett durchpatche. Das Verhalten bleibt identisch.
Ich hab zwar eine Lösung für das Problem, aber ich würde die Ursache dennoch gerne verstehen. Vielleicht hat ja jemand eine ähnliche Kuriosität beobachtet und/oder kann mir einen Tipp geben. Baugleiche Rechner die letztes Jahr installiert wurden und zur gleichen OU gehören, haben dieses Verhalten nicht gezeigt.
Achso, bevor die Frage aufkommt:
ich habe schon einmal testweise eine GPO erstellt, die RDP-Verbindung auf dem Rechner zulässt, indem ich den Wert Remoteverbindung für Benutzer mithilfe der Remotedesktopdienste zulassen aktiviert habe. Das Verhalten war identisch mit dem hier beschriebenen.
Gruß
Doskias
ich bin auf recht merkwürdiges (fast schon lustiges) verhalten in Windows 10 gestoßen. Ich kann das verhalten reproduzieren, aber nicht lösen. Vielleicht ist einem von euch das auch schon einmal aufgefallen. Ich kann das verhalten an etwa 3/4 der Rechner nachvollziehen, seitdem es vor ca. 3 Monaten zum ersten mal aufgefallen.
Vorweg: Ich installiere grade einige spezielle Rechner, für die es kein Image gibt. ich installiere diese nativ von einer Windows 10 CD (Updateversion 2004, 20H1). Genutzt wird ausschließlich Windows 10 Pro.
Schritt 1
Direkt nach der Installation bekommt der Rechner einen zuordbaren Namen, RDP wird aktiviert und er wird in der Domäne aufgenommen. Der Rechner wird neu gestartet und befindet sich zu diesem Zeitpunkt in der allgemeinen Computers-OU auf die keine GPO greift. RDP Zugriff ist möglich.
Schritt 2
Ich fahre den Rechner runter, schiebe ihn auf dem DC in die entsprechende OU und starte ihn. Hier werden jetzt GPOs angewandt, allerdings keine die RDP-Zugriff beeinflussen, dennoch kann ich nicht per RDP auf den Rechner zugreifen. Wenn ich jedoch lokal angemeldet bin, werde ich dort abgemeldet. meine RDP Verbindung am Client zeigt jedoch kein Bild, sondern bleibt schwarz. Nach ca. 90 Sekunden bekomme ich eine Fehlermeldung. Die Verbindung wird (laut Windows-Protokollen) hergestellt. Die Fehlermeldung besagt, dass der Administrator die RDP-Verbindung nicht erlaubt.
Schritt 3
Ich schiebe den Rechner wieder in die Computers-OU und starte ihn neu. Anschließend geht RDP wieder. Ergebnis von GPResult ist identisch mit dem aus Schritt 1.
Schritt 4
Ich schiebe den Rechner zurück in die OU aus Schritt 2. RDP geht nicht. Es folgt das gleiche Verhalten wie in Schritt 2.
Schritt 5
Ich führe ein gpupdate /force aus. Jetzt geht RDP, wobei GPResult für Schritt 2,3 und 5 identische Werte Ausgaben erzeugt.
Kurios ist jetzt:
1. Wenn ich den Rechner in die entsprechende OU verschoben habe, muss ich derzeit immer ein GPUPDATE ausführen, damit die RDP Verbindung funktioniert.
2. Wenn ich den Rechner in der OU lasse, dauert es teilweise bis zu 2 Tagen bis die RDP-Verbindung aufgebaut werden kann. Das Aktualisierungsintervall der GPO ist bei den üblichen 90 Minuten zzgl. Versatz. Eine automatische Aktualisierung der GPO löst dieses Verhalten also nicht auf
3. Wenn RDP einmal nach dem GPUPDATE funktioniert, kann ich den Rechner auch wieder in jede andere OU verschieben und dort belassen bzw. GPUPDATEs durchführen. DIE RDP Verbindung bleibt erhalten, auch beim zurück kopieren in die hier genutzte OU.
Die RDP Einstellungen, die in dieser OU greifen sehen wie folgt aus:
Keine dieser Einstellungen dürfte eine Auswirkung auf die Herstellung der Verbindung habe, und wie gesagt: Wenn es dann mal geht, dann geht es dauerhaft. Wenn eine dieser Einstellungen RDP verhindern würde, dann dürfte RDP auch auf den Rechnern nicht gehen, die seit Monaten in der OU sind. Es geht aber, lediglich am Anfang zickt er rum. Aufgetreten ist das Phänomen zuerst im Februar. Es spielt auch keine Rolle ob ich den Rechner im Installationsstand von 2004 lasse oder auf 21H1 komplett durchpatche. Das Verhalten bleibt identisch.
Ich hab zwar eine Lösung für das Problem, aber ich würde die Ursache dennoch gerne verstehen. Vielleicht hat ja jemand eine ähnliche Kuriosität beobachtet und/oder kann mir einen Tipp geben. Baugleiche Rechner die letztes Jahr installiert wurden und zur gleichen OU gehören, haben dieses Verhalten nicht gezeigt.
Achso, bevor die Frage aufkommt:
ich habe schon einmal testweise eine GPO erstellt, die RDP-Verbindung auf dem Rechner zulässt, indem ich den Wert Remoteverbindung für Benutzer mithilfe der Remotedesktopdienste zulassen aktiviert habe. Das Verhalten war identisch mit dem hier beschriebenen.
Gruß
Doskias
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21 Kommentare
Neuester Kommentar
Ernsthaft? Win10Pro von ner DVD aus 2004?!
Wer soll sowas denn "nachvollziehen" können?! Normale Menschen machen sowas über nen aktuellen USB-Stick - alleine schon wegen der sonst anstehenden Update-Orgie? Wer installiert denn freiwillig ein 6 Jahre altes Windows und wundert sich dann über Inkompatibilitäten?!
https://www.microsoft.com/en-in/software-download/windows10ISO
Viele Grüße
Wer soll sowas denn "nachvollziehen" können?! Normale Menschen machen sowas über nen aktuellen USB-Stick - alleine schon wegen der sonst anstehenden Update-Orgie? Wer installiert denn freiwillig ein 6 Jahre altes Windows und wundert sich dann über Inkompatibilitäten?!
https://www.microsoft.com/en-in/software-download/windows10ISO
Viele Grüße
Moin,
Nanana, Windows 10 aus 2004 geht nur im Kino (Zurück in die Zukunft). Stand 2004 stammt aus dem Mai 2020 und war bis vor Kurzem die aktuelle Version.
Liebe Grüße
Erik
Nanana, Windows 10 aus 2004 geht nur im Kino (Zurück in die Zukunft). Stand 2004 stammt aus dem Mai 2020 und war bis vor Kurzem die aktuelle Version.
Liebe Grüße
Erik
Zitat von @erikro:
Nanana, Windows 10 aus 2004 geht nur im Kino (Zurück in die Zukunft). Stand 2004 stammt aus dem Mai 2020 und war bis vor Kurzem die aktuelle Version.
Nanana, Windows 10 aus 2004 geht nur im Kino (Zurück in die Zukunft). Stand 2004 stammt aus dem Mai 2020 und war bis vor Kurzem die aktuelle Version.
Oh mein Gott. Asche auf mein - ach was, ich spring gleich rein
PS: und dann noch "6 Jahre alt" ... hüstl, hüstl wer lesen und rechnen kann ist klar im Vorteil
Zitat von @Doskias:
Meine erste Analyse, dass es an der entsprechenden OU-Zugehörigkeit liegt musste ich derweil verwerfen. Ein Verschieben in die OU aus dem Eröffnungspost aus Schritt 1 und Schritt 3 hat in diesem Fall die Funktion des RDP nicht wieder hergestellt.
Meine erste Analyse, dass es an der entsprechenden OU-Zugehörigkeit liegt musste ich derweil verwerfen. Ein Verschieben in die OU aus dem Eröffnungspost aus Schritt 1 und Schritt 3 hat in diesem Fall die Funktion des RDP nicht wieder hergestellt.
Dann solltest du das Ding hier schließen und einen passenden Thread dazu eröffnen.
Aber nur mal so, Inplaceupgrade schon mal probiert?
Zitat von @Doskias:
Nein habe ich noch nicht, da ich mir noch nicht 100% sicher bin, dass die Dongle hinterher noch funktionieren. Ich weiß, dass es daran nichts ändern sollte, aber auf ein sollte kann ich mich in diesem Fall nicht verlassen.
Nein habe ich noch nicht, da ich mir noch nicht 100% sicher bin, dass die Dongle hinterher noch funktionieren. Ich weiß, dass es daran nichts ändern sollte, aber auf ein sollte kann ich mich in diesem Fall nicht verlassen.
Vorher ein Image ziehen, testen und im Zweifel das Image wieder einspielen, so lang sich an der Hardware nichts ändert darf da nichts passieren.
Sorry, aber dieses ganze Hin und Hergeschubse vom PC deutet doch nach wie vor auf GPOs die greifen/nicht greifen und ein Verhalten verursachen.
Dafür müsste man jetzt mal die Domain und ihre GPOs zerlegen oder aber einfach mal neue OUs anlegen und mit einem frischen PC dort testen.
Noch was, sollte aber klar sein:
Das Computerkonto muss auf allen Benutzer-GPOs ebenso Lesezugriffe haben, ansonsten bekommst du da auch ein Problem.
Dafür müsste man jetzt mal die Domain und ihre GPOs zerlegen oder aber einfach mal neue OUs anlegen und mit einem frischen PC dort testen.
Noch was, sollte aber klar sein:
Das Computerkonto muss auf allen Benutzer-GPOs ebenso Lesezugriffe haben, ansonsten bekommst du da auch ein Problem.
Das ist so ein Wald und Bäume Ding, zumindest so lang da noch kein Borkenkäfer aktiv ist. ;)
Salut,
na das klingt doch nach einer Zielgeraden.
All zu viel gibt es da ja nicht was "installiert" wird, kommt aber auch wieder darauf an welche Einstellungen in der RDP-Verbindung gemacht wurden.
Ich würde erstmal unter Lokale Geräte und Ressourcen alles unnötige deaktivieren, Drucker und Zwischenablage ebenso.
na das klingt doch nach einer Zielgeraden.
All zu viel gibt es da ja nicht was "installiert" wird, kommt aber auch wieder darauf an welche Einstellungen in der RDP-Verbindung gemacht wurden.
Ich würde erstmal unter Lokale Geräte und Ressourcen alles unnötige deaktivieren, Drucker und Zwischenablage ebenso.