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Remote Desktop Services unter 2022 - Erfahrungen?

Servus in die Runde,

habe im Forum gelesen, dass die Remote Desktop Services unter Windows Server 2022 Performancemäßig
eher schlecht abschneiden und es auch zu Rucklern/Hängern und freezes kommen kann.

Hat sich das schon gebessert oder gibt es eher die Empfehlung, auf Server 2019 zu gehen? Derzeit haben wir eine
2012R2 RDS Umgebung und die soll eben abgelöst werden.

Vielleicht kann der ein oder andere Kollege mal seine Erfahrungswerte weitergeben.

Besten Dank im Voraus
TiTux

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Printed on: July 27, 2024 at 08:07 o'clock

Member: dertowa
dertowa Jan 04, 2023 at 14:13:51 (UTC)
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Hey,

ohne jetzt auf konkrete Erfahrung zurückgreifen zu können (da noch 2019 im Einsatz), stelle ich mir aber eine Frage:
  • Wurde denn an den RDS überhaupt etwas geändert?
Der 2022 ist, genau wie der 2019 und 2016 noch immer auf einer Basis (der Modernisierungssprung - á la Windows 11) folgt ja erst noch beim Server.

Grundlegend würde ich bei einer Neuanschaffung aber die neuste Version einsetzen, vor allem da diese nicht erst seit gestern am Markt ist.

Es werden aber sicher noch fundiertere Antworten folgen. face-smile

Grüße
ToWa
Member: ukulele-7
ukulele-7 Jan 04, 2023 at 14:24:39 (UTC)
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Office Lizensierung ist schon mal ein Graus: Nach meinem Stand sind die Microsoft 365 Business Premium Lizenzen nur für Windows 2019 als RD-SH frei gegeben, 2022 erfordert eine E3 oder E5 oder ein Office 2022 mit SA - und das sollte auch so bleiben. Microsoft legt hier möglichst viele Steine.

Allgemein habe ich mit 2022 in einer VM eher Probleme, als ob die Dinger einschlafen würden und der erste Klick erst nach mehreren Sekunden ausgeführt wird. Ich kann nicht ganz sagen woran das liegt. 2019 zeigt dieses Verhalten nicht in der selben Umgebung. Laufen tut die RD-SH Rolle auf beiden.

Lizenzen sind abwärts kompatibel, also zumindest mit einer 2022 Datacenter und 2022 RDS CALs kannst du auch erstmal 2019 RD-SH ausrollen und später einfach 2022er als RD-SH mit einbinden.
Member: DerWoWusste
DerWoWusste Jan 04, 2023 at 15:44:58 (UTC)
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Nutze schon seit Monaten diverse 2022er per RDP - noch keinen Unterschied zu 2019 bemerkt. Mit Sicherheit nicht auffällig langsam.
Member: MysticFoxDE
MysticFoxDE Jan 04, 2023 updated at 22:00:54 (UTC)
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Moin @TiTux,

Vielleicht kann der ein oder andere Kollege mal seine Erfahrungswerte weitergeben.

meiner bisherigen Erfahrung nach, läuft RDS unter dem 2022er +- genau so gut oder auch gruselig, wie unter dem 2019er.

Und was die Ruckler angeht ... RSC deaktivieren und RDP von UDP auf TCP umstellen. 😉

Gruss Alex
Member: MysticFoxDE
MysticFoxDE Jan 05, 2023 at 06:07:17 (UTC)
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Moin @TiTux,

Und was die Ruckler angeht ... RSC deaktivieren und RDP von UDP auf TCP umstellen. 😉

ups, was vergessen. Wenn der RAM des TS von dem immer aggressiver werdendem Softwarecaching aufgefressen wurde, dann kann es bei den TS ab Server 2019 auch anfangen zu ruckeln.

Dem Murks kann man aber mit einer zeigesteuerten Aufgabe und RAMMap auch entgegenwirken.

Gruss Alex
Member: TiTux
TiTux Jan 05, 2023 at 08:32:38 (UTC)
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Danke an Alle Beteiligten!

@MysticFoxDE

Hatte in einem Artikel gelesen, dass es eher zu Performance Problemen mit RDP kommen kann,
wenn die Verbindung über ein SSL-VPN (im TCP-Modus) benutzt wird. Wenn Du von UDP auf TCP
umgestellt hast, betrifft das dann nur die lokalen Netze?

RSC würde ich dann einfach global deaktivieren, wenn Du damit gute Erfahrungen gemacht hast.
Wie machst Du das mit dem Softwarecaching, was Du mit zeitgesteuerten Aufgaben geschrieben hast?

VG
Rainer
Member: support-m
support-m Jan 05, 2023 at 09:49:31 (UTC)
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Zitat von @MysticFoxDE:

Moin @TiTux,

Vielleicht kann der ein oder andere Kollege mal seine Erfahrungswerte weitergeben.

meiner bisherigen Erfahrung nach, läuft RDS unter dem 2022er +- genau so gut oder auch gruselig, wie unter dem 2019er.

Und was die Ruckler angeht ... RSC deaktivieren und RDP von UDP auf TCP umstellen. 😉

Gruss Alex

Hi,
ich habe derzeit unerklärliche Hänger bei einem 2022 RDS. Ich bin schon kurz davor, hier eine Hilfsanfrage zu stellen. Aber vorher würde ich gerne das mit RSC machen. Was ist RSC und wie kann ich es deaktivieren?

Danke!
Member: nachgefragt
nachgefragt Jan 05, 2023 at 10:31:28 (UTC)
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Zitat von @support-m:
Was ist RSC und wie kann ich es deaktivieren?
https://learn.microsoft.com/de-de/windows-server/networking/technologies ...
Member: TiTux
TiTux Jan 05, 2023 at 10:32:53 (UTC)
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Hi Support-m,

wie man es am Client deaktiviert und was es macht

https://learn.microsoft.com/en-us/powershell/module/netadapter/disable-n ...

Ciao
Rainer
Member: MysticFoxDE
MysticFoxDE Jan 05, 2023 at 10:43:08 (UTC)
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Moin Rainer,

Hatte in einem Artikel gelesen, dass es eher zu Performance Problemen mit RDP kommen kann,
wenn die Verbindung über ein SSL-VPN (im TCP-Modus) benutzt wird.

wenn man Performance-Probleme, respektive Ruckler bei RDP nur über VPN hat, dann ist der Grund dafür meistens nicht der RDS-Host selbst, sondern eher die VPN- und oder Security-Gateway's dazwischen.

Wenn Du von UDP auf TCP umgestellt hast, betrifft das dann nur die lokalen Netze?

Kommt darauf an wo du es umstellst.
Wenn du am RDP Server hart einstellst, dass dieser nur über TCP erreichbar ist, dann gilt das natürlich für alle Clients.
Alternativ kann man aber auch Clientseitig beim Verbindungsaufbau mitgeben, dass nur diese Verbindung über TCP aufgebaut wird.

Ich bin aber bei RDP generell kein Freund von UDP, vor allem, wenn da auch noch Laufwerks- und Druckerfreigaben mit drüber laufen.

RSC würde ich dann einfach global deaktivieren, wenn Du damit gute Erfahrungen gemacht hast.

Wenn es überhaupt ein Feature gibt, welches absolut kein Mensch benötigt, dann ist das definitiv RSC.

Wie machst Du das mit dem Softwarecaching, was Du mit zeitgesteuerten Aufgaben geschrieben hast?

Du musst lediglich RAMMap zyklisch als Administrator mit dem Zusatzparameter "-Et" ausführen.
Sorry für die kürze, bin gerade echt im Stress.
Später kann ich es eventuell etwas detailierter beschreiben.

Gruss Alex
Member: MysticFoxDE
MysticFoxDE Jan 05, 2023 updated at 11:34:02 (UTC)
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Moin Rainer,


es mach eben nur BullShit, aber das steht in der Beschreibung so natürlich nicht geschrieben.

Der Originaltext dieser lautet:

"The Disable-NetAdapterRsc cmdlet disables receive segment coalescing (RSC) on a network adapter. If IPv4 or IPv6 are not specified, then both are disabled. RSC takes multiple packets that were received within the same interrupt period and combines the packets into a single large package to be processed by the network stack. This reduces the processing overhead for incoming packets and reduces the number of processor cycles that are used, leading to better scalability."

Was auf deutsch +- das folgende bedeutet ...

"Das Cmdlet Disable-NetAdapterRsc deaktiviert die Empfangssegmentkoaleszenz (RSC) auf einem Netzwerkadapter."
"Wenn IPv4 oder IPv6 nicht angegeben sind, sind beide deaktiviert."
(Ja ich weiss 😵‍💫, steht im englishen Originaltext aber genau so drin. 🙃)

Und nun komm das wesentliche ...

"RSC nimmt mehrere Pakete, die innerhalb derselben Unterbrechungsperiode empfangen wurden, und kombiniert die Pakete zu einem einzigen großen Paket, das vom Netzwerkstapel verarbeitet wird. Dies reduziert den Verarbeitungsaufwand für eingehende Pakete und reduziert die Anzahl der verwendeten Prozessorzyklen, was zu einer besseren Skalierbarkeit führt."

Was sich im ersten Augenblick ja auch ganz doll anhört.
Was da jedoch nicht dasteht ist das folgende.

Ja, ohne RSC wird ein Netzwerkpacket quasi sofort verschickt, was einen Interrupt auslöst und damit CPU Zeit kostet.
Und je mehr kleine Pakete verschickt werden umso mehr Interrupts und umso mehr CPU-Last u.s.w.
Daher hat sich überwiegend MS den Trick mit RSC ausgedacht, bei dem zu übermittelnden kleinen Daten-Pakete zunächst im Softwareteil des TCP-Stacks bis zu einer Gesamtgrösse von 64K aufgestockt werden und dann als einzelnes Datenpacket, mit nur einem Interrupt an die Hardware übermittelt werden.
Ja OK, hört sich immer noch positiv an, aber, das aufstocken der Pakete im Softwareteil des TCP-Stacks erzeugt eine nicht zu unterschätzende zusätzliche Verzögerung/Latenz und danach muss das 64K Packet von der Hardware wieder in kleine Häppchen aufgeteilt werden, weil man über das Ethernet, normalerweise nun mal nur ~1500 Bytes pro Packet verschicken kann und das wiederum erzeugt nochmals zusätzliche Latenz und mach die Datenübertragung dadurch extrem träge.

Gruss Alex
Member: MysticFoxDE
MysticFoxDE Jan 05, 2023 at 11:40:47 (UTC)
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Ja, ohne RSC wird ein Netzwerkpacket quasi sofort verschickt, was einen Interrupt auslöst und damit CPU Zeit kostet.

Genau genommen stimmt die Aussage so auch nicht ganz.
Den auch ohne RSC, wird die Übermittlung der Netzwerkpakete im Softwareteil des Windows TCP-Stacks, dank eines uralten und heutzutage absolut unnützen Features namens TCP-Delay, Alias "Nagle's Algorithm", per default um bis zu 200ms verzögert. 🤢🤮
Member: TiTux
TiTux Jan 05, 2023 at 12:50:18 (UTC)
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Moin Alex,

vielen Dank für Deine ausführlichen Erklärungen! Die RSC Geschichte betrifft dann aber jeden Microsoft Server,
ist ja nicht vom Terminal-Server abhängig?! Dann müsste ich es ja bei allen andern Severn, wie Fileserver, Exchange usw. am besten auch deaktivieren.

Beste Grüße
Rainer
Member: ukulele-7
ukulele-7 Jan 05, 2023 at 14:08:56 (UTC)
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Ich habe mir auch grade was zu RSC durch gelesen und muss sagen das ich damit noch nie in wissentlich Probleme hatte. Da auch alle Windows 10 Clients das so nutzen frage ich mich ob ein deaktivieren wirklich sinnvoll ist, also immer, oder eventuell nur manchmal oder gar nicht, solange man keine Probleme hat?
Member: support-m
support-m Jan 05, 2023 at 15:16:05 (UTC)
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Danke für die Erklärung, werde ich mal testen face-smile
Member: MysticFoxDE
MysticFoxDE Jan 05, 2023 at 15:45:25 (UTC)
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Moin Rainer,

vielen Dank für Deine ausführlichen Erklärungen! Die RSC Geschichte betrifft dann aber jeden Microsoft Server,
ist ja nicht vom Terminal-Server abhängig?! Dann müsste ich es ja bei allen andern Severn, wie Fileserver, Exchange usw. am besten auch deaktivieren.

ja, das ist korrekt und nicht nur Server, sondern auch Clients.

Wenn du eine Hyper-Pfau (Hyper-V) einsetzt, dann musst du RSC auch auf dessen vSwitch's deaktivieren.

Das geht mit dem folgende Befehl über alle vSwitche ganz einfach.
Get-VMSwitch | Set-VMSwitch -EnableSoftwareRsc $false

Denn Befehl kann man übrigens direkt im Produktivbetrieb abfeuern.

Auf den VM oder auch BareMetale Systemen, deaktiviere ich RSC immer folgend
netsh int tcp set global RSC=Disabled
Get-NetAdapter | Disable-NetAdapterRsc -IPv4 -IPv6

Vorsicht, beim ausführen dieses Befehls. Durch diesen wird die NIC neu gestartet, wodurch alle bestehenden Verbindungen wiederum baden gehen. Sprich, am besten nach Betriebs-Feierabend ausführen.

Beste Grüsse aus BaWü

Alex
Member: MysticFoxDE
MysticFoxDE Jan 05, 2023 at 16:04:07 (UTC)
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Moin @ukulele-7,

Ich habe mir auch grade was zu RSC durch gelesen

und was genau?

und muss sagen das ich damit noch nie in wissentlich Probleme hatte.

Na ja, manchmal fällt es eben nicht gleich auf, dass man mit einer angezogenen Handbremse rumfährt.
Ist mir dem Letzt übrigens auch wieder passiert. 😬🤪

Da auch alle Windows 10 Clients das so nutzen frage ich mich ob ein deaktivieren wirklich sinnvoll ist, also immer, oder eventuell nur manchmal oder gar nicht, solange man keine Probleme hat?

Wenn dein Client eine Intel NIC hat und du darauf einen aktuellen Treiber installiert hast, dann kann dieser ganz sicher kein RSC mehr, weil Intel RSC mittlerweile wieder komplett beerdigt hat.

Beste Grüsse aus BaWü

Alex
Member: MysticFoxDE
MysticFoxDE Jan 05, 2023 at 16:18:27 (UTC)
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Moin @support-m,

ich habe derzeit unerklärliche Hänger bei einem 2022 RDS. Ich bin schon kurz davor, hier eine Hilfsanfrage zu stellen. Aber vorher würde ich gerne das mit RSC machen. Was ist RSC und wie kann ich es deaktivieren?

hat du die Probleme auch im LAN oder z.B. nur über VPN?

Gruss Alex
Member: Frank84
Frank84 Jan 05, 2023 updated at 19:38:36 (UTC)
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Gab es dieses feature schon seit Server 2012? Ist das der Grund dafür dass sich RDP auf Server 2012 so viel responsiver anfühlt als auf Windows 10/11 Clients (mit performanter Hardware) oder hat Microsoft die Clients noch zusätzlich künstlich verlangsamt?
Member: MysticFoxDE
MysticFoxDE Jan 05, 2023 updated at 20:22:11 (UTC)
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Moin @Frank84,

Gab es dieses feature schon seit Server 2012?

Ja, siehe ...

https://learn.microsoft.com/en-us/previous-versions/windows/it-pro/windo ...

Beim 2012er war jedoch quasi RSC V1 implementiert, was von vielen damaligen NIC's noch nicht unterstütz wurde.

Ist das der Grund dafür dass sich RDP auf Server 2012 so viel responsiver anfühlt als auf Windows 10/11 Clients (mit performanter Hardware)

auch ...

oder hat Microsoft die Clients noch zusätzlich künstlich verlangsamt?

und das ist leider auch korrekt.

Hier was fürs das verlängerte Wochenende ...

https://community.spiceworks.com/topic/2225989-server-2019-network-perfo ...
https://community.spiceworks.com/topic/2343311-the-windows-horror-story- ...
https://community.spiceworks.com/topic/2344183-the-windows-horror-story- ...
https://community.spiceworks.com/topic/2458316-the-windows-horror-story- ...
https://community.spiceworks.com/topic/2468243-the-windows-horror-story- ...

Gruss Alex
Member: Celiko
Celiko Jan 06, 2023 at 04:04:35 (UTC)
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Moin,

habe jetzt mal aus Prinzip nach dem Lesen des Beitrages RSC deaktiviert.
Werde ich jetzt auch mal bei unserem für die IT reservierten RDSH machen.
Mal schauen, ob die 6 Kollegen irgendetwas merken.

Zur eigentlichen Frage:
Wir sind seit Februar 2022 auf RDSH 2022 und haben bislang keine Probleme bzgl. Performance gehabt.
Unsere Auslastung ist aber auch sehr gering und die TS werden nur in seltenen Fällen genutzt.

VG
Member: ukulele-7
ukulele-7 Jan 06, 2023 updated at 08:20:21 (UTC)
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Zitat von @MysticFoxDE:

Moin @ukulele-7,

Ich habe mir auch grade was zu RSC durch gelesen

und was genau?
https://www.theictguy.co.uk/server-2019-hyper-v-slow-network-file-transf ...
https://kb.vmware.com/s/article/2129176
und muss sagen das ich damit noch nie in wissentlich Probleme hatte.

Na ja, manchmal fällt es eben nicht gleich auf, dass man mit einer angezogenen Handbremse rumfährt.
Ist mir dem Letzt übrigens auch wieder passiert. 😬🤪
Mich irritiert halt das das wie eine Ursache für ein sehr spezifisches Problem wirkt und ich darüber noch nie in einem anderen Zusammenhang (z.B. Computerspiele aber okay, lese ich auch nicht viel zu face-smile ) gestolpert bin. Deiner Aussage entnehme ich das es ohne RSC eine grundsätzliche Performanceverbesserung gibt oder zumindest keine Verschlechterung.

Ich werde das auch mal testen, ich überlege nur noch wie. Derzeit habe ich nur diverse File- und Printserver auf Windows 2022 laufen, da wird das kaum bis gar nicht auffallen. Wenn ich aber DATEV und RD-SH umstelle dann müsste sich das ja bemerkbar machen. Die laufen allerdings noch auf Windows 2012 R2.

Eine GPO gibt's nicht zufällig dafür?
Member: MysticFoxDE
MysticFoxDE Jan 06, 2023 at 08:55:10 (UTC)
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Moin Zusammen,

ich muss den folgenden Part leicht korrigieren, da ich die "Fliessrichtung" der Pakete in der Beschreibung falsch dargestellt habe. 😬


Daher hat sich überwiegend MS den Trick mit RSC ausgedacht, bei dem zu übermittelnden kleinen Daten-Pakete zunächst im Softwareteil des TCP-Stacks bis zu einer Gesamtgrösse von 64K aufgestockt werden und dann als einzelnes Datenpacket, mit nur einem Interrupt an die Hardware übermittelt werden.
Ja OK, hört sich immer noch positiv an, aber, das aufstocken der Pakete im Softwareteil des TCP-Stacks erzeugt eine nicht zu unterschätzende zusätzliche Verzögerung/Latenz und danach muss das 64K Packet von der Hardware wieder in kleine Häppchen aufgeteilt werden, weil man über das Ethernet, normalerweise nun mal nur ~1500 Bytes pro Packet verschicken kann und das wiederum erzeugt nochmals zusätzliche Latenz und mach die Datenübertragung dadurch extrem träge.

Und zwar werden die eingehenden Datenpakete natürlich nicht im Softwareteil des TCP-Stacks von Windows zu einem grossen Datenpaket "zusammengefasst", sondern in der Hardware. sprich der NIC selbst. Und die gibt dann das bis zu 64K grosse Packet, mit nur einem Interrupt an den Softwareteil des TCP-Stacks von Windows weiter.
Das Ergebnis ist unter dem Strich jedoch dasselbe. Durch das Zusammenfassen der Datenpakete entsteht eine zusätzliche Latenz und diese wiederum zieht je nach Anwendungsfall, zum Teil sehr gravierend die Performance nach unten.

Gruss Alex
Member: MysticFoxDE
MysticFoxDE Jan 06, 2023 updated at 09:36:53 (UTC)
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Moin @ukulele-7,


die kennen ich, von diesen Artikeln gibt es duzende im Internet ...

https://community.progress.com/s/article/000052793
https://www.sonicwall.com/support/knowledge-base/gvc-degraded-internet-t ...

Und alle kotzen am Ende des Tages über RSC.
Ich habe bisher jedoch noch keinen einzigen Artikel gefunden, wo jemand nachgewiesen einen Vorteil dadurch hatte. 😔

Mich irritiert halt das das wie eine Ursache für ein sehr spezifisches Problem wirkt und ich darüber noch nie in einem anderen Zusammenhang (z.B. Computerspiele aber okay, lese ich auch nicht viel zu face-smile ) gestolpert bin.

https://www.speedguide.net/articles/gaming-tweaks-5812
https://www.sudden-strike-maps.de/phpBB2/viewtopic.php?t=18382

Deiner Aussage entnehme ich das es ohne RSC eine grundsätzliche Performanceverbesserung gibt oder zumindest keine Verschlechterung.

Ich habe durch das Abschalten von RSC bisher nur Verbesserungen gesehen.

Ich werde das auch mal testen, ich überlege nur noch wie. Derzeit habe ich nur diverse File- und Printserver auf Windows 2022 laufen, da wird das kaum bis gar nicht auffallen. Wenn ich aber DATEV und RD-SH umstelle dann müsste sich das ja bemerkbar machen. Die laufen allerdings noch auf Windows 2012 R2.

Auch auf den 2012er solltest du nach dem deaktivieren von RSC eine Verbesserung spüren.
Voraussetzung ist jedoch, dass RSC auf diesen vorher betriebsbereit war.

Ob RSC überhaupt auf dem entsprechenden Adaptern läuft, kannst du mit dem folgenden Befehl herauswinde ...

Get-NetAdapterRsc

Dieser spuckt auf meiner Workstation aktuell z.B. das folgende aus ...

rsc-status

Wie du siehst, unterstützen nur zwei NIC's RSC und nur bei einer davon und zwar der MARVEL NIC, ist es vollständig Betriebsbereit und kann somit auch dazwischenspucken.
Der WLAN Adapter könnte RSC theoretisch auch, aber bei diesem ist es schon deaktiviert.
😮 ... Ohh, was sehe ich da ... so wie es aussieht hat Intel wohl vergessen RSC auch bei den W-LAN Adaptern zu beerdigen. 😱 Das muss ich denen mit einem Neujahrsgruss, gleich mal Stecken. 🤪
Und die I219 und die beiden X540 unterstützen RSC bei mir überhaupt nicht und werden daher bei der Eingabe von "Get-NetAdapterRsc" auch nicht gelistet.

Eine GPO gibt's nicht zufällig dafür?

Direkt nicht, aber du kannst per GPO ja auch PowerShell ausführen. 😉

Beste Grüsse aus BaWü
Alex
Member: ukulele-7
ukulele-7 Jan 06, 2023 at 13:18:55 (UTC)
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Wenn ich das unter VMware für den gesamten ESXi einstelle, wie genau sieht das dann für das OS in der VM aus, wie ein Adapter der kein RSC unterstützt (also gar nicht gelistet wird)?
Member: MysticFoxDE
MysticFoxDE Jan 06, 2023 at 15:05:39 (UTC)
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Moin @ukulele-7,

Wenn ich das unter VMware für den gesamten ESXi einstelle, wie genau sieht das dann für das OS in der VM aus, wie ein Adapter der kein RSC unterstützt (also gar nicht gelistet wird)?

wie sich das bei VMware verhält weis ich nicht genau, bin mittlerweile eher auf den Hyper-Pfau spezialisiert.
Wenn du in einer Windows VM nach Eingabe von "Get-NetAdapterRsc" nichts siehts, dann bedeutet das schlichtweg, dass sich in dieser VM keine RSC fähige vNIC befindet.

So weit ich weis, steht RSC bei VMware erst ab einer bestimmten VM Version und nur in Verbindung mit einer VMXNET3 vNIC's zur Verfügung.

By the Way, beim ESXi/Linux/Unix heisst dieses Feature übrigens nicht RSC (Receive Side Coalescing), sondern LRO (Large Receive Offload).

Schau dir das hier mal genauer an ...
https://docs.vmware.com/de/VMware-vSphere/7.0/com.vmware.vsphere.network ...
Da steht genau beschrieben wie man LRO(RSC) beim ESXi konfigurieren/wegkonfigurieren kann.

Beste Grüsse aus BaWü
Alex
Member: aqui
aqui Jan 06, 2023, updated at Jan 09, 2023 at 10:07:59 (UTC)
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Ist bei VmWare wohl in weiser Voraussicht bei v4 und v6 im Default deaktiviert.
Siehe auch hier:
https://kb.vmware.com/s/article/1027511
rsc
Bei Debian Linux ebenso.
Member: MysticFoxDE
MysticFoxDE Jan 07, 2023 updated at 10:40:06 (UTC)
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Moin Zusammen,

heureka, heute Morgen hatte ich im wahrsten Sinne eine Erleuchtung. 😀
Ich verstehe nun sehr genau, warum RSC/LRO so viele Schmerzen bereitet ... es ist jedoch nicht alleine für diese Verantwortlich.

Aber alles der Reihe nach.

Das was ich folgend in einem der oberen Posts fälschlicherweise als Funktionsweise von RSC/LRO beschrieben habe ...

Daher hat sich überwiegend MS den Trick mit RSC ausgedacht, bei dem zu übermittelnden kleinen Daten-Pakete zunächst im Softwareteil des TCP-Stacks bis zu einer Gesamtgrösse von 64K aufgestockt werden und dann als einzelnes Datenpacket, mit nur einem Interrupt an die Hardware übermittelt werden.
Ja OK, hört sich immer noch positiv an, aber, das aufstocken der Pakete im Softwareteil des TCP-Stacks erzeugt eine nicht zu unterschätzende zusätzliche Verzögerung/Latenz und danach muss das 64K Packet von der Hardware wieder in kleine Häppchen aufgeteilt werden, weil man über das Ethernet, normalerweise nun mal nur ~1500 Bytes pro Packet verschicken kann und das wiederum erzeugt nochmals zusätzliche Latenz und mach die Datenübertragung dadurch extrem träge.

ist eigentlich die Beschreibung für die Funktionsweise von LSO (Large Send Offload), dem quasi Gegenstück von RSC.

Und genau diese beiden offload Funktionen sorgen vor allem im Gemeinsamen Betrieb für ordentlich Ärger, weil deren jeweilige "Segmentzusammenführungen" überhaupt nicht aufeinander abgestimmt sind, sprich asynchron verlaufen. Und diese asynchrone Segmentzusammenführungen zwischen LSO auf der einen Seite (Sender) und RSC auf der anderen Seite (Empfänger) erzeugt nochmals eine ordentliche Latenz, wodurch dann am Ende die Bandbreite vollends in den Keller rauscht.

Sprich, LSO ist so gesehen nicht wirklich kompatibel zu RSC/LRO und ich finde im Internet auch nicht wirklich einen Beweis dafür, dass die Interoperabilität zwischen LSO und RSC/LRO jemals richtig geprüft wurde. 😔

Das erklärt nun auch, warum bei den hunderten Tests die ich in diesem Zusammenhang schon gemacht habe, immer eine Verbesserung, insbesondere bei der Übertragungslatenz sehen konnte, sobald ich entweder LSO und oder RSC/LRO und oder TCO (TCP Checksum Offloading) deaktiviert habe.
Ja TCO spielt hierbei auch einer Rolle, denn sowohl LSO als auch RSC/LRO setzt TCO voraus.
Sprich, wenn man TCO deaktiviert, dann deaktiviert man damit auch automatisch LSO und auch RSC/LRO.

So, jetzt muss ich das Ganze hirnlich selbst noch vollends sauber zu Ende verdauen und dann werde ich hoffentlich in der Lage sein, dieses doch sehr komplexe Thema mit einfachen Worten und vor allem ohne daraus wieder einen riesigen Roman zu machen, etwas besser beschreiben zu können.

Beste Grüsse aus BaWü
Alex
Member: ukulele-7
ukulele-7 Jan 08, 2023 at 10:40:04 (UTC)
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Vielleicht wäre das ein guter Wissensbeitrag, wir sind ja hier schon ganz weit weg vom eigentlichen Thema face-smile

In unseren Windows 2012 R2 und 2022 VMs auf ESXi mit VMXNET3 ist RSC jedenfalls derzeit aktiv, auch per default.
Member: MysticFoxDE
MysticFoxDE Jan 08, 2023 at 10:54:32 (UTC)
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Moin Zusammen,
wenn man die ganzen Featurebeschreibungen, insbesondere von Microsoft, betreffend RSS, RSC, LSO & Co. KG durchliest, dann möchte man meinen, dass diese pauschal sehr nützlich sind.

Das stimmt in der Realität, jedoch meistens leider weder vorne noch hinten.

Folgend die Ergebnisse eines kleinen Tests den ich gerade gemacht habe.

Als Testplattform dienen zwei Powerwokstations, die jeweils mit einer Marvell 10G NIC bestückt sind.
Als SMB-Client dient Workstation-A, die mit einer i9-9820X CPU und 128GB RAM bestückt ist.
Als SMB-Server dient Workstation-B, in der ein i9-12900K und 64GB RAM drinstecken. Zudem habe ich in die Workstation-B noch eine Optane-SSD verbaut, damit auch garantiert ist, dass mir das „Storage“ bei diesem Test nicht auch noch dazwischen zickt.
Auf Workstation A ist Windows 11 Enterprise 22H2 und auf Workstation-B ein Windows 11 Pro for Workstations 22H2 installiert. Sprich, beide haben den aktuellsten MS-Kernel, der übrigens >99% dem vom Server 2022 entspricht.
Beide Workstations sind zudem BIOS seitig und auch OS seitig bereits schon ordentlich performanceoptimiert und auch SMB technisch laufen diese nicht mehr auf default.

Die Einstellungen der NIC’s und des TCP-Stacks sind bei den folgenden Tests, zumindest vorerst auf default.
Und genau um den pauschalen Nutzen dieser NIC-Einstellungen/Feautures geht es mir bei diesem Post ja auch.

Den ersten Test habe ich mit diskspd direkt auf der Workstation-B mit den folgenden Parametern gemacht.

diskspd -t4 -o1 -b4k -si4k -w50 -d60 -Su -D -L D:\TEST\IO20G.dat

Mit diesem Testpatern belaste ich die hinter „D:“ liegende Optane-SSD mit 4 parallelen Threads, von denen jeder sequentiell 4k grosse Blöcke von einer 20GB grossen Datei, zu 50% liest und zu 50% schreibt. Das entsprich einem Haufen kleiner Schreib-Lese-Transaktionen, die jeweils einzeln quittiert werden müssen.

Dieses Testpattern ist übrigens nicht auf Maximaldurchsatz ausgelegt, sondern erzeugt wie gesagt nur eine bestimmte Last.

Und da die oben angesprochenen Features, laut ihren Schöpfern ja pauschal nur Verbesserungen bringen, müsste das ja auch für mein überschaubares Testpatern zutreffen.

Nun aber zu dem ersten Ergebnis.
testresult-local

Wie ihr sehen könnt, liefert die Optane unter diesem Testpatern in der Workstation-B, ohne SMB, TCP & Co dazwischen, in Summe 860,70 MB/s, bei einer durchschnittlichen Latenz von 0,017ms.

Merkt euch hierbei bitte insbesondere die Latenzen, die sind im weiter Verlauf mitunter das Wichtigste. 😉
Die Maximallatenz beim Lesen lag bei diesem Test übrigens bei 3,452ms und beim Schreiben bei 3,382ms.

Kommen wir nun zu dem zweiten Test.

Diesen habe ich nun von der Worstation-A (172.16.230.1) mit den folgenden Parametern gegen die Workstation-B (172.16.230.2) gestartet.

diskspd -t4 -o1 -b4k -si4k -w50 -d60 -Su -D -L \\172.16.230.2\TEST\IO20G.dat

Im Grunde ist das dieselbe Belastung wie vorher, nur das diese nun über das Netzwerk erzeugt wird, sprich, wir nun IP, TCP, SMB & Co noch dazwischen haben.

Und nun sieht das Ergebnis folgend aus.
testresult-10g-default

Jup, über das Netzwerk ist nun von der ursprünglichen Performance nur noch ~1/10 übrig geblieben. 😭

Schaut euch nun mal genauer die Latenzen an, die Durchschnittlatenz ist nun bei 0,184ms, das ist 10 Mal schlechter als beim lokalen Test. Das bedeutet wiederum, dass durch SMB und TCP & Co KG, in diesem Fall eine zusätzliche Latenz von ~0,166ms erzeugt wird. Im Vergleich zu dem vorherigen lokalen Test, entspricht das einem Latenzoverhead von ~90%! 😱

Ja, OK, dass SMB und die Übertragung über das Netzwerk (TCP-IP) eine Zusatzlast erzeugt und das dadurch automatisch die Latenz nach oben steigt ist mir schon bewusst, aber doch nicht gleich so viel. Das was da per default bei Windows stellenweise geschieht ist einfach nur Horror. Vor allem wenn ich die Maximallatenzen anschaue, die beim Lesen auf bis zu 200,259 ms und beim Schreiben auf 167,63 ms klettern können. 🤢🤮

Aber ja, alles der Reihe nach, fangen wir mal an das Unkraut zu rupfen. 🤪

Als nächstes habe ich auf den Marvell NIC’s der beiden Workstations lediglich das RSC deaktiviert und habe danach denselben Test wie zuvor, mit dem folgenden Ergebnis laufen lassen.

testresult-10g-rsc-off

Wie ihr sehen könnt, hats sich alleine durch das abschalten von RSC, die Latenz von 0,184ms auf 0,162ms, sprich, um 0,022ms verbessert. Und dadurch hat sich automatisch auch der Durchsatz von 84,89 MB/s auf 96,43 MB/s verbessert. 😁

Und auch die Maximallatenzen sind deutlich niedriger/besser geworden.

Dann rupfen wir mal weiter. Als nächstes habe ich LSO auf beiden Seiten, mit dem folgenden Ergebnis deaktiviert.

testresult-10g-rsc&lso-off

Ja, OK, mit einer um 0,004ms besseren Durchschnittlatenz sieht es im ersten Augenblick nicht danach aus, als ob LSO wirklich viel Overhead erzeugen würde, aber schaut euch mal die Werte der Maximallatenzen genauer an. 😉

So, als nächstes fliegt RSS raus.

testresult-10g-rsc&lso&rss-off

Und schwupps ist ohne RSS die Durchschnittlatenz nochmals um 0,023ms besser geworden.
Die Maximallatenz beim Schreiben/Senden ist auch nochmals deutlich besser geworden.

Zwischenbillanz:
Alleine RSS, RSC und LSO zusammen, haben schon 0,049ms der zusätzlichen Durchschnittlatenz ausgemacht. 😔
So viel zum Thema, pauschale Leistungsverbesserungsversprechen durch den Hersteller/Erfinder. 🤮🤮🤮

Jetzt mache ich aber mal eine Pause und rupfe danach das Feature-Unkraut eventuell noch etwas weiter raus. 🤪

Beste Grüsse aus BaWü
Alex
Member: MysticFoxDE
MysticFoxDE Jan 08, 2023 at 11:48:59 (UTC)
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Moin @ukulele-7,

Vielleicht wäre das ein guter Wissensbeitrag,

ja, mache ich später wahrscheinlich auch noch.

wir sind ja hier schon ganz weit weg vom eigentlichen Thema face-smile

Na ja, nicht so ganz, die meisten Schmerzen mit den oben angesprochenen Dingen hatte ich insbesondere bei Terminalservern.

In unseren Windows 2012 R2 und 2022 VMs auf ESXi mit VMXNET3 ist RSC jedenfalls derzeit aktiv, auch per default.

Dann lass in deiner Umgebung von VM zu VM mal denselben diskspd Test laufen und schau was dabei herauskommt. 😉
Vergleichswerte sind in diesem Beitrag ja nun zu Genüge vorhanden.

Beste Grüsse aus BaWü
Alex
Member: ukulele-7
ukulele-7 Jan 08, 2023 at 12:57:35 (UTC)
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Zitat von @MysticFoxDE:

In unseren Windows 2012 R2 und 2022 VMs auf ESXi mit VMXNET3 ist RSC jedenfalls derzeit aktiv, auch per default.

Dann lass in deiner Umgebung von VM zu VM mal denselben diskspd Test laufen und schau was dabei herauskommt. 😉
Vergleichswerte sind in diesem Beitrag ja nun zu Genüge vorhanden.
Ich schätze deine intensive Arbeit zum Thema sehr, vor allem weil mir selbst die Zeit fehlt face-smile . Eventuell lasse ich das meinen Co Admin machen und deinen neuesten Beiträge werde ich mir auch noch in Ruhe anschauen aber vermutlich erst in einer Woche.
Member: MysticFoxDE
MysticFoxDE Jan 10, 2023 at 06:22:36 (UTC)
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Moin Zusammen,

folgend ein kleiner Zwischenstand.

Ich habe noch Flow Control rausgerupft, das hatte jedoch so gut wie keine Veränderung herbeigeführt.

Dann wollte ich als nächstes die DelayedACK’s anpassen und bin dabei über dieses Problem gestossen.
Hilfe, mein Windows 11 stuft sämtlichen Datenverehr als Internetdatenverehr ein
Sprich, wegen dieser weiteren Bevormundung seitens Microsoft, kann ich das Verhalten der DelayedACK’s und auch einiger andere performancerelevante Dinge, bei den aktuellen Windows Client Versionen, absolut nicht mehr anpassen. 🤮🤮🤮

@microsoft
Was soll das?
Wird Windows nun zu etwas so zwischen Chrom-OS und iOS, sprich, zwischen kann so gut wie nichts und absolute Bevormundung?

Beste Grüsse
Alex
Member: support-m
support-m Jan 13, 2023 at 13:07:22 (UTC)
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Zitat von @MysticFoxDE:

Moin @support-m,

ich habe derzeit unerklärliche Hänger bei einem 2022 RDS. Ich bin schon kurz davor, hier eine Hilfsanfrage zu stellen. Aber vorher würde ich gerne das mit RSC machen. Was ist RSC und wie kann ich es deaktivieren?

hat du die Probleme auch im LAN oder z.B. nur über VPN?

Gruss Alex

Hi,
ja, die Hänger passieren auch im LAN. Es scheint ein"Anzeigefehler" zu sein, denn es friert im Grunde die Anzeige ein, die Eingaben werden aber weiter übertragen. Nach bs zu 30 Sekunden später werden die ganzen Eingaben dann "nachgeholt", also der Text wird plötzlich geschrieben, die Fenster werden plötzlich geöffnet (weil man die Programme unten in der Taskleiste geöffnet hat um zu schauen, ob der "Rest" noch geht...man kennt das ja).
Das Probelm tritt sowohl im LAN, als auch über VPN, also auch schon jedem beliebigen Client immer mal wieder auf (Von Windows 7 bis 11 war alles dabei) und das auch noch Userunabhängig.
Das Verrückteste bei der ganzen Sache ist, dass es seit Inbetriebnahme mehrere Monate problemlos funktioniert hat und seit etwa Oktober tritt das Verhalten auf. Ich habe auch schon sämtliche Windows Updates seitdem deinstalliert, ich bekomme es nicht gelöst.

Ich habe schon alles mögliche probiert. Ich hoffe nun eben, dass mit der Deaktivierung von RSC die Probleme verschwinden.

Danke übrigens für deine Benchmark Tests, sehr interessant. Ich freue mich auf den Wissensbeitrag face-smile

MfG
Member: TiTux
TiTux Mar 21, 2023 at 09:22:05 (UTC)
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Hey Alex,

hatte Deinen Wissensbeitrag verfolgt und werde das weiterhin tun. Eine Frage hätte ich jetzt noch, was die "Serverseite" angeht, deshalb schreibe ich es hier rein. Wir sind jetzt kurz davor, auf TS 2022 zu gehen.

Wäre Deine Empfehlung jetzt immer noch, einfach mit den beiden Befehlen:

netsh int tcp set global RSC=Disabled
Get-NetAdapter | Disable-NetAdapterRsc -IPv4 -IPv6

RSC zu deaktivieren oder hast Du da mittlerweile andere Erkenntnisse? Unsere VMs laufen unter VmWare.

Auf der aktuellen Farm ist RSC deaktiviert, wie ich sehen konnte.

Beste Grüße aus Hessen
Rainer
Member: MysticFoxDE
MysticFoxDE Mar 21, 2023 at 11:54:30 (UTC)
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Moin Rainer,

Wäre Deine Empfehlung jetzt immer noch, einfach mit den beiden Befehlen:

netsh int tcp set global RSC=Disabled
Get-NetAdapter | Disable-NetAdapterRsc -IPv4 -IPv6

RSC zu deaktivieren oder hast Du da mittlerweile andere Erkenntnisse? Unsere VMs laufen unter VmWare.

ja, RSC solltest du IMMER deaktivieren, weil es in den meisten Fällen zwischen etwas und extremst ausbremsen tut.
Ferner solle man RSC auch niemals parallel mit Interrupt Moderation benutzen, weil diese beiden Features +- ähnliches tun und sich deswegen auch gerne gegenseitig beissen. Beides, sowohl Interrupt Moderation als auch RSC, hat meiner Erfahrung nach bei performancekritischen und vor allem latenzkritischen Abläufen, jedoch absolut nichts verloren.

Bei VMware musst du RSC ebenfalls bei einer VM, sowohl von innen als auch von aussen deaktivieren.
Siehe auch ....

https://kb.vmware.com/s/article/2129176
https://docs.vmware.com/en/VMware-vSphere/8.0/vsphere-networking/GUID-51 ...

Auf der aktuellen Farm ist RSC deaktiviert, wie ich sehen konnte.

Und RSS am besten auch, das bringt meiner bisherigen Erfragung nach, auf einem RDS-Sessionhost nicht wirklich einen Vorteil, zumindest nicht bei Hyper-V.

Beste Grüsse aus BaWü
Alex
Member: TiTux
TiTux Mar 22, 2023 at 07:06:48 (UTC)
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Moin Alex,

wenn Du schreibst:

Bei VMware musst du RSC ebenfalls bei einer VM, sowohl von innen als auch von aussen deaktivieren.

Meinst Du dann, LRO direkt auf dem ESXi Host deaktivieren und zusätzlich mit den beiden o.g. Befehlen "netsh ..." auf der
jeweiligen VM?

So hab ich das jetzt jedenfalls verstanden ;) Wenn ich auf unseren 2012 R2 Servern mir
Member: MysticFoxDE
MysticFoxDE Mar 23, 2023 at 06:51:59 (UTC)
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Moin Rainer,

wenn Du schreibst:

Bei VMware musst du RSC ebenfalls bei einer VM, sowohl von innen als auch von aussen deaktivieren.

Meinst Du dann, LRO direkt auf dem ESXi Host deaktivieren und zusätzlich mit den beiden o.g. Befehlen "netsh ..." auf der jeweiligen VM?

👍👍👍 exakt 😁

Gruss Alex
Member: TiTux
TiTux Mar 23, 2023 at 10:12:39 (UTC)
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Aaaaaaalles klar, vielen Dank! Jetzt muss ich dann nur noch daran denken, den RDP-Client auf TCP umzustellen.

Tschöö
Rainer
Member: TiTux
TiTux Mar 26, 2023 updated at 10:40:55 (UTC)
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Moin,

hat das schon mal jemand auf dem ESXi Server deaktiviert? Frag mich gerade, ob es nötig ist, alle Host-Server nach der Änderungen durchzustarten, aber ich denke nicht, da VmWare in seiner Beschreibung nichts dazu schreibt.

Bei Versionen kleiner der 7er Version war wohl ein Reboot notwendig.

Ciao
Rainer
Member: MysticFoxDE
MysticFoxDE Mar 28, 2023 at 05:47:41 (UTC)
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Moin Rainer,

hat das schon mal jemand auf dem ESXi Server deaktiviert? Frag mich gerade, ob es nötig ist, alle Host-Server nach der Änderungen durchzustarten, aber ich denke nicht, da VmWare in seiner Beschreibung nichts dazu schreibt.

Bei Versionen kleiner der 7er Version war wohl ein Reboot notwendig.

hast du RSC bei deinen ESXi schon deaktiviert?
Wenn ja, was ist das Ergebnis?


Beste Grüsse aus BaWü
Alex
Member: TiTux
TiTux Mar 28, 2023 at 06:55:52 (UTC)
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Moin Alex,

hab's auf den Servern deaktiviert, konnte aber noch keine Tests durchführen, was die Performance angeht. Auf manchen Servern ist RSC noch aktiv, auf anderen nicht. Ist gerade etwas stressig, da ich in den Vorbereitung zur neuen Farm bin.

Und für die neuen TS wollte ich eben LRO/RSC deaktiviert haben.

Grüße
Rainer
Member: jojo0411
jojo0411 Apr 06, 2023 at 09:57:00 (UTC)
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Hallo Leute,

Da habt ihr ein sehr spannendes Thema... ich habe auch gerade User Beschwerden am Tisch das unter den 2022er Servern die Performance schlecht ist.

Ich werde das mit dem RSC deaktivieren einmal testen.

Der Respekt geht raus @MysticFoxDE ... Wahnsinn was du hier für Infos raus haust. Die sind Gold wert. Danke

LG Jojo
Member: jojo0411
jojo0411 Apr 07, 2023 at 06:05:58 (UTC)
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Noch eine kleine Anekdote dazu....

Ich hatte vor 6 Monaten bei einem Windows Server 2019 (Dell / Hyper V / 10 Gbit) das Problem das mir eine Netzwerkkarte im Sekundentakt ausgefallen ist. Neustart vom Server hat es für ein paar Tage behoben.

Der Server war ganz neu und auch der Neustart sprach gegen einen Hardwaredefekt. Aber ich habe die Karte trotzem tauschen lassen => Hat nichts gebracht

Firmware Update Switch, Firmware Updates am Server => Hat nichts gebracht

Deaktivieren von VMQ als Verzweiflungsversuch => Funktioniert. Seit dem keine Probleme mehr
Member: MysticFoxDE
MysticFoxDE Apr 10, 2023 at 06:46:54 (UTC)
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Moin @jojo0411,

Deaktivieren von VMQ als Verzweiflungsversuch => Funktioniert. Seit dem keine Probleme mehr

ja, das glaube ich dir gerne, den mit dem deaktivieren von VMQ hast du auf der vSwitch Ebene auch (d)VMMQ und VRSS deaktiviert. Damit gewinnst du zwar Durchsatztechnisch keine Rennen mehr, aber dafür werden deine Latenzen auch nicht mehr durch diese per default absolut grottig konfigurierten Features zerschossen und das mit dem Durchsatz klappt auch erst dann, wenn man diese Features ordentlich, sprich der Hardware entsprechend konfiguriert hat. 😔

Beste Grüsse aus Sigmaringen

Alex