Problemfall Virtual PC und USB-Anschlüsse
Windows 7 pro, Virtual PC, Fritzbox-USB-Fernanschluss, Fritz!Box ab OS 5
Durch eigene Praxis und Hilfe-suchende Beiträge in den einschlägigen Foren bin ich auf ein Problem aufmerksam geworden, das mit dem in Win7 zur Verfügung gestellten Virtual PC / XP-Mode und dem Zuordnen von USB-Anschlüssen auftritt: Startet man den Virtual PC / XP-Mode (VPC) müssen physikalisch am Host angeschlossene USB-Geräte jedes Mal manuell über die Menüleiste des VPC zugeordnet werden, eine dauerhafte Zuordnung ist offenbar nicht möglich.
Sollte diese grundlegende Annahme falsch sein, wären die vielen Forenmitglieder und ich sehr dankbar für eine entsprechende Anleitung!
Eine sehr komfortable Funktion des VPC - der direkte Aufruf einer XP-Anwendung ohne die Darstellung der kompletten Virtual Machine - wird dadurch nur noch eingeschränkt nutzbar: Aus dem Win7-Startmenü > Alle Programme > Windows Virtual PC > [Name des VPC]-Anwendungen können die installierten Programme (XP Application = XPA) nur ohne USB-Geräte direkt genutzt werden. Schade aber auch!
Nachdem ich den VPC in erster Linie für eine 16-Bit-Anwendung benötige, deren zentrale Peripherie ein Dokumentenscanner (TWAIN) ist, konnte ich diese Einschränkung nicht hinnehmen und bin zu einer Lösung gekommen, die selbst für WfW 3.11 (Windows for Workgroups Bj. 1991!) entwickelte Hard- und Software noch zum Laufen bringt (zumindest die mir zur Verfügung stehende).
Der wichtigste Bestandteil des Setups ist eine AVM Fritz!Box, die einen USB-Fernanschluss zur Verfügung stellt (z.B. eine FB7390 mit OS ab V.5).
Die Installation ist keine Sache zwischen zwei Schluck Kaffee, sondern dauert (je nach Installations-aufwand auf dem VPC) leicht einen halben Tag. Gute Vorbereitung (alle notwendige Software, Netzwerk-Details parat) spart dabei einiges an Zeit. Ist das erledigt, geht’s los:
Die Standardinstallation von Win7 beinhaltet leider noch keinen VPC, d.h. er muss nachträglich und unter Überprüfung auf die Legalität des Betriebssystems installiert werden. Der schnellste Weg dorthin führt über folgenden Link: http://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=148103 Bei der Auswahl der Dateien ist auf die Rechner-Architektur (32 / 64-Bit) und das Gebietsschema (de-de für Deutschland) zu achten. Die Installation kann man anschließend „durchklicken“.
Zur Verbindung mit der Fritz!Box wird während der Installation die Netzwerkverbindung und ggf. die Aufnahme in eine Windows-Domäne konfiguriert, womit u.A. der Zugang zum Internet sichergestellt ist.
Nun folgt die individuelle Installation von Programmen und Treibern auf dem VPC, wobei es sich empfiehlt erst die Treiber zu installieren, dann die USB-Geräte über die Menüleiste des VPC zuzuordnen. Sie sollten dann vom VPC automatisch erkannt und mit den Treibern verknüpft werden.
Folgender Workaround hilft:
Auf dem VPC muss unter Arbeitsplatz > Extras > Ordner-Optionen sichergestellt sein, dass System- und versteckte Dateien sichtbar sind, bekannte Endungen nicht ausgeblendet werden und der jeweilige Pfad zu mindestens in der Adressleiste sichtbar ist.
Anschließend sucht man mit der XP-Explorer-Suche nach „fritz*.exe“, was meist erst mal zu keinem sinnvollen Ergebnis führt. Nach Ändern der Option „System- und versteckte einbeziehen“ findet sich zügig die fritzbox-usb-fernanschluss.exe, dessen übergeordnetes Verzeichnis man mit der rechten Maustaste öffnet und dann alle (knapp 40) Dateien markiert, kopiert und in ein neu angelegtes Verzeichnis C:\fritz\ einfügt.
In Microsoft Office steht Visual Basic for Applications zur Verfügung:
Dieses kleine Makro für Word muss in der Normal.dot abgelegt sein. In Excel lautet die erste Zeile:
Alternativ kann diesem Makro natürlich auch eine Tastenkombination zuweisen und es manuell aufrufen, sobald das USB-Gerät gebraucht wird.
Das erste Anführungszeichenpaar wird für den Parameter Titel benötigt, kann aber leer bleiben. Diese Batch-Datei wird nun im Verzeichnis C: \ Dokumente und Einstellungen \ All Users \ Startmenu \ Programme abgelegt und steht für den Aufruf aus dem Win7-Startmenü zur Verfügung.
Für Erfahrungsberichte / Verbesserungsvorschläge zu diesem kleinen Tutorial bin ich herzlich dankbar!
Tags: Win7, Windows 7, Virtual PC, XP-Mode, USB, Virtual USB, USB-Fernanschluss, Fritz!Box,
Durch eigene Praxis und Hilfe-suchende Beiträge in den einschlägigen Foren bin ich auf ein Problem aufmerksam geworden, das mit dem in Win7 zur Verfügung gestellten Virtual PC / XP-Mode und dem Zuordnen von USB-Anschlüssen auftritt: Startet man den Virtual PC / XP-Mode (VPC) müssen physikalisch am Host angeschlossene USB-Geräte jedes Mal manuell über die Menüleiste des VPC zugeordnet werden, eine dauerhafte Zuordnung ist offenbar nicht möglich.
Sollte diese grundlegende Annahme falsch sein, wären die vielen Forenmitglieder und ich sehr dankbar für eine entsprechende Anleitung!
Eine sehr komfortable Funktion des VPC - der direkte Aufruf einer XP-Anwendung ohne die Darstellung der kompletten Virtual Machine - wird dadurch nur noch eingeschränkt nutzbar: Aus dem Win7-Startmenü > Alle Programme > Windows Virtual PC > [Name des VPC]-Anwendungen können die installierten Programme (XP Application = XPA) nur ohne USB-Geräte direkt genutzt werden. Schade aber auch!
Nachdem ich den VPC in erster Linie für eine 16-Bit-Anwendung benötige, deren zentrale Peripherie ein Dokumentenscanner (TWAIN) ist, konnte ich diese Einschränkung nicht hinnehmen und bin zu einer Lösung gekommen, die selbst für WfW 3.11 (Windows for Workgroups Bj. 1991!) entwickelte Hard- und Software noch zum Laufen bringt (zumindest die mir zur Verfügung stehende).
Der wichtigste Bestandteil des Setups ist eine AVM Fritz!Box, die einen USB-Fernanschluss zur Verfügung stellt (z.B. eine FB7390 mit OS ab V.5).
Kurzfassung
Für die Fortgeschrittenen hier eine kurze Zusammenfassung, für Handbuchleser (jaa, liebe Admins, solche soll es geben ) im Anschluss eine step-by-step-Anleitung. XPAs lassen keinen Zugriff auf die Menüleiste des VPC zu, das manuelle Zuordnen von USB-Geräten ist also nicht möglich. Das Starten des USB-Fernanschlusses (UFA) ist nur dann möglich, wenn die XPA bei Bedarf eine andere Anwendung starten kann (was in meinem Beispiel der Fall ist) oder z.B. über VBA ein shell_execute ausgeführt werden kann (on_open-Makros). Kann die XPA mangels VBA diesen Aufruf nicht, hilft noch, eine entsprechende CMD zu schreiben, die aus Win7 als XPA aufgerufen wird. Damit wird dann der UFA und die XPA gestartet und schon stehen bis zu zwei USB-Anschlüsse direkt zur Verfügung.Die step-by-step-Anleitung
Die step-by-step-Anleitung geht von einer üblichen Win7-Installation aus, führt zu drei eleganten Lösungen und ist in folgende Abschnitte aufgeteilt:Inhaltsverzeichnis
Die Installation ist keine Sache zwischen zwei Schluck Kaffee, sondern dauert (je nach Installations-aufwand auf dem VPC) leicht einen halben Tag. Gute Vorbereitung (alle notwendige Software, Netzwerk-Details parat) spart dabei einiges an Zeit. Ist das erledigt, geht’s los:
Download und Installation des VPC
Die Standardinstallation von Win7 beinhaltet leider noch keinen VPC, d.h. er muss nachträglich und unter Überprüfung auf die Legalität des Betriebssystems installiert werden. Der schnellste Weg dorthin führt über folgenden Link: http://go.microsoft.com/fwlink/?LinkId=148103 Bei der Auswahl der Dateien ist auf die Rechner-Architektur (32 / 64-Bit) und das Gebietsschema (de-de für Deutschland) zu achten. Die Installation kann man anschließend „durchklicken“.
Installation des XP-Images und Konfiguration von Netzwerk / der Domäne
Nach der Installation des VPC erscheinen im Win7-Startmenü > Alle Programme > Windows Virtual PC zwei Anwendungen: Windows Virtual PC und Windows XP-Mode. Der Aufruf des XP-Modes installiert dann ein kostenfreies WinXP-Image mit Servicepack 3.Zur Verbindung mit der Fritz!Box wird während der Installation die Netzwerkverbindung und ggf. die Aufnahme in eine Windows-Domäne konfiguriert, womit u.A. der Zugang zum Internet sichergestellt ist.
Starten des VPC und Installation der Programme und Treiber
Im Win7-Startmenü > Alle Programme > Windows Virtual PC steht nun der neue VPC unter seinem Namen zur Verfügung und kann über das Internet eine Verbindung zu http://www.microsoft.com/de-de/default.aspx aufnehmen, um dort unter Downloads die KB961742-v3.exe herunter zu laden und zu installieren. Damit sind die Voraussetzungen für den Aufruf von XPAs aus dem Win7-Startmenü geschaffen.Nun folgt die individuelle Installation von Programmen und Treibern auf dem VPC, wobei es sich empfiehlt erst die Treiber zu installieren, dann die USB-Geräte über die Menüleiste des VPC zuzuordnen. Sie sollten dann vom VPC automatisch erkannt und mit den Treibern verknüpft werden.
Zuordnung der USB-Geräte
Dies ist der Punkt, an dem der VPC seine Schwäche zeigt: Physikalisch am Host angeschlossene USB-Geräte müssen bei jedem Start des VPC manuell zugeordnet werden. Die vom VPC erkannten Geräte erscheinen in der Menüleiste des VPC unter USB in aller Regel als unbekanntes Gerät mit der Option zuordnen. Sind die Treiber bereits installiert, sollten sie dann vom VPC automatisch erkannt und mit den Treibern verknüpft werden. Dass das hier geschieht, dient lediglich der Überprüfung der Installation.Installation und Konfiguration des UFA
Nun folgt die Installation des Fritzbox-USB-Fernanschlusses für die zwingend eine Internetverbindung des VPC notwendig ist.Auf dem VPC
Der Download erfolgt vom VPC, ist unter http://clickonce.avm.de/usb-fernanschluss/deutsch/fritzbox-usb-fernansc ... zu finden und führt die Installation unter Nachladen u.A. des dotNET 4.1-Clients durch. Dieser Schritt wird etwas dauern, wobei man zum „Durchklicken“ gelegentlich mal einen Blick auf den VPC werfen sollte. Ein erster Start des UFA wird zur Fehlermeldung führen, so lange die Fritz!Box nicht vorbereitet ist.Auf der Fritz!Box
Per Anmeldung an der Fritz!Box über http://fritz.box gelangt man über Heimnetz > USB-Geräte > USB-Fernanschluss in das Menü, in dem der UFA aktiviert werden muss. Meiner Erfahrung nach sollte man mit erst einem Gerät anfangen, später dann weitere hinzufügen.Workaround zum manuellen Aufruf des UFA
Leider bietet die Installationsroutine des UFA keine Optionen zur Auswahl des Installationspfads und versteckt die zentrale EXE-Datei hinter einem Pfad, der knapp kilometerlang und mit Leerzeichen verseucht ist. Anwendungen, die noch auf die gute alte 8.3-Namenskonvention angewiesen sind, haben so nicht die geringste Chance darauf zuzugreifen.Folgender Workaround hilft:
Auf dem VPC muss unter Arbeitsplatz > Extras > Ordner-Optionen sichergestellt sein, dass System- und versteckte Dateien sichtbar sind, bekannte Endungen nicht ausgeblendet werden und der jeweilige Pfad zu mindestens in der Adressleiste sichtbar ist.
Anschließend sucht man mit der XP-Explorer-Suche nach „fritz*.exe“, was meist erst mal zu keinem sinnvollen Ergebnis führt. Nach Ändern der Option „System- und versteckte einbeziehen“ findet sich zügig die fritzbox-usb-fernanschluss.exe, dessen übergeordnetes Verzeichnis man mit der rechten Maustaste öffnet und dann alle (knapp 40) Dateien markiert, kopiert und in ein neu angelegtes Verzeichnis C:\fritz\ einfügt.
Aufruf der XPA
Die auf dem VPC ins Verzeichnis C:\ Dokumente und Einstellungen \ All Users \ Startmenu \ Pro-gramme installierten Programme können direkt im Win7-Startmenü > Alle Programme > Windows Virtual PC > [Name des VPC]-Anwendungen aufgerufen werden. Wurde eine Anwendung nur für einen Benutzer installiert, muss ein entsprechender Link ins o.g. Verzeichnis kopiert werden.Integration des UFA in die XPA
Dieser Schritt hängt stark von den auf dem VPC installierten Programmen ab. Manche Anwendungen bringen die Möglichkeit mit, ein externes Programm über ein Menü zu starten oder auf Command Line (DOS-Box) zuzugreifen, von der aus dann die in C:\fritz liegende EXE gestartet werden kann.In Microsoft Office steht Visual Basic for Applications zur Verfügung:
Private Sub Document_Open()shell_execute “C:\fritz\fritzbox-usb-fernanschluss.exe”End Sub
Dieses kleine Makro für Word muss in der Normal.dot abgelegt sein. In Excel lautet die erste Zeile:
Private Sub Workbook_Open()
Alternativ kann diesem Makro natürlich auch eine Tastenkombination zuweisen und es manuell aufrufen, sobald das USB-Gerät gebraucht wird.
Aufruf von UFA und XPA per CMD
Die dritte Möglichkeit, die auch in den beiden beschriebenen Beispielen zur Verfügung steht, ist der Aufruf des UFA in einer Batch-Datei. Sie erlaubt es auch mehrere XPAs direkt zu starten. Dazu erstellt man eine neue Text-Datei mit der Endung .bat oder .cmd mit folgenden Befehlen:@echo offstart "" "C:\fritz\fritzbox-usb-fernanschluss.exe"start "" "[vollständiger Pfad zur XPA]"
Das erste Anführungszeichenpaar wird für den Parameter Titel benötigt, kann aber leer bleiben. Diese Batch-Datei wird nun im Verzeichnis C: \ Dokumente und Einstellungen \ All Users \ Startmenu \ Programme abgelegt und steht für den Aufruf aus dem Win7-Startmenü zur Verfügung.
Status-Kontrolle des UFA
Auch die modernisierte Taskleiste von Win7 zeigt nur eine aktive VPC-Anwendung. Hier hilft eine Tastenkombination, die allgemein etwas in Vergessenheit geraten ist, jetzt aber zwingend gebraucht wird: ALT+Tab. Mit ihr werden alle aktiven Programme sichtbar, auch die des VPC und man kann bequem in den UFA wechseln und dort den Status prüfen oder ggf. die Verbindung manuell herstellen.Für Erfahrungsberichte / Verbesserungsvorschläge zu diesem kleinen Tutorial bin ich herzlich dankbar!
Tags: Win7, Windows 7, Virtual PC, XP-Mode, USB, Virtual USB, USB-Fernanschluss, Fritz!Box,
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Ausgedruckt am: 22.11.2024 um 06:11 Uhr
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