Eigenen Server für Spiele kaufen

Normalerweise brauchen Gaming-Server keine GPU. Wichtig ist die CPU und mehr noch der Arbeitsspeicher.
Denn die Grafik stellt euer Client da.

Satisfactory und Valheim sind da sehr human was die Anforderungen and den Server angeht.

Nitradio schreibt zu Valheim z.B.: "Du benötigst mindestens 2-8GB RAM, einen i5 Prozessor oder besser und eine stabile und schnelle Internetverbindung. Wenn du stattdessen einen Valheim Server bei Nitrado mietest, brauchst du nicht die Ressourcen deines Rechners verwenden. Außerdem bieten wir das optimale Spielerlebnis auf unseren Servern."

Ich empfehle dir eventuell einen Server zu mieten. Bei den aktuellen Strompreisen sind 12.99€ für einen 10Slot-Server schon fast geschenkt und du ersparst dir viel Ärger. Auf der anderen Seite ist es natürlich ein schönes Projekt um sich mit der Materie etwas intensiver zu befassen.

Gruß vom Uhli.

Vorab solltest du dich mal selbst richtig einschätzen. Wenn du ein einfacher Gamer bist der einfach nur spaß am Spielen hat, dann las die Finger von einem eigenen Server und miete dir lieber einen.
Wenn du aber, so wie ich, Spaß auch an der Technik dahinter hast und gerne mit sowas spielst, dann ist das genau das Projekt das dir neben dem Spiel noch viel Freude machen wird.
Im folgenden gehe ich mal davon aus, dass du Interresse an der Technik hast.

Bevor ich Zugriff auf nen HyperV Server hatte, haben wir immer ein alte Hardware verwendet die eben irgendwo in der Ecke rumstand. Also im Prinzip geht dafür fast jede Gruke.

Lizenzen brauchst du im Normalfall keine, auser die Windowslizenz für den "Server" evtl. Ich würde aber Linux bevorzugen.

Ich würd mir aber auch Gedanken über den Stromverbrauch machen. Wenn du den "Server" 24/7 laufen lassen willst zählt jedes Watt in barer Münze. Da lohnt es sich evtl. ein Gold klasse Netzteil zu kaufen auch wenns etwas mehr kostet oder eine Stromsparende CPU. Jedes Watt das du einsparst, spart dir 4€ Stromrechnung im Jahr (bei 24/7).
Unsere alte Möre hat damals ungefähr 100-150W geschluckt. Musst dir halt die Daten der Hardware durchlesen.

Wenn du das ganze mit einem ordentlichen i5 und 16-32GB RAM aufziehst, würd ich sagen der Server reicht dir die nächsten 5-10 Jahre sicher.

Bzgl. Sicherheit musst du selbst wissen wie sicher du es haben willst. Die einfache Variante ist, Fritzbox und Port weiter leiten auf den Server und fertig. Wenn es jetzt aber eine Sicherheitslücke im Spiel gibt mit dem man den Server kapern kann, ist halt ein Angreifer evtl. in deinem privaten Heimnetz.
Die saubere Lösung, so wie es auch Firmen machen, den Server in eine DMZ packen. Eine Fritzbox alleine kann das nicht. Hier gäbe es open source Firewalls wie z.B. pfsense, hab ich aber keien Erfahrung mit. So stellt du sicher, dass dein eigenes Heimnetz nicht gefärdet wird. Im schlimsten Fall ist der Server futsch. Evtl. findest du eine gebrauchte Hardwarefirewall auf eBay, achte aber darauf ob die ohne Lizenz/Support läuft. Für eine einfache DMZ brauchst du keine highend firewall. Linksys hatte da früher mal Router die eine DMZ integriert hatten, evtl. gibts sowas noch!?

Wenn du technisch gut drauf und interressiert bist, würde ich dir empfehlen das ganze Virtuell aufzusetzen. VM-Ware bietet soweit ich weis eine kostenlose Comunity Edition an. Eigentlich kann jedes Windows Pro auch über Hyper-V den Server virtualisieren. Die Vorteile:
- Wenn du was verkackst beim einstellen, dann nimmst du einfach einen Snapshot von bevor du es verkackt hast.
- Du kannst mehre vServer auf einem Gerät speichern (untschiedliche Spiele) und auf das Spiel auf das Ihr gerade bock habt, das startest du. Oder sogar zwei-drei Server gleichzeitig.
- Wenn Ihr mit dem Spiel aufhört, hast du eine Datei die alle Daten und Einstellungen enthält. -> Einfach zu sichern und wenn ihr in x Jahren wieder Bock habt, dann einfach die Datei wieder einhängen.

Moin,

schau mal bei Hetzner, da gibts häufig mal "Consumer-Hardware" Server, zum guten Kurs.
Die meisten "Spieleserver" profitieren so oder so vom höhren Takt der Gaming-HW, wozu also das Geld in Serverhardware stecken?
Verfügbarkeit interessiert dich ja nicht, wenn du bei Hetzner etc. einkaufst, darum kümmern die sich schon.

Zuhause wird dich nerven:

- Stromverbrauch
- Ggf. Geräuschkulisse
- Absicherung Heimnetz
- Internetanbindung (idr asynchron, kann je nach Bandbreite schnell limitieren
- Pflege / Betrieb Hardware
- Upfront Kosten Hardware

Um welche Spielegeht es und spielt ihr Lokal oder übers Internet?

Hallo Harrilyn,

also @madnem und @Cloudrakete haben das schon ganz gut zusammengefasst.

Ich hoste für meinen Freundeskreis ebenfalls, 2x Valheim, Satisfactory, Teamspeak und Factorio (aber das Zocken wir gerade nicht). Da wo du gerade bist war ich schon, daher gebe ich dir gerne mal meine Erfahrungen und Entscheidungen weiter.

Die erste Frage ist: Wo
Ich habe mich dagegen entschlossen sowas zu Hause zu hosten. Gründe:
- Du brauchst einen gekühlten und schallgedämpften Ort für deinen Server. Ansonsten nervt dich die Betriebslautstärke
- Bei einem privaten Internetanschluss kann schon mal das Internet ausfallen oder zu Stoßzeiten langsamer sein. Darauf hast du als Endkunde keinen Einfluss. Außerdem musst du aufpassen dass dein privates Surfen nicht die Bandbreite für die Games klaut. Sonst haben deine Spieler Delays und Server Abbrüche. Du hast vermutlich keinen Business Anschluss?
- Stromkosten und Verbrauch sind variabel und nur schwer vorab einzuschätzen
- Networking und Firewall. Wenn du es richtig machen möchtest solltest du dein Netzwerk Segmentieren und dein Heimnetz von dem Gaming Netz trennen. Mit Traffic Shaping kannst du den Gaming Traffic allen anderen priorisieren, aber da brauchst du wirklich Ahnung von Networking. Bezüglich Firewall musst du Portweiterleitungen auf deinem Router/Firewall einrichten um Zugriff von außen auf den Gaming Server weiter zu leiten.
- Zugriff von außen: Deine Freunde brauchen die IP-Adresse deines Routers um sich damit verbinden zu können. Bei einem privaten Internet Anschluss ändert sich aber diese IP Adresse regelmäßig, dadurch müsstest du immer deine Freunde über die neue IP informieren. Eine Lösung dafür gibt es aber auch und nennt sich DynDNS. Dein Router muss das können.

- Bei einem Hostingprovider musst du dir keine Gedanken über den Hypervisor (Hyper-V, VMWare, Proxmox) machen.
- Ebenfalls hast du fixe Kosten und bist unabhängig von deinem Heimnetz.
- Der Provider ist auch für die Verfügbarkeit der Server und Infrastruktur verantwortlich
- Auch Backups sind bei einem externen Provider/Rechenzentrum schon dabei. Bei dir zu Hause musst du dir Gedanken über eine Backup Strategie machen.
- Statische IP Adresse (ändert sich nicht), und kein Portforwarding notwendig ;)

Unabhängig zu dem "wo" stellt sich die Frage zur Dimension der Hardware:
- Die zwei Valheim Welten brauchen bei mir zusammen 10G Ram. Satisfactory ist brutal, das braucht mindestens 16G für nen leeren und frisch aufgesetzten Server.
- CPU ist nicht unwichtig aber zweitrangig. Das gute bei einem Provider ist, dass du jederzeit upgraden kannst. Zu Hause musst du die CPU auf dem Mainboard tauschen wenn du falsch dimensioniert hast.
- GPU: unnötig. Die Grafikberechnung geschieht auf dem Client / Gaming PC, der Server braucht keine Grafikkarte.
- Speicher auf der Platte: Valheim und Satisfactory sind nicht groß (ein paar GB). Ein OS mit 100G Festplattenspeicher reicht dir für diese Games immer. Zur not kannst du auch hier jederzeit erweitern wenn du in einem Rechenzentrum bist.

Betriebssystem:
Beide Games können auf Linux und Windows gehostet werden (via SteamCMD). Ich persönlich sehe keinen Mehrwert darin ein Windows für so etwas zu verwenden, aber dir empfehle ich nimm das womit du dich am wohlsten fühlst.

Empfehlung:
Ich war bei Strato, Alfahosting und aktuell bin ich bei Hetzner. letzteres schlägt Strato und Alfahosting um längen. Da alleine Satisfactory wirklich 16G frisst und Valheim auch noch dazu muss, brauchst du also 32G. Bei Hetzner wäre das die CX51 Variante: https://www.hetzner.com/de/cloud.

Also wie madnem schon schreibt: Wenn du bock hast das alles per Hand zu machen go for HomeHosting. Aber selbst als IT-Systems Engineer mit PFSense und V-Lans habe ich mich bei Games gegen das HomeHosting entschlossen. Die Kosten mit einem HomeHosting gegenzustellen ist kaum möglich. Ich schätze aber dass der Betrieb bei einem Hosting Provider etwas teurer kommen dürfte. Aber die fixen Kosten mit denen ich rechnen kann und den Ärger denn ich mir zu Hause erspare sind mir die extra Münzen beim Provider wert. Stabile Leitungen und Server sind mir für meine Freunde wichtiger. Sollte es dir zu teuer sein sind Freunde normalerweise auch damit einverstanden sich an den Hostingkosten zu beteiligen. Warum solltest du allein Aufwand UND Kosten tragen?

Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen

FYI:
DynDNS geht auch ohne dass das der Router kann.
Läuft auch einfach unter Windows (Marcs Update) oder Linux (ddclient).