cesarius
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Frage zur Spyware im Unternehmen

Hallo,

ich habe vor kurzem die Administration eines Netzwerkes von einem kleinen Unternehmen übernommen mit ung. 30 Arbeitsplätzen. Leider musste ich mit großem Staunen feststellen dass alle User Admin Rechte haben. *Horror*
Das ist aber noch nicht alles, fast alle PC´s sind von Spyware befallen, mit tollen Popups à la Casino usw. und wie es aussieht gibt es in der Firma auch schwarze Schafe die zwischendurch auch auf dubiosen Seiten surfen. Die Clients sind so befallen dass ein P4 3Ghz und 512Ram mit der Geschwindigkeit eines 500Mhz mit 64MB Ram vor sich hin krepieren.
Meine Frage nun, sind Rechner eigentlich besser geschützt vor Spyware wenn ich erstmal die Admin Rechte entziehe und die User als eingeschränkte User umstelle? normalerweise müsste es den Spywarebefall ja stoppen nach einer grundlegenden Reinigung, da die Rechte fürs schreiben in der Registery und Systemordnern ja verboten wird.
Mir ist klar dass einige Progis mit Adminrechte genutzt werden müssen, für diesen Zweck würde ich dann tqcrunas nutzen.

Generell möchte ich auch mal in Erfahrung bringen was Ihr für Lösungen bezüglich Spyware in Unternehmen einsetzt gerade bei aggressiven Usern und wo man leider keine gemeinsame Sicherheitsrichtlinie durchsetzen kann.

Es handelt sich um W2k und XP Clients in einer w2k Domain mit AD.
Danke schon mal!
Gruß

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Ausgedruckt am: 05.11.2024 um 23:11 Uhr

i2cbus
i2cbus 08.01.2006 um 04:48:14 Uhr
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Hallo und guten Tag,

ich lese hier nun schon eine Weile mit, und ich weiß nicht, wie oft ich mir an den Kopf fassen mußte......

Also, eine gemeinsame Sicherheitsrichtlinie mit Usern gibt es nicht !!
Es gibt eine gemeinsame Sicherheitsrichtlinie mit der Geschäftsführung, oder mit dem Firmeninhaber. Nach dieser Richtlinie haben sich ALLE User zu richten, und für die Einhaltung der Richtlinie bist Du zuständig. Hat die Geschäftsführung, oder der Firmeninhaber von nichts ein Ahnung, dann empfehle ich Dir erstmal das Netzwerk zu dokumentieren, und dann einen Plan aufzustellen. Soll heißen, das das Netzwerk der Firma in seiner strukturellen Integrität und Sicheheit vorrang hat. Und zwar Vorrang vor ALLEM ! User dürfen dann irgendwann Wünsche äußern. Die kannst und darfst Du notieren, mit der Geschäftsführung besprechen und Deine eigene Meinung hierzu äußern. Die sicherheitsrelevanten Aspekte dürfen natürlich nicht tangiert werden.
Versuche, wenn die Geschäftsführung keine Ahnung von nix hat, Beispiele von Spam und Trojanern etc. vorzutragen. Du solltest hier, vorausgesetzt Du bist es, Deine ganze Kompetenz als Admin in die Waagschale werfen, denn sonst könnte es eines Tages sein, das Du als Admin für die Dummheiten der User geradestehen darfst....

Gruß,
i2cbus face-smile
cesarius
cesarius 08.01.2006 um 13:10:21 Uhr
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Hallo i2cbus,
danke für Deinen Beitrag, leider hast Du auf die Kernfrage nicht geantwortet.
Was Du oben geschrieben hast ist mir vollkommen klar, jedoch schrieb ich dass es solch eine Sicherheitsrichtlinie nicht durchzusetzbar ist! Die Sensibilisierung auf die Gefahr wurde denen erklärt jedoch erfolglos nach dem Motto: Es lauft doch schon seit Jahren Problemlos, warum soll hier was geändert werden. Somit übernimmt die Geschäftsführung die 100%ige Verantwortung (das habe ich schwarz auf weiss).

Meine "knifflige" Aufgabe die ich jetzt sehe ist es in der Firma komplett auf eingeschränkte Benutzer umzustellen, bei den wichtigen Programmen (die nicht anders laufen) mit Adminrechte zu fahren.

Nochmal zurück zur oberen Frage: Ist es möglich für Spyware sich in einem System einzunisten in dem der Benutzer ein eingeschränkter Benutzer ist (kein Hauptbenutzer)?

Weiterhin danke für jede Antwort!
gruß
KevinFree
KevinFree 09.01.2006 um 12:50:27 Uhr
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hi,

Deine Kernfrage ist, ob sich Spy u a. auf Rechnern einnisten kann, bei denen der User wie auch immer eingeschränkte Rechte hat.

Die Antwort ist ja. Probier das doch mal bei Dir zu Hause aus. Destruktive Programm lassen sich ja nicht nur durch ein Schreibschutz für die Registry ausschließen. Was ist den z. B. mit JavaApplication oder dem aktuelle Wmf?

Für gezielte Angriffe brauchst Du eine HardwareFirewall. Und die Schwachstelle USER muß Du halt durch Schulungen sesibilisieren. Natürlich könntest DU über den Router auch nur bestimmte Seiten zulassen.

Wenn Du genauere Infos möchtest, einfach noch mal fragen.

Grüße von der Küste

Kev
18697
18697 09.01.2006 um 20:26:37 Uhr
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Nach der Umstellung auf eingeschränkte Benutzerkontos wird neue Spyware in den Sandkasten des Benutzerkontos eingesperrt. Die neue Spyware kann sich nur noch im Benutzerprofil des befallen Benutzers (C:\Dokumente und Einstellungen\"Benutzername") und im Registrierdatenbank-Pfad HKEY_CURRENT_USER austoben (Die Registrierdatenbank kennt auch Zugriffsberechtigungen!). Gilt natürlich nicht für Spyware, die sich vor der Kontenumstellung mit Administratorrechten eingeniestet hat!

Eine Ausnahme bildet natürlich das Eindringen über offene Betriebssystemlöcher oder über Sicherheitslöcher von Programmen die unter dem Benutzerkonto SYSTEM laufen (z.B. Antivirus-Software). Beim korrekten Einsatz von WSUS sollte dieses Risiko aber vernachlässigbar sein.

Schränke also möglichst viele Benutzerkontos ein, gehe mit guter Anti-Spyware-Software auf Spyware-Jagd und aktiviere die Spyware-Suche im Antivirus-Programm. Für weitere Sicherheits-Tipps siehe bitte:
http://wiki.bsdforen.de/index.php/Windows_-_Sicherheit_unter_Windows
cesarius
cesarius 09.01.2006 um 23:31:33 Uhr
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Hallo Andreas,

danke!Genau die Antwort wollte ich wissen.

Gruß
cesarius
18697
18697 10.01.2006 um 20:33:03 Uhr
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cesarius
cesarius 11.01.2006 um 22:10:15 Uhr
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Hallo Andreas,
danke für diesen sehr informativen Link!
Klasse!

Gruß,
Marcel