Backup Synology, vollständig?
Ich vertraue mal auf die geballen Erfahrungen und Kompetenzen hier im Forum
Es geht um die Frage, womit (d.h. mit welcher Software), ist es tatsächlich möglich, eine Synology vollständig so zu sichern, dass sie nach der Wiederherstellung (z.B. nach Diebstahl und Ersatz von Platten) einfach so startet, als wäre nichts gewesen?
Das vom Hersteller selbst so hoch gelobte "Hyperbackup" stellte sich gerade als absolute Enttäuschung heraus. Konkret geht es um eine Synology DS416Play mit 4 Platten zu 2.7 TB unter DSM 7.1.1. Auf dieser Synology läuft ein Webserer mit einem Joomla 3.x und zahlreichen zusätzlichen PHP-Skripten, Bildern, Videos, Audio-Files für die Exponate eines Museums. Es ist nahezu ausschließlich "lesender" Datenverkehr, deshalb wird auch nur einmal aller 14 Tage ein Backup per "Hyperbackup" auf eine externe USB-Festplatte ausgeführt.
Nun wurden kürzlich bei einem Einbruch die internen 4 Festplatten entwendet, die kleine USB-Platte wurde zum Glück übersehen. Da wir ja ein Backup hatten, war ich eigentlich der Ansicht, dass die Wiederherstellung keine große Sache wäre und ausser Zeit und 4 neuen Platten nichts kosten würde ... weit gefehlt!
Also die Synology zunächst wie neu eingerichtet, Hyperbackup aus dem internen Paketzentrum installiert und die Wiederherstellung von der externen Platte gestartet. Das dauerte ca. 2,5h (bei ca. 120GB an Nutzdaten) und so ziemlich das Einzige, was danach noch lief, war die GUI. Kein Webserver, kein Joomla, kein PHP ... der absolute Horror! Dabei hatte ich in der "Sicherungsaufgabe" von Hyperbackup alles angehakt/aktiviert, was sich überhaupt anhaken und aktivieren ließ.
Wie also das Ding so in einem Image sichern, dass es einfach wieder läuft? Danke für Tips.
Es geht um die Frage, womit (d.h. mit welcher Software), ist es tatsächlich möglich, eine Synology vollständig so zu sichern, dass sie nach der Wiederherstellung (z.B. nach Diebstahl und Ersatz von Platten) einfach so startet, als wäre nichts gewesen?
Das vom Hersteller selbst so hoch gelobte "Hyperbackup" stellte sich gerade als absolute Enttäuschung heraus. Konkret geht es um eine Synology DS416Play mit 4 Platten zu 2.7 TB unter DSM 7.1.1. Auf dieser Synology läuft ein Webserer mit einem Joomla 3.x und zahlreichen zusätzlichen PHP-Skripten, Bildern, Videos, Audio-Files für die Exponate eines Museums. Es ist nahezu ausschließlich "lesender" Datenverkehr, deshalb wird auch nur einmal aller 14 Tage ein Backup per "Hyperbackup" auf eine externe USB-Festplatte ausgeführt.
Nun wurden kürzlich bei einem Einbruch die internen 4 Festplatten entwendet, die kleine USB-Platte wurde zum Glück übersehen. Da wir ja ein Backup hatten, war ich eigentlich der Ansicht, dass die Wiederherstellung keine große Sache wäre und ausser Zeit und 4 neuen Platten nichts kosten würde ... weit gefehlt!
Also die Synology zunächst wie neu eingerichtet, Hyperbackup aus dem internen Paketzentrum installiert und die Wiederherstellung von der externen Platte gestartet. Das dauerte ca. 2,5h (bei ca. 120GB an Nutzdaten) und so ziemlich das Einzige, was danach noch lief, war die GUI. Kein Webserver, kein Joomla, kein PHP ... der absolute Horror! Dabei hatte ich in der "Sicherungsaufgabe" von Hyperbackup alles angehakt/aktiviert, was sich überhaupt anhaken und aktivieren ließ.
Wie also das Ding so in einem Image sichern, dass es einfach wieder läuft? Danke für Tips.
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8 Kommentare
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Eine sinnvolle Lösung ist: Keine Synology.
Die Backuplösungen von Synology sind für die Synology-Software ausgelegt, nicht für die "Drittanbieter"-Pakete. Mit Joomla und/oder MariaDB, Apache bist Du da schon mal raus. Man kann das sicher irgendwie hinbasteln, aber ob das langfristig zuverlässig ist, halte ich für fraglich.
Wenn es on premise sein soll: Selbst ein ausrangierter Minirechner hat mehr Power als die meisten NAS und kann eine (oder mehrere) VM beherbergen, die Du dann komplett - auf die Synology oder wohin auch immer, sichern kannst. Da Du ja spätestens jetzt das Backup zu Recht im Lichte des Einbruches sehen wirst, wäre das wohl als ausgelagertes Backup umzusetzen.
Sinnvoller wäre es sicher, den Webauftritt auf ein Webhosting zu legen oder einen kleinen Server bei einem Hoster anzumieten. Das wird dann nicht geklaut und würde der Website zugleich noch etwas Tempo bringen
Dein Problem:
Viele Grüße, commodity
Die Backuplösungen von Synology sind für die Synology-Software ausgelegt, nicht für die "Drittanbieter"-Pakete. Mit Joomla und/oder MariaDB, Apache bist Du da schon mal raus. Man kann das sicher irgendwie hinbasteln, aber ob das langfristig zuverlässig ist, halte ich für fraglich.
Wenn es on premise sein soll: Selbst ein ausrangierter Minirechner hat mehr Power als die meisten NAS und kann eine (oder mehrere) VM beherbergen, die Du dann komplett - auf die Synology oder wohin auch immer, sichern kannst. Da Du ja spätestens jetzt das Backup zu Recht im Lichte des Einbruches sehen wirst, wäre das wohl als ausgelagertes Backup umzusetzen.
Sinnvoller wäre es sicher, den Webauftritt auf ein Webhosting zu legen oder einen kleinen Server bei einem Hoster anzumieten. Das wird dann nicht geklaut und würde der Website zugleich noch etwas Tempo bringen
Dein Problem:
Kein Webserver, kein Joomla, kein PHP ... der absolute Horror!
ist aber wahrscheinlich ein PEBKAC-Problem, denn schon ein Blick in die guten Dokus von Synology zeigt ja, dass man die für den Betrieb des Webservers benötigten Pakete selbst installieren muss. Da ist nichts mit Backup. Den Traum von der eierlegenden IT-Wollmilchsau träumen viele, die es sich gern ersparen wollen, sich mit der IT zu beschäftigen - und werden immer enttäuscht. Auch wenn ein Obsthändler gern etwas anderes vorgaukelt: Gute IT ist Arbeit. Für Dich oder für Deinen Dienstleister. Bei gutem Obst ist das ähnlich Viele Grüße, commodity
Zu "prinzipiell":
Die Vielfältigkeit von Rechnern führt offenbar zu einer schier grenzenlosen Anspruchshaltung einiger Anwender, insbesondere der wenig IT-affinen. Das habe ich noch nie verstanden.
Manche denken, sie können mit einem Gerät (das viel kann) irgendwie absolut alles machen, was sie sich für ihre IT so vorstellen. Und das möglichst für 300 EUR. Wo kommt diese Denke her? Mit meinem Küchenmixer will ich ja auch nicht Tee kochen. Oder mit dem Wischmop die Wäsche reinigen. Und das Radio spielt auch keine CDs. Jedes Gerät hat seine Grenzen. Diese gibt der Hersteller vor. Offene Systeme sind eben etwas offener und können um Features erweitert werden, aber auch hier gibt es technische Grenzen. Kompaktanlagen können mehr, aber nicht alles und man zahlte auch schon zu Hifi-Zeiten dafür seinen Preis. Nicht nur in Geld.
"Prinzipiell" kann man mit jedem Linux easy einen Klon erstellen. Ausschalten, Live-Stick rein, System mit dd kopieren, wieder einschalten.
Das wäre aber sicher nicht so, wie Du es Dir vorstellst. Und dürfte auf der Synology zum Scheitern verurteilt sein, weil sie sich kaum vom Stick booten lassen wird. Auch hier geht es natürlich "prinzipiell", indem Du die Platten der Reihe nach ausbaust und mit dd wegsicherst. Und ergänzend noch das System sicherst, falls da was auf einem internen Flash liegt. Willst Du aber sicher nicht so. Du wolltest aber ja wissen, wie es "prinzipiell" geht.
Deine Frage geht imo eher in Richtung Obstmarketing-Träume, also Vollbackup des Systems inkl. aller lfd. Pakete im lfd. Betrieb. Das ist, wie schon geschrieben, von Synology nicht vorgesehen. Und wer Fertigware nimmt, muss damit leben, was Fertigware anbietet.
Die Alternative - on premise - habe ich oben schon beschrieben. Eine VM kann jederzeit - auch im laufenden Betrieb, komplett weggesichert werden. Das ist die für Dein Ziel passende Installation. Die Synology ist schlicht das falsche Gerät für den begehrten Zweck.
Viele Grüße, commodity
Die Vielfältigkeit von Rechnern führt offenbar zu einer schier grenzenlosen Anspruchshaltung einiger Anwender, insbesondere der wenig IT-affinen. Das habe ich noch nie verstanden.
Manche denken, sie können mit einem Gerät (das viel kann) irgendwie absolut alles machen, was sie sich für ihre IT so vorstellen. Und das möglichst für 300 EUR. Wo kommt diese Denke her? Mit meinem Küchenmixer will ich ja auch nicht Tee kochen. Oder mit dem Wischmop die Wäsche reinigen. Und das Radio spielt auch keine CDs. Jedes Gerät hat seine Grenzen. Diese gibt der Hersteller vor. Offene Systeme sind eben etwas offener und können um Features erweitert werden, aber auch hier gibt es technische Grenzen. Kompaktanlagen können mehr, aber nicht alles und man zahlte auch schon zu Hifi-Zeiten dafür seinen Preis. Nicht nur in Geld.
"Prinzipiell" kann man mit jedem Linux easy einen Klon erstellen. Ausschalten, Live-Stick rein, System mit dd kopieren, wieder einschalten.
Das wäre aber sicher nicht so, wie Du es Dir vorstellst. Und dürfte auf der Synology zum Scheitern verurteilt sein, weil sie sich kaum vom Stick booten lassen wird. Auch hier geht es natürlich "prinzipiell", indem Du die Platten der Reihe nach ausbaust und mit dd wegsicherst. Und ergänzend noch das System sicherst, falls da was auf einem internen Flash liegt. Willst Du aber sicher nicht so. Du wolltest aber ja wissen, wie es "prinzipiell" geht.
Deine Frage geht imo eher in Richtung Obstmarketing-Träume, also Vollbackup des Systems inkl. aller lfd. Pakete im lfd. Betrieb. Das ist, wie schon geschrieben, von Synology nicht vorgesehen. Und wer Fertigware nimmt, muss damit leben, was Fertigware anbietet.
Die Alternative - on premise - habe ich oben schon beschrieben. Eine VM kann jederzeit - auch im laufenden Betrieb, komplett weggesichert werden. Das ist die für Dein Ziel passende Installation. Die Synology ist schlicht das falsche Gerät für den begehrten Zweck.
Viele Grüße, commodity
Moin,
das ist ja eben der Hauptgrund, eine Synology einzusetzen, die vielfältigen Möglichkeiten. Wie @commodity richtig schreibt, muss man dann aber auch damit leben, nicht die bestmögliche Lösung zu bekommen.
Dass das mit HyperBackup nicht alles komplett gesichert wird, war mir nicht klar, müsste ich mal ausprobieren. Scheinbar ist sich Synology aber ja scheinbar einer offenen Flanke bewusst und hat deshalb Active Backup for Business aufgebohrt:
https://kb.synology.com/de-de/DSM/help/ActiveBackupforRecoveryTool/activ ...
Ansonsten ist das durchaus ein Vorteil, dass ein Linux drunterliegt, Du kannst mit etwas Gefummel einiges aka das Meiste anpassen. In Deinem Fall brauchst Du die Entsprechungen für die Dienste im Dateisystem, die kannst Du dann mit rsync und Co separat wegsichern. Ist aber natürlich ein Extra-Aufwand, bei dem auch noch regelmäßig geprüft werden muss, ob das nach Wochen und Monaten auch alles überhaupt noch funktioniert, oder ob ein Synology-Update Dir das zerbolzt hat. Da ist es auch schon wieder Essig mit der "einfachen" Lösung.
Was noch zu bedenken ist: Wir betreiben unser Wiki auf der Synology. Ärgerlich, dass das alte Wiki-Paket nach dem Wechsel auf DSM 7 nicht mehr läuft und der ganze Krempel auf das neue Mediawiki umgestellt werden muss. Schönen Dank. Bei Webserver oder PHP dürfte diese Gefahr ja allerdings eher nicht bestehen. Aber auch hier zu bedenken, dass Du immer auf Synology-Updates angewiesen bist und nicht selbst tätig werden kannst.
Gruß
das ist ja eben der Hauptgrund, eine Synology einzusetzen, die vielfältigen Möglichkeiten. Wie @commodity richtig schreibt, muss man dann aber auch damit leben, nicht die bestmögliche Lösung zu bekommen.
Dass das mit HyperBackup nicht alles komplett gesichert wird, war mir nicht klar, müsste ich mal ausprobieren. Scheinbar ist sich Synology aber ja scheinbar einer offenen Flanke bewusst und hat deshalb Active Backup for Business aufgebohrt:
https://kb.synology.com/de-de/DSM/help/ActiveBackupforRecoveryTool/activ ...
Ansonsten ist das durchaus ein Vorteil, dass ein Linux drunterliegt, Du kannst mit etwas Gefummel einiges aka das Meiste anpassen. In Deinem Fall brauchst Du die Entsprechungen für die Dienste im Dateisystem, die kannst Du dann mit rsync und Co separat wegsichern. Ist aber natürlich ein Extra-Aufwand, bei dem auch noch regelmäßig geprüft werden muss, ob das nach Wochen und Monaten auch alles überhaupt noch funktioniert, oder ob ein Synology-Update Dir das zerbolzt hat. Da ist es auch schon wieder Essig mit der "einfachen" Lösung.
Was noch zu bedenken ist: Wir betreiben unser Wiki auf der Synology. Ärgerlich, dass das alte Wiki-Paket nach dem Wechsel auf DSM 7 nicht mehr läuft und der ganze Krempel auf das neue Mediawiki umgestellt werden muss. Schönen Dank. Bei Webserver oder PHP dürfte diese Gefahr ja allerdings eher nicht bestehen. Aber auch hier zu bedenken, dass Du immer auf Synology-Updates angewiesen bist und nicht selbst tätig werden kannst.
Gruß
Moinsen,
ich teile die Meinung, dass die Synology "Umwandlungen" von Software in die Pakete, die dann unter DSM laufen, nicht immer so pralle sind: veraltet, abgewandelt, auf rudimentäre Funktionen gestutzt, meist ohne aussagekräftige (oder überhaupt irgendeine) Protokollierung.
Hyper Backup kann nicht alles (also für bare metal recovery) sichern. Das greift nur deine Daten und ein paar wenige Paketeinstellungen und basale Konfigurationseinstellungen ab. Und neigt (zumindest so die Erfahrungen einiger Bekannter) dazu, auch mal einfach nicht zu funktionieren...warum? Keine Ahnung, da kein Protokoll? Gewarnt wird auch nicht zuverlässig: da sind dann schon mal backups nicht mehr nutzbar, entgegen der schönen GUI und entgegen der positiven Rückmeldung nach Integritätsprüfung...tja.
Mit Active Backup benötigst du eben ein 2. NAS, das die Backups dann vom eigentlichen holt...also auch eher teuer.
Insgesamt in der Tat unbefriedigend und ggf. eine Motivation, sich selber was zu bauen...
ich teile die Meinung, dass die Synology "Umwandlungen" von Software in die Pakete, die dann unter DSM laufen, nicht immer so pralle sind: veraltet, abgewandelt, auf rudimentäre Funktionen gestutzt, meist ohne aussagekräftige (oder überhaupt irgendeine) Protokollierung.
Hyper Backup kann nicht alles (also für bare metal recovery) sichern. Das greift nur deine Daten und ein paar wenige Paketeinstellungen und basale Konfigurationseinstellungen ab. Und neigt (zumindest so die Erfahrungen einiger Bekannter) dazu, auch mal einfach nicht zu funktionieren...warum? Keine Ahnung, da kein Protokoll? Gewarnt wird auch nicht zuverlässig: da sind dann schon mal backups nicht mehr nutzbar, entgegen der schönen GUI und entgegen der positiven Rückmeldung nach Integritätsprüfung...tja.
Mit Active Backup benötigst du eben ein 2. NAS, das die Backups dann vom eigentlichen holt...also auch eher teuer.
Insgesamt in der Tat unbefriedigend und ggf. eine Motivation, sich selber was zu bauen...