Hoster mit schneller Anbindung an DE-CIX, Webserver mit "Container"
Hallo,
ich möchte ein paar kleine, alte Websites samt Domain umziehen (shared hosting).
Bei der Hostersuche sind mir zwei features der Hoster aufgefallen, die ich nicht ganz verstehe:
1. Schnelle Serverantwort (FTTB) wegen RZ direkt bei zentralen DE-CIX-Internetknoten
Die Ladezeit der Webseiten hängt von vielen Faktoren ab. Soweit es den Hoster und dessen RZ/Server betrifft, werben viele mit schnellen SSD (hat fast jeder) und mit einer "direkten, redundanten Verbindung zu Internet-Knoten", z.B. zu DE-CIX in Frankfurt, weil das RZ in Frankfurt steht.
Bei der Ladezeit der Seiten betrifft das zwar "nur" den ersten Teil einer Vielzahl von Faktoren, aber keinen unwichtigen, weil er eine Art Basis ist und nicht durch den Webmaster beeinflussbar; anders als z.B. die Datengröße der Seiten, Caching usw.
Ist das aber im Hinblick auf Geschwindigkeit in Wahrheit unwichtig, weil auch ein RZ, das 200 KM entfernt und per Glasfaser direkt mit Frankfurt verbunden nur ein paar ms dafür braucht?
Oder ist es tatsächlich ein echter Geschw.-Vorteil, aber nur für Webbesucher von anderen Kontinenten, was aber die Hoster "versäumen" zu erwähnen? Wer also fast nur deutsche Besucher auf seiner Site hat, dem kann es egal sein.
2. Webserver mit "Container"?
Etwas, das eigentlich recht sinnvoll und wichtig für normale SharedHosting-Kunden klingt, nämlich Webserver, die ihre 100 oder 200 Kunden durch einen Container/Chroot voneinander abgrenzen, liest man recht selten:
Es soll dafür sorgen, dass Sicherheitsprobleme eines anderen Hostingkunden nicht zur Gefahr für alle werden und die Performance des Servers nicht von wenigen Powerusern auf Kosten anderer gehen kann.
Vermutlich sollte bei einem guten Hoster beides bereits aus anderen Gründen nicht vorkommen, aber die meisten SharedHosting-Kunden wissen das nicht und wären so wie ich sicher recht empfänglich für die Vorteile solcher Container.
Die Hoster, die ich mir durchgelesen habe, erwähnen das aber allesamt nicht, mit Ausnahme eines einzigen.
Das Marketing der Hoster ist mir egal, aber was ist dran an diesem Container, der scheinbar nicht mal einen offiziellen Programmnamen hat?
ich möchte ein paar kleine, alte Websites samt Domain umziehen (shared hosting).
Bei der Hostersuche sind mir zwei features der Hoster aufgefallen, die ich nicht ganz verstehe:
1. Schnelle Serverantwort (FTTB) wegen RZ direkt bei zentralen DE-CIX-Internetknoten
Die Ladezeit der Webseiten hängt von vielen Faktoren ab. Soweit es den Hoster und dessen RZ/Server betrifft, werben viele mit schnellen SSD (hat fast jeder) und mit einer "direkten, redundanten Verbindung zu Internet-Knoten", z.B. zu DE-CIX in Frankfurt, weil das RZ in Frankfurt steht.
Bei der Ladezeit der Seiten betrifft das zwar "nur" den ersten Teil einer Vielzahl von Faktoren, aber keinen unwichtigen, weil er eine Art Basis ist und nicht durch den Webmaster beeinflussbar; anders als z.B. die Datengröße der Seiten, Caching usw.
Ist das aber im Hinblick auf Geschwindigkeit in Wahrheit unwichtig, weil auch ein RZ, das 200 KM entfernt und per Glasfaser direkt mit Frankfurt verbunden nur ein paar ms dafür braucht?
Oder ist es tatsächlich ein echter Geschw.-Vorteil, aber nur für Webbesucher von anderen Kontinenten, was aber die Hoster "versäumen" zu erwähnen? Wer also fast nur deutsche Besucher auf seiner Site hat, dem kann es egal sein.
2. Webserver mit "Container"?
Etwas, das eigentlich recht sinnvoll und wichtig für normale SharedHosting-Kunden klingt, nämlich Webserver, die ihre 100 oder 200 Kunden durch einen Container/Chroot voneinander abgrenzen, liest man recht selten:
Es soll dafür sorgen, dass Sicherheitsprobleme eines anderen Hostingkunden nicht zur Gefahr für alle werden und die Performance des Servers nicht von wenigen Powerusern auf Kosten anderer gehen kann.
Vermutlich sollte bei einem guten Hoster beides bereits aus anderen Gründen nicht vorkommen, aber die meisten SharedHosting-Kunden wissen das nicht und wären so wie ich sicher recht empfänglich für die Vorteile solcher Container.
Die Hoster, die ich mir durchgelesen habe, erwähnen das aber allesamt nicht, mit Ausnahme eines einzigen.
Das Marketing der Hoster ist mir egal, aber was ist dran an diesem Container, der scheinbar nicht mal einen offiziellen Programmnamen hat?
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Content-ID: 671334
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14 Kommentare
Neuester Kommentar
Die direkte Anbindung an den DECIX soll ein Hinweis darauf sein, dass es keine Engpässe gibt, weil es erst durch ein Peering von deinem Hoster über einen Dritten geht, dessen Anbindung in Spitzenzeiten zu Probleme führen kann.
Ein Beispiel hierfür ist die Deutsche Telekom. Diese haben zwar eine Verbindung mit dem DECIX, aber diese ist unterdurchschnittlich ausgeprägt, so dass es hier regelmäßig zu Überlastsituationen kommt.
Im Gegenzug hast du aber bei einer DECIX-Anbindung das Problem mit Telekom-Kunden, dass diese in Spitzenzeiten mit Verzögerungen leben müssen.
Sinnvoller wäre es, wenn du dir vom potentiellen Hoster eine Auskunft über die jeweiligen Anbindungen besorgst, entweder durch eine Anfrage oder du schaust dir an, welche AS eine Verbindung mit dem AS des Hosters haben.
Die Latenz auf Glas darfst du nicht unterschätzen. Die maximale Strecke, die man auf Glas realisieren kann, sind 70km, in der Regel werden die Strecken kürzer gehalten. Anschließend muss das Signal regeneriert werden. Da hier teilweise eine Wandlung von optisch auf elektrisch auf optisch erfolgt, wird hier eine spürbare Latenz eingebracht. Aus diesem Grund werden für zeitkritische Anwendungen, soweit möglich, keine Glasfaserstrecken genutzt. Hier setzt man sehr gerne auf Richtfunk, da die Latenzeinbringung hier deutlich niedriger ist (ein Beispiel dafür ist der Hochfrequenzbörsenhandel).
Auch ist die Lichtgeschwindigkeit in Glas deutlich niedriger als der allgemeinbekannte Wert, der die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum darstellt. In Glas beträgt die Lichtgeschwindigkeit nur Zweidrittel des Vakuum-Werts.
Ein Beispiel hierfür ist die Deutsche Telekom. Diese haben zwar eine Verbindung mit dem DECIX, aber diese ist unterdurchschnittlich ausgeprägt, so dass es hier regelmäßig zu Überlastsituationen kommt.
Im Gegenzug hast du aber bei einer DECIX-Anbindung das Problem mit Telekom-Kunden, dass diese in Spitzenzeiten mit Verzögerungen leben müssen.
Sinnvoller wäre es, wenn du dir vom potentiellen Hoster eine Auskunft über die jeweiligen Anbindungen besorgst, entweder durch eine Anfrage oder du schaust dir an, welche AS eine Verbindung mit dem AS des Hosters haben.
Die Latenz auf Glas darfst du nicht unterschätzen. Die maximale Strecke, die man auf Glas realisieren kann, sind 70km, in der Regel werden die Strecken kürzer gehalten. Anschließend muss das Signal regeneriert werden. Da hier teilweise eine Wandlung von optisch auf elektrisch auf optisch erfolgt, wird hier eine spürbare Latenz eingebracht. Aus diesem Grund werden für zeitkritische Anwendungen, soweit möglich, keine Glasfaserstrecken genutzt. Hier setzt man sehr gerne auf Richtfunk, da die Latenzeinbringung hier deutlich niedriger ist (ein Beispiel dafür ist der Hochfrequenzbörsenhandel).
Auch ist die Lichtgeschwindigkeit in Glas deutlich niedriger als der allgemeinbekannte Wert, der die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum darstellt. In Glas beträgt die Lichtgeschwindigkeit nur Zweidrittel des Vakuum-Werts.
Was sind schon ein paar ms Netzwerk bei einem Websiteaufruf? Die meiste Zeit geht auf dem Webserver selbst drauf und da kommt es dann drauf an, was man für eine Anwendung hat ( statisches HTML, PHP, Java, Python, JS,...).
Ich finds super wenn ein Host am DECIX ist, aber besonders betont werden muss es nicht. Zumindest nicht beim Webhosting. Wenn er auch noch Server anbietet, ist es sicherlich schon eine hilfreiche Info.
Du schreibst nicht, was die Container alles können. Sind das nur klassiche Webhostingfeatures wie HTML PHP CGI oder beherrschen die auch mehr?
Welche Technologie ein Webhoster in seiner Infra verwendet, kann einem meist egal sein, man mietet schließlich den Webhosting Service und nicht die Infra... Kunden abschotten werden die meisten machen, egal wie ;)
Ich finds super wenn ein Host am DECIX ist, aber besonders betont werden muss es nicht. Zumindest nicht beim Webhosting. Wenn er auch noch Server anbietet, ist es sicherlich schon eine hilfreiche Info.
Du schreibst nicht, was die Container alles können. Sind das nur klassiche Webhostingfeatures wie HTML PHP CGI oder beherrschen die auch mehr?
Welche Technologie ein Webhoster in seiner Infra verwendet, kann einem meist egal sein, man mietet schließlich den Webhosting Service und nicht die Infra... Kunden abschotten werden die meisten machen, egal wie ;)
Warum sollte ein Hoster, egal ob sein RZ direkt in Frankfurt (München, Leipzig, Hamburg?) steht oder 200km entfernt, sich selbst und seinen Kunden ggf. das Leben schwer machen und einen Dritten mit ins Boot holen?
Geld.Am DE-CIX wird ja nicht einfach nur jeder an einem großen Switch gehängt, es gibt unterschiedliche Teilnehmer und Verfahren (Peering, Transit, usw.).
https://www.de-cix.net/de/bibliothek/artikel/was-ist-peering#:~:text=Dam ....
Wichtig ist halt dass der Hoster sein Webhosting im Griff hat.
Und damit meine ich
- Webserverkonfiguration: Funktioniert alles out of the box, oder muss ich noch in irgendwelchen .php oder .user inis rumwerken, oder gar Support kontaktieren. Sind PHP-seitige Caching Optionen verfügbar.
- Support
- Ausfallzeiten
- Reaktionszeiten
- Schnelle Hardware (wobei die beim Shared ja selten benannt ist, und sich eher auf Managed bezieht)
Telekom ist diesbezüglich heute immernoch gruselig, früher habe ich auch immer von Strato abgeraten (mache ich heute immernoch, wegen der Kosten, aber nicht mehr wegen der Technik).
Um Netzwerkanbindung habe ich mich bisher nie geschert, das können alle Großen. Fürs TTFB zählt für mich flotte Hardware und eine optimierte Anwendung (Caching, Caching, Caching)
Mir persönlich ist schon lange wichtig, dass der Anbieter grünen Strom verwendet, wenn ich also für den Kunden entscheiden darf schicke ich ihn immer zu meinen Lieblingshostern.
Sehr gute Erfahrung habe ich mit Hetzner, All Inkl. und Netcup.
Und damit meine ich
- Webserverkonfiguration: Funktioniert alles out of the box, oder muss ich noch in irgendwelchen .php oder .user inis rumwerken, oder gar Support kontaktieren. Sind PHP-seitige Caching Optionen verfügbar.
- Support
- Ausfallzeiten
- Reaktionszeiten
- Schnelle Hardware (wobei die beim Shared ja selten benannt ist, und sich eher auf Managed bezieht)
Telekom ist diesbezüglich heute immernoch gruselig, früher habe ich auch immer von Strato abgeraten (mache ich heute immernoch, wegen der Kosten, aber nicht mehr wegen der Technik).
Um Netzwerkanbindung habe ich mich bisher nie geschert, das können alle Großen. Fürs TTFB zählt für mich flotte Hardware und eine optimierte Anwendung (Caching, Caching, Caching)
Mir persönlich ist schon lange wichtig, dass der Anbieter grünen Strom verwendet, wenn ich also für den Kunden entscheiden darf schicke ich ihn immer zu meinen Lieblingshostern.
Sehr gute Erfahrung habe ich mit Hetzner, All Inkl. und Netcup.
Moin,
Gruß,
Dani
Was die Anbindung angeht, sind die beiden letztgenannten Hoster offenbar ohne "Dritte" an Frankfurt- und Hamburg-Knoten gut ausgestattet.
das kann sich täglich ändern... und da wird dir auch keiner in einem 0815 Vertrag zusagen.All.Inkl und Hetzner werden oft empfohlen, so scheint es.
Das sieht bzw. sah man ganz gut bei Hetzner. Da sind je nach Weg und Quelle ein oder mehrere Dritte dazwischen. Man sieht es nur nicht auf Anhieb.Gruß,
Dani