a-za-z
Goto Top

Weg von Exchange Server 2003 und hin zu Hosted Exchange geeignet für kleines Unternehmen?

Hallo!

Ich plane gerade die Aktualisierung der Hard- und Software für ein kleines Unternehmen mit 3 Standorten in Deutschland.
Wir werden uns eher verkleinern als wachsen, jedoch werden die Standorte an sich mind. weitere 6 Jahre bestehen bleiben.
Bevor ich zur eigentlichen Frage komme möchte ich zunächst die Gegebenheiten schildern - und Euch danach um Rat bitten.

Standort 1:
1 Server (HP Proliant ML310) mit Small Business Server 2003 R2 + Exchange Server 2003 (+ DSL6000 ohne feste IP) (+Bandsicherung der Serverdaten)
12 Arbeitsplätze mit Win 7 Prof. (64bit!)+ Office 2010 Standard (d.h. Outlook 2010)
Die dortigen Arbeitsplätze sind in ein Active Directory eingebunden, der Server dient eigentlich nur als Fileserver (bis auf Exchange).

Standort 2:
1 Arbeitsplatz mit Win XP Prof. (32bit) + Outlook 2003 + Anbindung an den Exchange Server 2003 an Standort 1 via VPN (kein Zugriff auf andere Daten nötig!)

Standort 3:
1 Arbeitsplatz mit Win XP Prof. (32bit) + Outlook 2003 + Anbindung an den Exchange Server 2003 an Standort 1 via VPN (kein Zugriff auf andere Daten nötig!)

Unsere Email-Adressen und Domains liegen bei Strato - der Exchange Server holt sich diese dort ab.
Alle Clients greifen hierbei auf einen "Öffentlichen Ordner" zu, in den bzw. in dessen Unterordner die Emails verteilt werden,
und jeder Client kann über viele verschiedene Email-Adressen versenden. Eine Kopie einer gesendeten Mail wird in den ÖO kopiert.
Wer was darf ist im Exchange Server konfiguriert...

Wir planen nun in Kürze alle Clients auf Win 7 Prof. (64 bit und 32 bit gemischt) und Office 2010 Standard umzustellen (& die Hardware ein wenig zu erneuern).
Dabei ist fraglich inwiefern der o.g. Server dabei "beim Alten" belassen oder aber aktualisiert werden sollte.

Unsere aktuellen Probleme sind folgende:
1. Der Server braucht dringend mehr Kapazität - momentan haben wir 2 gespiegelte 750GB-Platten drin - brauchen könnten wir 2x 2TB-Festplatten,
2. Die Bandsicherung ist momentan eine 400/800GB-Lösung - analog zu den Festplatten müssten wir da aber auch dringend aufrüsten,
3. Die Verbindung zwischen Exchange Server und den Clients an den anderen Standorten ist recht häufig unzuverlässig (Routerneustart / Serverneustart hilft dann meist)
4. Die Wartung des Active Directory und des Exchange Servers ist recht aufwändig bzw. komplex, wenn mal eine Änderung nötig ist.
5. Bei jeglicher Umstellung werden wir das oben erläuterte Prinzip eines Öffentlichen Ordners beibehalten müssen, da die verschiedenen Standorte sehen können sollen,
was wer an wen über welche Email-Adresse geschickt hat. Die Betonung liegt auf "Prinzip" - den ÖO per se brauchen wir nicht - nur die Synchronität des Email-Verkehrs.

Meine Überlegungen sind momentan im Wesentlichen:
1. Umstieg auf Small Business Server 2011 "Essentials" + größere Festplatten + größeres Bandsicherungslaufwerk,
2. Umstieg auf Office 365 oder andere "Hosted Exchange" Lösung für die o.g. Clients

Mein größter Zweifel dabei liegt darin ob und welches Modell von Office 365 (bzw. Exchange Online) oder alternative Hosted Exchange Lösungen unseren Anforderungen an die Email-Kommunikationsstruktur gerecht werden könnten.
So weit ich gelesen habe werden die Öffentlichen Ordner dort nicht unterstützt. Jedoch soll es ähnliche Lösungen via Sharepoint geben. Bei der Fülle der Informationen über Office 365 bzw. Exchange Online bzw. Sharepoint komme ich seit einigen Tagen irgendwie nicht weiter, denn meist gehen die entsprechenden Artikel von Lösungen für große Unternehmen aus, wo ich fachlich wieder aussteige und/oder erkenne dass wir einfach zu klein sind.

So - und jetzt möchte ich mal Euch um Ratschläge bitten - vor allem in Hinsicht auf eine einfacher zu verwaltende und störungsfreiere Email-Kommunikationsstruktur.

Danke vorab!

Content-Key: 170898

Url: https://administrator.de/contentid/170898

Printed on: April 23, 2024 at 08:04 o'clock

Member: TobiasNYC
TobiasNYC Aug 03, 2011 at 18:19:28 (UTC)
Goto Top
Wie sieht es denn an euren Standorten mit der Bandbreite der Internetverbindung aus? Je nach dem wie weit man vor hat in die "Cloud" abzuwandern kann erheblicher Traffic entstehen! Bei A-DSL Anschlüssen kann es insbesondere beim Upstream zu Überlastungen kommen.

Deshalb halte ich es für sehr sinnvoll die Verfügbarkeit sowie die Kosten und den Bedarf von Breitbandverbindungen (S-DSL, V-DSL o.ä.) in den Entscheidungsprozess mit einzubeziehen!
Member: St-Andreas
St-Andreas Aug 03, 2011 at 18:54:53 (UTC)
Goto Top
Hallo,


also als erstes würde ich überhaupt mal klären ob "Cloud" für Euch rechtlich überhaupt tragbar ist, schliesslich gebt Ihr die Kontrolle über äusserst wichtige Daten aus Euren Händen.

Zu den Problemen:
a) Wie wäre es damit eine NAS per iSCSI anzubinden und die Daten darauf auszulagern?
b) Mischkonstellation zwischen vorhandener Bandsicherung, ergänzt durch HDD-Sicherungen
3) VPN-Verbindungen auf eine zuverlässige Basis stellen
4) Vielleicht mal über eine grundsätzlich andere Struktur nachdenken? CoLaborationtool? Dokumentenmanagment? Ein Check Eurer Arbeitsabläufe wäre da der erste Schritt, dann erst über eine mittel- bis lagnfristige neue IT-Struktur nachdenken
5) Hängt von 4) ab. Aber Eure Struktur werdet Ihr in einer Cloudstruktur wohl nicht abbilden können bzw. wenn ja dann wird es wahrscheinlich teuer.

Ist die Gesamtperformance des Server unbefriedigend? Oder warum möchtet Ihr auf neue Hardware umstellen? Wenn zu langsam, dann was ist langsam?
Member: BananaJoe
BananaJoe Aug 03, 2011 at 20:46:04 (UTC)
Goto Top
Hallo zusammen,

also ich würde die Hosting Exchange Variante bei deiner Struktur schon mit in Betracht ziehen.

Es gibt dabei aber wirklich ein paar Einschränkungen. Der Einsatz eines öffentlichen Ordners ist bei Hosting Exchange soweit ich weiß auch möglich. Beim Versand mit mehrere eMail Adressen wird es da schon etwas kritischer.

Ich kann dir hier als Anbieter dogado.de empfehlen. Wir sind hier seit kurzem auch als Reseller gelistet und vertreiben darüber unsere eigenen Hosting Exchange Postfächer. Das ganze geht sehr einfach über eine Providerbox. Wirklich sehr simple einzurichten. Außerdem finde ich den Support bisher sehr gut.

Wir hatten damals einen ähnlichen Fall im Bezug mit mehrere Absender Adressen. Wir haben es dann so gemacht, dass jeder mehrere Exchange Postfächer in Outlook eingerichtet bekommen hat. Das geht ab Outlook 2010. Dadurch haben wir aber leider das Problem, dass Outlook teilweise sehr träge reagiert was vermutlich aufgrund der Anzahl von HTTPS Verbindungen zusammen hängt. Der Support meint, dass der Exchange Server nur eine gewissen Anzahl annimmt.

Soweit ich weiß ist Dogado aber auch in der Lage so etwas manuell anzupassen und man es wie bei einem eigenen Exchange Server betreiben kann. Dafür bezahlt man dann eine Summe X? Vielleicht einfach mal bei denen anrufen und Fragen.

Sonst würde ich dir eher den Windows Small Business 2011 Standard empfehlen. Soweit ich weiß nutzt der SBS 2011 Essentials ja auch die Hosting Variante von Microsoft. Du wirst damit dann die gleichen Probleme wie bei Dogado oder andere haben.

Wenn du den SBS 2011 Premium hast du ja auch eine zweite Windows Server 2008 R2 Standard Lizenz z.b. für einen Terminalserver dabei.
Member: a-za-z
a-za-z Aug 04, 2011 at 12:37:37 (UTC)
Goto Top
Zitat von @TobiasNYC:
Wie sieht es denn an euren Standorten mit der Bandbreite der Internetverbindung aus? Je nach dem wie weit man vor hat in die "Cloud" abzuwandern kann erheblicher
Traffic entstehen! Bei A-DSL Anschlüssen kann es insbesondere beim Upstream zu Überlastungen kommen. Deshalb halte ich es für sehr sinnvoll die Verfügbarkeit sowie
die Kosten und den Bedarf von Breitbandverbindungen (S-DSL, V-DSL o.ä.) in den Entscheidungsprozess mit einzubeziehen!

hatte ich garnicht auf dem Schirm! Standorte 2 & 3 haben nur DSL Light, d.h. extremst langsam. Das wird auch mit LTE nur bedingt besser - daher danke für den Hinweis, werde das mit einbeziehen.


Zitat von @St-Andreas:
... würde ... mal klären ob "Cloud" für Euch rechtlich überhaupt tragbar ist, schliesslich gebt Ihr die Kontrolle über äusserst wichtige Daten aus Euren Händen.

nun ja, weiß ich schlichtweg nicht, muss ich prüfen! aber gegengefragt: welches Unternehmen hätte da denn dann keine Probleme?

Zitat von @St-Andreas:
Zu den Problemen:
a) Wie wäre es damit eine NAS per iSCSI anzubinden und die Daten darauf auszulagern?
b) Mischkonstellation zwischen vorhandener Bandsicherung, ergänzt durch HDD-Sicherungen
3) VPN-Verbindungen auf eine zuverlässige Basis stellen
4) Vielleicht mal über eine grundsätzlich andere Struktur nachdenken? CoLaborationtool? Dokumentenmanagment? Ein Check
Eurer Arbeitsabläufe wäre da der erste Schritt, dann erst über eine mittel- bis lagnfristige neue IT-Struktur
nachdenken
5) Hängt von 4) ab. Aber Eure Struktur werdet Ihr in einer Cloudstruktur wohl nicht abbilden können bzw. wenn ja dann
wird es wahrscheinlich teuer.

zu a), b):
Wir haben bereits ein NAS (RAID) angeschlossen um Daten auszulagern, diese werden regelmäßig gesondert auf Band gesichert. Das ist halt einfach nicht elegant.
Eleganter wäre wieder alles auf dem Server zu haben. Sicherlich muss ich bei diesem Punkt aber mind. die Kosten für neues Bandsicherungslauferk & die Platten gegenrechnen.

zu 3.:
Die VPN-Verbindungen bestehen ausschließlich für die Anbindung an den Exchange Server (s.o. Öffentlicher Ordner). Einmal eingerichtet sind die auch recht stabil.
Allerdings wäre es auch schön, auf VPN dauerhaft verzichten zu können, denn dann gibt´s keinen Wartungs- & Konfigurationsaufwand mehr.

zu 4. & 5.:
Unsere Arbeitsabläufe sind zwar sicherlich auf ihre Art komplex, aber die Anforderungen an unsere IT-Struktur sind recht klein!
Wir brauchen de facto nur einen Fileserver an Standort 1 (und nur für die Mitarbeiter dort).
Standorte 1, 2 und 3 sollen halt "nur" synchron dieselben Emails empfangen, lesen und bearbeiten dürfen, Kontakte verwalten vielleicht auch noch.

Aber dahin ging ja auch irgendwie meine Frage: könnte das P1-Paket von Office 365 das nicht schon leisten?

Zitat von @St-Andreas:
Ist die Gesamtperformance des Server unbefriedigend? Oder warum möchtet Ihr auf neue Hardware umstellen? Wenn zu langsam,
dann was ist langsam?

Den Server wollen wir behalten - nur die Kapazität ist zu gering. Langsam ist nur die Anbindung via VPN, Nadelöhr ist da aber wsl. wirklich die Internetleitung von Standort 2 & 3.


Zitat von @BananaJoe:
also ich würde die Hosting Exchange Variante bei deiner Struktur schon mit in Betracht ziehen.
Es gibt dabei aber wirklich ein paar Einschränkungen. Der Einsatz eines öffentlichen Ordners ist bei Hosting Exchange
soweit ich weiß auch möglich. Beim Versand mit mehrere eMail Adressen wird es da schon etwas kritischer.
Ich kann dir hier als Anbieter dogado.de empfehlen. Wir sind hier seit kurzem auch als Reseller gelistet und vertreiben
darüber unsere eigenen Hosting Exchange Postfächer. Das ganze geht sehr einfach über eine Providerbox. Wirklich
sehr simple einzurichten. Außerdem finde ich den Support bisher sehr gut.
Wir hatten damals einen ähnlichen Fall im Bezug mit mehrere Absender Adressen. Wir haben es dann so gemacht, dass jeder
mehrere Exchange Postfächer in Outlook eingerichtet bekommen hat. Das geht ab Outlook 2010. Dadurch haben wir aber leider das
Problem, dass Outlook teilweise sehr träge reagiert was vermutlich aufgrund der Anzahl von HTTPS Verbindungen zusammen
hängt. Der Support meint, dass der Exchange Server nur eine gewissen Anzahl annimmt.
Soweit ich weiß ist Dogado aber auch in der Lage so etwas manuell anzupassen und man es wie bei einem eigenen Exchange
Server betreiben kann. Dafür bezahlt man dann eine Summe X? Vielleicht einfach mal bei denen anrufen und Fragen.
Sonst würde ich dir eher den Windows Small Business 2011 Standard empfehlen. Soweit ich weiß nutzt der SBS 2011
Essentials ja auch die Hosting Variante von Microsoft. Du wirst damit dann die gleichen Probleme wie bei Dogado oder andere haben.
Wenn du den SBS 2011 Premium hast du ja auch eine zweite Windows Server 2008 R2 Standard Lizenz z.b. für einen Terminalserver
dabei.

Danke, werde ich mir mal anschauen!
Member: a-za-z
a-za-z Sep 26, 2011 at 12:45:50 (UTC)
Goto Top
Um auch hier einen abschließenden Kommentar zu hinterlassen:

nachdem lange drüber nachgedacht wurde sind wir bei Exchange 2003 geblieben face-wink

Danke trotzdem!
Member: goscho
goscho Sep 26, 2011 at 13:21:36 (UTC)
Goto Top
Zitat von @a-za-z:
Um auch hier einen abschließenden Kommentar zu hinterlassen:

nachdem lange drüber nachgedacht wurde sind wir bei Exchange 2003 geblieben face-wink
Wie hast du das Kapazitätsproblem (Platten und Sicherung) gelöst?
Member: a-za-z
a-za-z Sep 27, 2011 at 09:43:23 (UTC)
Goto Top
Zitat von @goscho:
Wie hast du das Kapazitätsproblem (Platten und Sicherung) gelöst?

Wie auch für den Entschluss letztlich doch bei Exchange 2003 zu bleiben waren auch hier Kostengründe maßgebend - mit möglichst wenig möglichst viel erreichen.
Zunächst wurde mal überlegt welche Daten überhaupt zwingend täglich gesichert werden müssen (=Gruppe 1).
Dann, welche Daten noch regelmäßig eingesehen, aber nicht mehr verändert werden (=Gruppe 2).
Zuletzt, welche Daten so gut wie nie mehr eingesehen werden müssen und auch nicht mehr verändert werden (Gruppe 3).
Bislang wurde alles täglich gesichert.
Jetzt wird Gruppe 1 täglich gesichert.
Gruppe 2 liegt auf einem gespiegelten NAS, was monatlich auf ein gesondertes Band gesichert wird.
Gruppe 3 wurde (doppelt) auf (zwei) Bänder gesichert.

Damit wurde mit dem was da war am meisten erreicht. In Anbetracht des geringen Wachstums des Betriebs m.E. die sinnvollste Lösung.